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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
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Windisch-Grätz, Alfred Candid 4 Mindisch-Gratz, Alfred Caudid glänzendes Gefecht gegen Iunot be- stand. Er l-.ommandirte die gesammte aus detachirten Abtheilungen und De» pots zusammengewürfelte Reiterei Kien- mayer's. Als dieser nach dem Gefechte bei Plauen l l2. Juli), in welchem sich König Isrome zum eiligen Rückzüge gezwungen sah, die Hiobsposten aus dein Marchfelde von der Wagmmer Schlacht und dem Rückzüge nach Mähren erhielt, entsandte er, den baldigen Abschluß eines Waffenstillstandes besorgend, .um für diesen Fall möglichst viel Terrain zu Gunsten späterer Unterhandlungen zu gewinnen, den Major Windisch-Gräh mit dem Auftrage schleunigster Verfol. gung des Königs. Diesen Auftrag aus- führend, besetzte Wind isch-G ratz mit einigen schwachen Posten das Ufer der Saale und fuhr dann zu Wagen mit einem Trompeter dem Könige bis an die Thore Erfurts nach, wo er Iäröme's ersten Schrecken, der durch mehrere sich bildende Aufstandsversuche der Deutschen nocb gesteigert wurde, benutzte, um einen Waffenstillstand, mit der Saale als De- marcationslinie, abzuschließen. Der Zuac- mer Waffenstillstand machte aber alle durch General Kienmayer errungenen Vortheile wieder illusorisch. Auf dem Rückwege nach jener Verfolgung wollte Fürst Windisch-Grätz in Weimar bei dem ihm bekannten Großherzoge vor» sprechen; dieser aber, in Besorgnis sich bei den Franzosen bloßzustellen, weigerte sich, den kaiserlichen Stabsofficier zu empfangen. Als dann anläßlich einer späteren Reise in diesen Gegenden der Fürst die Pferde in Weimar auf der Post wechselte, erschien der damalige weima- rische Geheimrath, spater als preußischer General bekannte Baron Muff t in g im Auftrage des Großherzogs mit der Bitte, doch im Residenzschlosse absteigen zu wollen, worauf er jedoch die Antwort erhielt: „wo der kaiserliche Major nicht aufgenommen wurde, wolle auch Fürst Wind isch-Gratz nicbt hingehen". Dieser kleine Zug gibt einen Einblick in die Stimmung jener Zeitepoche, und wie die kleinen deutschen Fürsten Napo- leon gegenüber alle Fassung und Selbst- achtung verloren. Nach dem Kriege !809 trieb der Fürst in seinem Dienste vor Allem Fachstudien und pflegte auch mit besonderer Vorliebe die Kunst des Rei- tens, worin er sich unter Anleitung eines damals in Nachod lebenden französischen Emigranten, eines Meisters in diesem Fache, zu der bis in die spätesten ^ebens^ jähre an dem nachmaligen Feld marschall bewunderten Vollendung ausbildete. Dem Parteigetriebe, welches scbon vor und theilweise während des Feldzuges jttiw, vornehmlich aber nach der Nagramer Schlacht in Oesterreich in allen Kreisen der Gesellschaft, in der Staatsverwaltung und unter höheren Militärs, und zwar oft sehr schroff und leidenscbaftlicl> henwr brach, blieb der Fürst ftrundsä!zliä> forno. Als aber 4812 die Politik von Seite Oesterreichs die Aufstellung eines Auxi- liarcorps unter dem Feldmarscball Fürsten Schwarzenberg zu Gunsten Napo« leons erheischte, konnte er dies nickt mit seiner militärischen Anstauung vor- einen und reichte sein Quittirungsgosuch ein. Dieses bewilligte der Kaisor nickt, aber die loyale Gesinnung und die ge- leisteten Dienste des Fürsten würdigend, gestattete er ihm einen Urlaub, desfttt Dauer allein von dem Ermessen des Be Werbers abhängen sollte. Der Fürst ver- fügte sich nun nach Böhmen, wo er in kurzer Zeit seine Mutter und eine ge> liebte Schwester durch den Tod verlor. Das Frühjahr 48l3 brachte der Fürst in Wien zu, und im vertrauten, fast täg«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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