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Mindisch-Gräh. Alfred Joseph 86 Windisch-Grätz^ Alfred Joseph
in das Geheimniß der Maßnahmen ein»
weihte, welche die Einleitung der spä.
teren Begebenheiten bei Wien ermöcl»
lichten. Er erwarb sich bei den dies»
fälligen Besprechungen und Vorarbeiten
das volle Vertrauen des nachmaligen
Feldmarsch alls. Im Zusammenhange mit
dieser Thätigkeit wurde er im Herbste,
kaum von seiner noch offenen Wunde
hergestellt, zum Major und Flügel-
adjutanten seines Vaters ernannt, in
dessen Hauptquartier und bei mehreren
Gefechten außerhalb desselben verwendet,
er die Feldzüge gegen Wien und in Un»
gärn bis zur Abberufung des Feld»
marschalls (14. April 1849) mitmachte.
Bis zum Jahre 1833 verblieb er an
dessen Seite und hinterließ bezüglich der
denkwürdigen Ereignisse jener Zeit wich»
tige Materialien für die einstige Ge>
schichte derselben. Am 19. October 1830
vermalte er sich zu Prag mit Prinzessin
Mar ie Hedwig Iobkowitz, seiner
Cousine, doch schon am 19. October 1852
starb die junge Gattin zu Tachau, nach»
dem sie ein Jahr vorher, am 3l. October
, ihrem Gemal einen Sohn, Na»
mens Al f red, den gegenwärtigen Chef
seines Hauses ^siehe S. M5^, geschenkt
hatte. I n seiner Anstellung 18ö2 zum
Oberstlieutenant befördert, rückte Fürst
A lfred in dieser Charge in das Kürassier-
Regiment Kaiser Nr. i ein, wurde Mi»
zweiter Oberst im Regimente und erhielt
im Spätherbste 1837 das Commaudo
des 6. Kürassier>Regimentes Graf Wall-
moden, welches zu Stuhlweißmburg gar»
nifonirte. Bei Ausbruch des Krieges 1839
gegen die Francosarden wurde dieses
Regiment für die Aufstellung eines öster»
reichischen Heerestheiles am Rhein be>
stimmt, welche jedoch nicht stattfand. Im
Herbste 1860 kam der Prinz in seiner
Charge als Brigadier nach Pesth und
s, geb. zu Wien am 28. März
18 l 9, gest. zu Tachau am 28. April
1876). Der erstgeborene Sohn des
Fürsten Alfred ssehe Biographie S. i^ j
aus dessen Ehe mit der Prinzessin
M a r i a Eleonora zu Schwarzen«
berg, erhielt er eine sorgfältige Erzie»
hung im Vaterhause, welche von Pater
Johann Nepomuk Gebhard, Ehren»
domherrn am Wysehrad in Prag, geleitet
wurde, und entschied sich nach deren Voll»
endung für die militärische Laufbahn.
1838 wurde er zum Lieutenant im
1. Kürassier »Regimente Kaiser ernannt
und der zur Krönung der Königin V i c«
toria im Juli dieses Jahres abgesandten
außerordentlichen, vom Fürsten Johann
Adolf S ch warzenberg geführten Boi>
schaft beigegeben. Aus England zurück-
gekehrt, rückte er zu seinem in Brandeis
nächst Prag ftationirten Regimente ein.
1840 ward er zum Oberlieutenant im
damaligen 2. Chevauxlegers Regimente
Prinz Hohenzollern, 1842 zum zweiten
Rittmeister im 4. Chevauxlegers'Regi-
mente, und 1844 zum Escadronscom»
Mandanten des zu Podiebrad in Böhmen
stationirten 8. Kürassier ' Regimentes
Graf Ignaz Hardegg befördert. I n letz-
terer Stellung befand er sich in der ver«
hängnißvollen Iuniwoche der Prager Re»
Volution 1848 gerade an der Seite des
commandirendm Generals in Böhmen,
seines Vaters, schloß sich am 12. Juni
freiwillig an die Sturmcolonnen des
Generalmajors von Schütte an und
trug bei Erstürmung einer Barricade durch
einen Schuß eine schwere Verwundung
am Fuße davon. Während der nächsten
Sommermonate zur Pfiege seiner Wunde
auf dem Hradschiner Schlosse im Haupt-
quartiere seines Vaters, war er einer der
wenigen Männer, lange Zeit hindurch
der Einzige, den der 'Commandirende
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon