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Minier!) Jacob Joseph 89 Winter!) Jacob Joseph
Heller im Vorworte unter dm Staats-
männern einen L e o p o l d Widmann«
Sedlnitzky an, den wir im Hefte vergebens
suchen; oder sollte der Graf V ic tor Wid»
mann«Sedlnitzky darunter gemeint sein?
Nun wir können denselben immerhin als
denkwürdig, aber nimmermehr als aus«
gezeichnet gelten lassen. Ebenso wenig
finden wir im Hefte, noch kennen wir übel'
kaupt einen Dr. Leopold B er fi er, womit
wohl der verstorbene geistvolle Sprechminister
des einstigen Bürgerministerimns Giskra.
der Dr. Ioh. Nep. Berger, aus Prosnitz
in Mähren gebürtig, gemeint sein dürfte. Dies
Alles nur nebenbei.)
Oittterl, Jacob Joseph (Natur
forscher, geb. zu Eisenerz in Steiev
mark, nach Anderen zu Steyer inOber<
österreich am 13. April 1739, gest. zu
Pesth am 23. November 4809). Er
widmete sich nach den Vorbereitungs«
studien, welche er zu Garsten, Krems»
münster, und in der anfänglichen Absicht,
sich dem geistlichen Stande zuzuwenden,
aus der Theologie in Klosterneuburg
machte, dem medicinischen Fache und hörte
die darauf bezüglichen Disciplinen an
der Wiener Hochschule, wo er sich mit
dem nachmals berühmt gewordenen von
Crantz M . I I I , S. 23) befreundete,
von dem er wesentlich gefördert wurde,
und mit welchem er botanische Studien
betrieb. Nachdem er daselbst zuerst aus
der Philosophie, dann aus der Medicin
die Doctorwürde erlangt hatte, begann
er vorab in Oesterreich die ärztliche
Praxis, wurde dann Physicus in den
ungarischen Bergftädten, aber schon !77l
Professor der Botanik und Chemie an
der Universität in Tyrnau, mit welcher
er, bei ihrer Uebertragung nach Pesth,
dahin übersiedelte. Zugleich mit seiner
Professur, die er bis 1808 versah, war
ihm seit 1770 auch die Aufsicht des bota«
Nischen Gartens in Ofen übertragen, für
dessen Förderung er alle erdenklichen Mühen, und die größte Sorgfalt an.
wandte. Trotzdem er die erforderlichen
Summen dazu von der Regierung immer
vergebens erbat, brachte er ihn zu einer
Bedeutung, daß man in Kreisen der
Wissenschaft darüber erstaunte. Bereits
1783 war der erste Index der Flora
dieses Gartens erschienen, ein zweiter
folgte 1788. Im Jahre 1802 enthielt
der Katalog schon 720 Genera, 3426
Species und 26 Varietäten. Wintert's
reiches Herbar gelangte in der Folge mit
dem seines Freundes Crantz. in den
Besitz der k< Universität in Pesth. Im
Gebiete der Botanik und Chemie schrift-
stellerisch thatig, hat Winter l heraus-
gegeben: „Dz's
(Wien 1767, Trattner);
(Vi»5NNH« 1768, oum tad. 3
g.61-. Inc.), gemeinschaftlich mit Ios. Nic.
Laurent i ; — »^ )s Msia^«'« c?«öüs"
sib. 1770), gemeinschaftlich mit I . G.
Kaim; darin findet sich die erste, obwohl
unzuverlässige Nachricht vom regul. Man«
gan' — „H^sösma a^t/s ^
.s !772, 80.); —
i«" (id. 1773, 80.); —
(ib. 1774—1778); —
01781), eine
zweite 1784 erschienene Ausgabe ist nur
eine Titelausgabe; — „Mamtliche Früchte
einer gelehrten Geselkchatt in Hnngarn" (ebd.
1784, 8^.); — „lacken ^o?-/i öoicl?«'o2
si«iH!ti's, Flias ^ssie'nz ssi!" (1788,
gr. 8^. mit 26 Tafeln Abbildungen), schon
darin beschreibt er viele neue Pflanzen,
von denen v i . Kanitz in dem in den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon