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N) Franz Karl Eduard 241 Mimpffen, Franz Ludwig
querolles, diente er in der französischen
Armee, in welcher er rasch Carrisre machtr.
da er bei Ausbruch der französischen Revo«
lution (1789) bereits königl. französischer Ge-
neralmajor war. 1773—1779 Lieutenant im
Regimente 1.5 Alark, 1782—1787 Oberst
vom Regimente Bouillon. 1789 Abgeordneter
des Adels der Valley von Caen bei den
Generalstaaten, 1792 siegreicher Vertheidiger
von Thionville (Diedenhofen), befehligte er
1793 die konstitutionelle Armee der Nor«
mandie. Er hielt treu zur Sache des Königs
und nahm eifrigen Antheil an der Erbebung
der Vendoe (1803). Nach dem 18. Brumaire
wurde' er zum Generalinspector der Gestüte
ernannt und starb als Generallieutenant und
Großkreuz des St. Ludwigordens. Mit seiner
Gemalin Ttzerese geborenen Vailleul de 5t. Ger-
main stiftete er. wie schon erwähnt, den Felix«
Zweig der Wimpffen, der mit Ausnahme
eines Sprossen. Georg Oswalds ^Nr. 37),
l,anz in Frankreich seßhaft ist. — 13. Franz
Eajeran Anton (qeb. zu Gratz 3. Fe.
druar 1829), vom S t a n i s l a u s'schen
Zweige des jüngeren (Johann Dietrich'»
scken) Hauptastes. Ein Sohn des Chri«
stian Franz Anton. k. k. Majors und
Platzrommandanten in Bregenz, aus dessen
Ehe mit Margarethe Engelthal von
Ehrenhorst, trat er in jungen Jahren in
die kaiserliche Armee, und wir sehen ibn im
Alter von 24 Jahren als Hauptmann im
Regimrnte Nr. 13 seines Oheims, des Feld'
marschalls Max Freiherrn von Wimpffen.
In dieser Eigenschaft wurde er zuerst Erzieher
des Grafen von Meran. dann Vorsteher der
Kammer Sr. kaiserlichen Hoheit des Erz»
Herzogs 3udwig Victor, des Bruders
Seiner Majestät drs regierenden Kaisers
Franz Joseph. In dieser letzteren Hof»
bedienstung rückte er zum Major. Obersten,
Generalmajor und Feldmarschall»3ieutenant
vot und bekleidet zur Zeit die Stelle des
Qbersthofmeisters dieses Erzherzogs und die
Würde eines wirklichen geheimen Rathes. Der
Freiherr ist seit 23. November 1859 mit Verllja
geborenen Gräfin Voltulinsku (geb. 7. Sep»
tembcr 4839) oennält. aus welcher Ehe zwei
Söhne Franz Joseph und Kar l Ru«
dolf und drei Töchter, sämmtlich aus der
Stammtafel ersichtlich, stammen. — 14. Franz
Emi l Lorenz Graf Wehe die besondere
Biographie S. 247). — 13. Franz Ka«l
Eduard (geb. in Stuttgart 2. Jänner 1776,
gest. zu Gratz 8. December 1842), vom
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. I^VI. fGedr, Franzens «Zweige des jüngeren (Johann
Dietrich'schen) Hauptastes. Ein Sohn deS
Freiherrn Franz Ludwig auS dessen Ehe
mit Marie Kunigunde von Goy und
der Stifter der heutigen gräflichen Linie.
Ueber diesen merkwürdigen Edelmann, der
den österreichischen Zwei>^ der Familie
Wimpffen begründete, fehlen uns leider
alle näheren Daten. Bruder des Fel ir
und Dagobert Sigismund, über welche
unsere Skizze der besonders denkwürdigen
Sprossen dieses Geschlechtes einige Notizen
bringt, diente er anfänglich als Officier i".
der landgräflich hessen'cassel'schen Schweizer«
garde, quittirte aber später den Dienst und
übersiedelte nach Oesterreich, wo er sich in
Schlesien, dann in Böhmen mit Groß«
Kuntschütz, in Niederösterreich mit Wallsee
und zuletzt in Steiermark mit Brunsee und
Kainberg ansässig machte, das Incolat in
den genannten Zandern, sowie in Ungarn
und mit Diplom ääo. 8, April 1797 auch den
Grafenstand erlangte. Er hat
sich
zweimal
vermalt, znerst in Wien am 16. October
1796 mit Mslorie Amalie Ernestine (geb.
1l. Februar 1772. gest. 17. Ottober 1817)
Prinzessin von Anhast-Vernburg.öchaumburg,
Witwe des Erbprinzen Varl von Hessen-
Mlippslhal, dann mit pauline (geb. 23. Mai
1787/ s) Freiin von Wnrschllll Aus beiden
Ehen stammen Kinder, aus erster sechs Söhne,
zwei Töchter, aus letzter ein Sohn, eine
Tochter; unter den Söhnen aus erster Ehe
finden wir den berühmten Feldzeugmeister
Franz Em i l Zorenz Grafen von
W i m p f f e n . — 16. Franz Ludwig,
Vater des Vorgenannten (geb. im Schlosse
der sieben Thürme bei Minfelden in der Pfalz
2. April 1732. gest, zu Main 24. Mai 1800).
vom jüngeren (Johann Dietrich'schen)
Hauptaste und Gründer des nach ihm
benannten Franzens »Zweiges desselben.
Ein Sohn Johann Georgs I I . aus
dessen Ehe mit Dorothea geborenen Fou<
quer oll es, trat er in die französische Armee
beim deutschen Regimente K072.I Deux ?ou.t8,
dann als Generalmajor und Chef des Kriegs«
departements in herzoglich württembergische
Dienste, 1706 wieder in französische. Zuletzt
war er französischer Divisionsgeneral und
Präsident des militärischen Nevisionsgerichts
in Mainz, wo er in dieser Eigenschaft
starb und
auf dem Friedhofe der Peterskirche beerdigt
wurde. Als militärischer Schriftsteller thätig,
gab ex heraus: „Rekouts <1« I'oooüomiy äs
23. Aprkl 1888.1 16
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon