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Mindisch, Karl Gottlieb 294 Mindisch, Karl Gottlieb
Februar 1855: „sunlundNamd" (400 fi.)'
Mai 1856: „NieXlludgräün Olizabeth
Ghüringen gemährt Heinrich nun Offtrrtlingen
ihren Schutz" (700 st.); diese Scene aus
dem Sängerkriege auf der Wartburg
1207 hatte Wind er für einen vom
österreichischen Kunstverein auSgeschrie-
benen Concurs gemalt; von nun an
ging er zunächst zum Genre und zuletzt
zur Landschaft über und brachte zur
Ausstellung im Juli 1858: „Gine Kell-
^ntliu" (65 st.); Mai 1859: „Ghnrm Vng
inl 3llnd in Nürnberg" und „Heiüenthurm"
ebenda (je 60 ft.) und im Juni 1861:
,Her Wittelöbllcher Thurm zn randshut"
(80 fi.). Im Jahre 1839 lebte der
Künstler in Gratz, 1861 aber wieder in
Wien, wo er auf der Wieden (Nr. 1031)
sein Atelier hatte. — Noch sind uns
zwei Künstler dieses Namens bekannt:
1. ein I . Wind er, der ein reizendes
historisches Genrestück gemalt: „Jan
Wessis null Leine Geliebte Sn5lliine", das
C. K o t t e r b a für den 9. Band
des „Familienbuches des österreichischen
Lloyd" in Stahl gestochen und ein uns
unbekannter Xylograph trefflich in Holz
geschnitten hat, welcher Holzschnitt unter
dem Titel „Hohe Liebe" in Payne's
,Heuem Blatt" 1872, S. 381 erschien.
Vielleicht ist B. Winder identisch mit
unserem Bert hold Wind er. — 2. Sin
Modelleur Nudolf Winder, aus Wien
gebürtig, hat in der Wiener Weltaus«
ftellung 1873 eine „Pterdegrnppe" in Wachs
(400 fl.) ausgestellt.
Verzeichnisse der Monatsausstellungen des
österreichischen Kunstvereines, ts53 Februar;
l»38 Juli; i839 Mai,- lsSl Juni. —
Eigene Notizen.
Niniifch, Karl Gottlieb v. (Schrift-
fteller, geb. zu Preßburg in Ungarn
am 28. Jänner 1723. gest.-daselbst
30. März 1793). Dem Wunsche der Eltern gemäß sollte er sich dem Handels -
stände widmen, und da bei demselben
Kenntniß der Sprachen ein Haupt»
erforderniß ist, trugen sie dafür Sorge,
daß er zunächst die verschiedenen Idiome
seines Vaterlandes kennen lernte. Eilf
Jahre alt, kam er nach Raab, wo er das -
ungarische, ein Jahr spater nach Trent«
schin, wo er das slovakische erlernte,
dann kehrte er nach Preßburg zum
Schulbesuche zurück. Nicht bloß in der
Schule entwickelte er großen Eifer, auch
daheim widmete er seine Zeit dem Stu-
dium, und mit reichen Talenten begabt,
machte er nicht gewöhnliche Fortschritte
in den Wissenschaften. Neben den schon
erwähnten Sprachen des eigenen Vater«
landes erlernte er noch die italienische,
bildete sich im Zeichnen, Malen, Kupfer«
stechen aus, ohne in einer dieser Künste
einen Lehrmeister zu haben, und mit den
Fortschritten, die er in Wissenschaften
und Künsten machte, erwachte in ihm die
Erwägung, ob alle diese Kenntnisse sich
im Kaufmannsstande auch würden ver«
werthen lassen, und als das Ergebniß
seiner Erwägung ein verneinendes war,
entschloß er sich, die wissenschaftliche
Laufbahn einzuschlagen und eine aus«
ländische Universität zu besuchen. Da
vernichtete der Tod seiner Mutter, durch
den mannigfaltige Veränderungen im
Elternhause veranlaßt wurden, seinen
Plan. und so ersetzte eine längere Reise,
welche er ins Ausland unternahm, die
beabsichtigten Studien freilich nur un»
vollkommen. Der größte Vortheil aber,
der ihm aus dieser Reise erwuchs, war
die Bekanntschaft mit gelehrten Man-
nern, welche nicht ohne Einfluß auf -
seinen weiteren Bildungsgang blieben.
Nach seiner Rückkehr widmete er sich
sofort den Geschäften des öffentlichen
Lebens, er trat bei der Stadtbehörde in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon