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Windisch-Gräh, Alfred Candid 6 Windisch-Grätz) Alfred Candid
schen Batterien, sowie die österreichische
Infanterie im Stande, den Ort Seiferts-
heim zu besetzen, und die rückwärts auf-
gestellten österreichischen und russischen
Cavallerieabtheilungen konnten sich in
guter Ordnung und ohne bedeutenden
Verlust hinter die Gräben von Fuchshein
zurückziehen. Noch am Abende desftlben
Tages unterstützte der Oberstlieutenant
durch wiederholte Attaquen die Ba>
jonnetangriffe der. Infanterie bei den
erneuerten Stürmen der Franzosen auf
Seifertsheim in entsprechender Weise.
In Anerkennung dieser Ruhmesthat
erhielt das Regiment O'Reilly-Chevaux-
legers seine verlorenen drei Standarten
wieder, und das Ofsicierscorps desselben
forderte seinen Oberstlieutenant auf, mit
ihren Zeugnissen seine berechtigten An>
spräche auf den Theresienorden geltend
zu machen. Nach der Einnahme Leipzigs
commandirte der Fürst die Avantgarde
der leichten Armeedivision des Feld»
marschall > Lieutenants Fürsten Moriz
Liechtenstein und überschritt am
20. December l8l3 bei Lauffenberg den
Rhein. Bereits in Frankfurt hatte er
seine Ernennung zum Obersten und
Commandanten des 8. KürasfieMegi'
mentes Großfürst Constantin erhalten,
welches, einst als Dampmre.Kürassiere
Retter des Kaisers und von diesem mit
Privilegien reich begnadet, das älteste
Reiter-Regiment der Armee ist. Kaiser
Franz ließ den 26jährigen Obersten zu
sich rufen, um ihm persönlich zu sagen,
daß er ihn auch deshalb ausdrücklich für
dieses Regiment bestimmt habe, um
dafür Sorge zu tragen, daß Großfürst
Cons tan t i n , der durchaus keinen
zweiten Inhaber haben wollte und ein
nicht leicht zu behandelnder Herr sei,
durch ein entsprechend kluges, aber auch
entschiedenes Benehmen seines Obersten gehindert werde, den in der kaiserlich
österreichischen Armee üblichen und gesetz»
lichen Vorschriften entgegenzuhandeln.
Im Jänner !8!4 war Oberst Fürst
Windisch» Grätz mit seiner Avantgarde
in »der Nähe von Salms zur Ueber»
wachung des Forts St. Andrse auf«
gestellt und bestand daselbst einige Vor«
postengefechte, ebenso am l. und 4. Fe>
bruar bei Maisonsblanches und Grand«
Vacheries. Bei ersterer Ortschaft, wo
bedeutende feindliche Truppenmassen
Stellung hatten, wollte er deren Stärke
erfahren, um zu ermessen, ob ein Angriff
auf dieselben zu wagen wäre. Nachdem
er seinem Commandanten, dem Divi°
sionär Fürsten Moriz Liechtenstein,
sein Vorhaben gemeldet, nahm er einen
Trompeter mit sich, ritt auf die feindlich,
Aufstellung zu und begehrte als Parla»
mentär zu dem höchst commandircndcn
feindlichen General geführt zu werden.
Bald ward er die große U
des Gegners gewahr, und als der fcind«
liche General, welcher merkte, dasi der
Parlamentär nur gekommen fti, um V e
Position und deren Starke auszukllud.
schaften, eben Miene «nachte, donsclbcn
als Gefangenen zurückzuhalten, gab
Oberst Windi sch»(N rä h seinem Pferde
die Sporen und war scbou davon-
gesprengt, nocb ehe der feindliche l^nelal
und dessen Umgebung aus ihrer '^ >z>
blüfsimg zu sich kamen. Mitte ^cbnlar
l8 l4 erhielt er den Befehl, zu ieim'm
neuen Regimento Großfürst
Kürassiere einzurücken. Einige Tage nach
Uebernahme des (vommandos flockt n
sich ein neues Blatt in den Kran; seiner
Waffenthaten. Es war am 23. Februar
bei Troyes, wo cö galt, der Rcs«r^
Eavallerie-Dimsion Nosti^ auf welcbc
der Feind drängte, den Rückzug
decken, dessen siachtrab der besetz.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon