Seite - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
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Wintzingerode (Familie) Min^ler
darauf unter dem Commando des Krön»
prmzen von Schweden hatte er rühm-
lichen Antheil an den Schlachten bei Groß-
beeren und Dennewitz' bei Leipzig flocht
er sich ein neues Blatt in seinen Ruhmes-
kränz, und vom Kaiser Alexander
wurde er für sein ausgezeichnetes Ver-
halten zum General der Kavallerie er>
nannt. Nun übernahm er das Com-
mando der Avantgarde im Armeecorps
Blücher's, eroberte Rheims, stellte die
Verbindung der Blücher'schen Armee
mit der Schwarzenberg'schen her und
zeichnete sich noch beim Sturm auf
Soissons aus. Als dann die Alliirten
gegen Arcis vordrangen, ward ihm der
Auftrag, Napoleon mit einem Corps
von 8000 Reitern zu folgen und ihm den
Marsch unseres Hauptheeres zu verdecken.
Er operirte sehr geschickt und erhielt
dafür einen mit Diamanten besetzten
Ehrendegen. Aber vor St. Dizier gerieth
er in die Falle. Napoleon, der
sich des
lästigen Verfolgers entledigen wollte,
griff ihn daselbst am 26. März 4844 mit
seiner Uebermacht an, welcher Wintzin-
gerode nicht gewachsen war, so daß er
geschlagen den Rückzug antreten mußte.
Damit endet die sonst so ruhmvolle Lauf-
bahn unseres Helden, der vier Jahre
später im schönsten Mannesalter von erst
48 Jahren zu Wiesbaden starb.
Hir tenfe ld (I.). Der Militär<Maria The«
resien-Orden und seine Mitglieder (Wien
1837. Staatödruckerei. kl. 4°.) Bd. I I ,
S. 9l«. — Szöl löf l ) (Ioh. Nep.). Tage-
buch gefeierter Helden und wichtiger kriege»
rischer Ereignisse der neuesten Zeit u. s. w.
(Fünfkirchen l8Z7, gr. 8".) S. 2^t.
Die Familie Winhingerode. Sie ist eine alte
braun schweig i sche Familie, welche schon nu
fünfzehnten Jahrhundert urkundl.ch vor«
kommt. Ein Heinrich von Wintzinge-
rode diente 1430 als Hauptmann der
Stadt Erfurt. Für uns hat nur noch ein
zweiter Heinrich oon W in tz inge r ode Interesse, welcher zu Kirchohmfeld am 29.Seft'
tember l377 geborm und am 7. August i633
gestorben ist. Dieser, obwohl für die wissen«
schaftliche Laufbahn erzogen, wäblte doch aus
eigenem Antriebe den Waffendienst, zog. erst
16 Jahre alt, gegen die Türken aus, gegen
welche er dann noch viermal im Felde stand,
und erkämpfte sich durch sein? Tapferkeit die
Stelle eines Capitän-Lieutenantä. t6U3 mit
Nechtild geborenen von Ansingen vermalt,
blieb er kinderlos. Sein Andenken aber lebt
fort in der Stiftung zweier Schulen, welche
Kirchohmfeld und Wintzingerode ihm uer»
danken.
Winzenhörlein, A. (Lithograph,
Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt).
Er lebte als Lithograph um die Mitte der
Vierziger-Iahre in Wien, wo er in der
Leopoldstadt in der Großen Fuhrmanns-
gasse Nr. 482 sein Atelier hatte. Nagler
gedenkt desselben als eines Lithographen,
der durch Bildnisse bekannt sei. Wir
können dieser Notiz nur hinzufügen, daß
in der Iahresausstellung der k. k. Uka-
demie der bildenden Künste in Wien
1846 vier von ihm lithographirte Bild»
niffe sich befanden. Weder T schischka,
noch Patuz z-i, Letzterer in seinem
Namensschema österreichischer Künstler,
welches seiner bei Wenedikt in Wien
erschienenen Geschichte Oesterreichs bei-
gegeben ist, geVenken dieses Lithographen.
Während im Katalog der oberwähnten
Iahresausstellung derselbe richtig Win»
zenhörlein genannt erscheint, finden
wir ihn bei N agle r als W i n z enh 5 r n>
lein verzeichnet.
Zachäus Andreas (Indu«
strieller, geb. zu Unlingen im ehe-
mals vorderösterreichischen Schwaben am
24. August 1730, Todesjahr unbekannt,
er lebte noch zu Beginn der Dreißiger-
Jahre des laufenden Jahrhunderts). Die
Studien machte er bei den Minoriten M
Ueberlingen, setzte sie zu Consianz fort
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon