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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
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Mindisch-Grätz, Alfred CandH 2 Windifch-Grä^ Alfred Candid Mähren, dann führte ihn der Herbst ^804 in das große Truppenlager bei Prag, in welchem er. zum ersten Male größere Hecresabtheilungen vereinigt sah und neben döin Kaiser Franz und Erz- herzog Karl manche militärische Größen, wie den Fürsten Rosenberg, die Ca- vallerieobersten: Grafen Louis Wal l - moden, Karl Kinsky und Civalart , ferner viele andere in der Folge berühmt gewordene militärische Persönlichkeiten, so die kühnen Streifcorpsführer Ritt- meister Scheibler und Baron Tetten« born, persönlich kennen lernte. I n den höheren Gesellschaftskreisen der bäh- mischen Hauptstadt begegnete der Fürst dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, dem lebhaften Haupte der anti französischen, später sogenannten Kriegsparte: in Preußen, der Prinzessin von Solms (späteren Königin von Hannover) u. v. A. Im nächsten Winter begab er sich mit Urlaub nach Brüssel auf Besuch seiner mütterlichen Ver< wandten, der Arenberg'schen Familie. Dort lernte er mehrere französische Ge- nerale und interessante Militärs aller Grade kennen und gewann den ersten Eindruck der gewaltigen Kriegsorgani- sation, welche unter Napoleon dem alternden Europa jetzt gegenüberstand. Da dieser zur Befestigung seiner neu creirten Dynastie immer mehr und mehr die kleineren Reichsstände in den sich vor» bereitenden Rheinbund aufzunehmen und an den Ruhm seiner Adler und Fahnen zu fesseln suchte, wurde auch dem Fürsten die Immediatstellung seines Hauses und seinem militärischen Ehrgeize das Com- mando eines französischen Reiter-Regi- mentes angeboten. Die nahe Verwandt» sckaft mit den halb als Franzosen ange- schenen Arenbergs war ein Motiv mehr für diesen Antrag, aber bei den festen Principien des damals 18jährigen Fürsten verfingen diese Verlockungen nicht. Als Curiosum sei hier erwähnt, daß Fürst Windisch-Gratz zu jener Zeit von Brüssel die ersten Cigarren nach Oesterreich brachte, deren Gebrauch er unter den dortigen Freunden kennen gelernt und die er von einem spanischen Diplomaten als Geschenk erhalten hatte. Und wie groß auch der Abscheu gegen diese neue Gewohnheit in den höheren Gesellschaftskreisen anfangs war, er blieb derselben bis an sein Lebensende treu. Im Frühjahre i8t)3 rückte er wieder zu seinem Regiments in Mähren ein, und wenige Monate später begann aufs neue der Krieg. Zum Secondrittmeister vor-» gerückt, erlebte Win disch'G ratz an« fangs October l803 in der Gegend von Ulm seine ersten Gefechte. Seine Abthei- lung gerieth mit den übrigen in Ulm ver» bliebenen Truppen durch die Capitula« tion dieses Platzes in Kriegsgefangene schaft. Ein glückliches Zusammentreffen des Fürsten mit dem ihm von Brüssel her persönlich bekannten französischen Ge» neral Bel l ia rd , Generalstaböchef M u» rat's, gab ihm Gelegenheit, das Er« suchen um Entlassung bis zur Auswecds- lung zu stellen. Zu diesem Zwecke ward er von Bel l iard in das französische Hauptquartier beschieden. Hier trat er das erste und einzisse Mal in seincm Leben N a p o l e o n gegenüber. Der Kaiser kannte von Brüssel des Fürsten Großmutter, die Prinzessin Arenberg, die er hoch schätzte. Windisch, l^rätz erhielt seine Freilassung und nachdem hm gestattet worden, seinen gleichfalls n Gefangenschaft gerathenen Regiments- kameraden, Rittmeister Fürsten Karl Auersperg, mit sich zu nehmen, reiste er mit demselben heim nach Böhmen, wo nach der unglücklichen Austerlitzer
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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