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Winter. C. 79 Winter, Ernst
V. „Zur Geschichte der Forstverwaltung"
(5832, S. 27Z—294); VIII. „Das
St. Pöltener Stadtrecht vom Jahre
4338" (1883, S.4-ll—490); IX. „Frie-
dersbacher Pfarrrecht von 1248" stie
älteste Urkunde Niedewsterreichs in deut-
scher Sprach^ (1884, S. 428 — 430).
Außerdem war Winter auf dem Ge-
biete rechtswisfenschaftlicher Literatur
kritisch thätig.
Noch sind von Trägern dieses Namens erwäh»
nenswerth: l. Adalbert Winter. Zeit»
genoß. Ein Lehrer, der auch auf die Förde«
rung des Gesanges in der Schule, dieses für
Herz und Gemüth und dessen Veredlung so
wirksamen Bildungsmittels, Bedacht nimmt
und ein ^Liederbuch für die Obertassen der
Volks» und Bürgerschulen" (Wien l87l,
Pichk'r's Witwe) herausgegeben hat. Außer«
dem ist er Liedercomponifr, und sein erstes
Opus war eine Liedercomvosition, welche
untrr dem Titel: „Das Mühlrad. Lied für
Alt oder Baß" (Wien 1862) erschienen ist.
Als 0p. 3 kam fünfzehn Jahre später sein
Tonstück für Iianoforte: „Das Dorfglock«
chen" (W!rn <87<i. Krämer) heraus. —
2, N . Winter. Ein Kunsttischler unserer
Tage, über welchen uns Professor Erner in
dem unten angegebenen Werke mittheilt, daß
sich derselbe unl die Einbürgerung der Boule«
arbeit in Oesterreich schon in den Jahren
1860—1839 nicht unwesentliche Verdienste
erworben habe. Bei Gelegenheit der im
Jahre 18W in Wien bewerkstelligten Gewerbe«
produrtenausstellung reclamirt Winter für
sich den Ruhm: die durch den Galanterie»
waarenhändler Syru in den Handel und in
Mode gebrachten Artikel verfertigt zu habrn.
Unter Boulearbeiten versteht man die von
dem Tischler Charles-Andrä Boule erfun«
denen und nach ibm benannten in Schild«
kröte. Holz u. "d,il. eingelegten Arbeiten.
sErncr (Wilhelm Franz Prof, vi-.). Weltaus«
stellung 1873 in Wien. Beiträge zur Geschichte
der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von
der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis
zur Gegenwart. Erste Reche: Rodproduction
und Industrie (Wien 18?3. Braumüller,
gr. 8<>.) S. 406.) —. 3. G. Winter. Er»
sinder einer Industrie in Oesterreich vor
länger als einem halben Jahrhundert, welche
jetzt in Deutschland in Schwung gekommen und ihre Producte von dort nach Oesterreich
importirt. Wir meinen nämlich die von Mey
und Edlich zu Leipzig und Plagwitz erzeugten
Halskrägen aus Papier, für welche
schon 1828, also vor bereits «0 Jahren, der
Handelsmann C. W i n t e r in Wien ein
Patent genommen, uno welche er in drei
Sorten in der Tapetenfabrik S p ö r l i n
und Rahu hatte erzeugen lassen. sErner
(Wilhelm Franz Prof. Dr.). Beiträge zur
Geschichte der Gewerbe und Erfindungen
Oesterreichs von der Mitte des XVII I . Jahr»
Hunderts bis zur Gegenwart (Wien 1873,
gr. 8".). Erste Reihe.- „Rodproduction und
Industrie" S. 307, — 4. Erasmus Winter
(geb. in Ioachimsthal 1548. gest. zu Mensel»
Witz am 17. September 161 l) Als Sohn
eines Kirchendieners aus Ioachimsthal in
Böhmen wendete er sich den theologischen
Studien zu. wurde zu Leipzig Magister,
dann 1373 Pastor zu Wistritz und Churlvitz
in Böbmen, Zwe: Ortschaft», dir wir zur
Zeit in geographisch-lerikalischen Werken ver-
grbens suchen. Von da wurde er «379 nach
Meuselwitz im Herzogthume Sachsen'Alten«
bürg berufen, wo er nach zweiunddreißig»
jähriger Thätigkeit in seinem evangelischen
Berufe an der Pest starb. Er hat heraus-
gegeben.- /I'lK'izI.uruZ c!0N30lllltiouuin in oa-
«ibuL tragiciL ot Woving.ti8 oder geistlicher
Seelenschatz", 2 Theile, „iZ Kirmeßpredigten"
und eine „Qrgelvredigt". welche den Musik»
lerikographen Ernst Ludwig Gerber veran«
laßte, unseren Erasmus in sein Lerikon der
Tonkünstler aufzunehmen. ^Gerber (Ernst
Ludw.).Nrues historisch<biographisches Lexikon
der Tonkünstler (Leipzig 1782, Breitkopf,
gr. 8«.) Bd. I l , Sp. 8!8.) — 3. Grust
Winter (geb. zu Brunn in Mähren am
tO. Jänner tölli). Er dejuchte in seiner
Vaterstadt die Volksschule. t872—1880 das
deutsche Gymnasium daselbst, beschäftigte sich
aber nebenher aus eigenem Antriebe mit dem
Studium der neueren Sprachen. 1880 begab
er sich nach Wien und begann an der dor»
tigrn Hochschule das Studium der Rechts«
Wissenschaften. Doch schon im nächsten Jahre
kehrte er nach Brünn zurück, wo er die
Zeitschrift „Satura" begründete, welche n».ue
Beiträge zur deutschen Literatur bringen
sollte, aber wegen geringer Theilnahme schon
1883 ihr weiteres Erscheinen einstellen mußte.
Von dieser Zeit ab widmete er sich ausschließ'
lich literarischen Arbeiten und lebt als Schrift«
steller in Brünn, Außer obiger Zeitschrift hat.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon