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Wmtermtz, Wilhelm 92 Wittternih) Wilhelm
6 Theile febd. l779. 8"). — Sein jüngerer
Bruder Ignaz (geb. zu Stadt Steyer am
39, Juli !734. gest. in Linz 7. August 18N).
trat auch in den Jesuitenorden und war nach
Aufhebung desselben in der Linzer Kathedral«
kirche im Predigtamte thätiz?. Einige seiner
Kanzelreden sind einzeln im Druck erschienen.
<D'e Luca). Das gelehrte Oesterreich. Ein
Versuch u. s. w. I. Bandes 2. Theil (Wien
i778. von Trattner. 8".) S. 262. — Anklm-
gend an den Namen Winter! ist der des
Claviercompositeurs Gdmund Winter te ,
eines Zeitgenossen, welcher schon seit den
Vierziger-Iahren bei Wiener Verlegern uer«
schiedene Compositionen üblicher Salonmusik
veröffentlichte, von denen uns bekannt sind:
„I.» pluie ä'or. Usloäie oriZwilie" 0p. .i6
(Wien l853. Müller); — «I^svo ä'nn
ai-tiüte. lä^Us" 0p. 45 (ebd. i8Z8. Spina);
— „Alpenglühen. Salonstück" Op. 46
(ebd.); — „Bilder aus der Umgegend Wiens.
8 Claoierftücke: 1. Döbling. 2. Grinzing,
^. Heiligenftadt" 0p. 47 (ebd. i838); —
„Sommerspenden. Zwei Lieder ohne Worte"
(ebd. i860); — „Sechs steirische Original«
Melodien, gesammelt in Aussee" 0p. 49
(ebd.); — „Abschied von Aussee. Original«
melodie" 0p. 30 (ebd.); — «1^8 R.6686M-
blaut». ValLs st <3Qlop drill." 0p. 51 in
dem bei Schalet in Prag im Jahre 1860
herausgegebenen „Künstler»Album"; — ,,Oe»
birgsbleameln. Lieder in österreichischer Mund«
art nach Nationalmelodien, gesammelt von
A, Baumann, übertragen in Form von
Potpourris". 5 Hefte. 0p. 15 (Wien 1861.
Spina). Ungeachtet der grotesken Idee. die
Wiener Somnerfrischen Grinzing. Heiligen«
stadt. Döbling. wie es in 0p. 47 der Fall.
durch die Töne zu uersinnlichen, muß der
Compositeur, nach der Menge seiner Opera
zu schließen, doch eine gewisse Beliebtheit
besitzen.
Wmternitz, Wilhelm <Arzt und Hy.
dropath, geb. zu Iosephstadt in
Böhmen l833j. Von israelitischen El»
tern. Er widmete sich in Prag und Wien
dem medicinischen Studium, welches an
diesen beiden Hochschulen glänzende
Vertreter besaß, besonders aber an letz»
terer in höchster Blüthe stand, so daß die
sogenannte Wiener Schule europäi-
schen Ruf hatte. Er beendete unter Op- polzer, Skoda, Iaksch, Hal la die
medicinischen Studien und erlangte be-
reits 1837, erst 22 Jahre alt, daraus die
Doctorwürde. I n die Praxis tretend,
war er zunächst als Secundararzt an der
Prager Irrenanstalt, später im Wiener
allgemeinen Krankenhause thätig, worauf
er einem Rufe als Schiffsarzt der öster»
reichischen Flotte folgte. Mit einem
Male wendete er sich der Wasferheil '
künde zu, welche in ihrer praktischen
Anwendung durch die Resultate der
P r i eß ni tz'schen Wasserheilanstalt in
Gräfenberg schon längst zu nicht ge«
ringer Bedeutung gelangt war, aber
noch immer einer specifisch-Wissenschaft»
liehen Erörterung und Behandlung er-
mangelte, als deren eigentlicher Begrün»
der eben Dr. Winternitz anzusehen
ist. Im Jahre 186ö habilitirte er sich
als Docent für Hydropathie an der medi»
cinischen Facultät der Wiener Hochschule,
4874 als solcher für innere Medicin;
188i wurde er zum a. o. Professor der
Wiener Hochschule ernaiwt. Bereits 186!5
hatte er in Kaltenleutgeben, einer in
Wiens nächster Umgebung gelegenen und
stark besuchten Sommerfrische, die seinen
Namen tragende Wasserheilanstalt be«
gründet. Diese gelangte bald zu Ruf
und Bedeutung und hat sich durch ihre
ebenso zweckmäßigen als in ihrer Art ein«
zigen Cureimichtungen zu einer Muster-
anstalt, sozusagen zu einer europäischen
Sehenswürdigkeit emporgehoben. Die
Zeitung der Anstalt führt bis zur Stunde
ihr Begründer Dr. Winternih. Auch
half er die allgemeine Poliklinik in Wiea
mitbegründen, in welcher er, wie zu
Kaltenleutgeben in seiner Anstalt, sein
Fach vertritt. Die nachstehende Ueber«
ficht gibt in chronologischer Folge eine
Darstellung seiner zahlreichen Arbeiten
auf medicinischem Gebiete überhaupt und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon