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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
Seite - 107 -
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407 -erhaltene Thermolampenkohle als Brenn» stoff angewendet und aus den flüssigen Destillationsproducten noch Essigsäure gewonnen. Weitere Versuche, so die Auf- stellung einer Thermolampe in der k. k. Salmiakfabrik zu Nußdorf, ferner in Klosterneuburg, wo Winzler das Gas zum Brennen von Ziegeln verwendete, wurden aufgegeben; die Ziegel waren un° genügend gebrannt. Immerhin erwies sich die Erfindung noch als lebensfähig genug und zu praktischen Zwecken ver- wendbar, so daß er 1897 den Auftrag erhielt, auf den fürstlich Sal,m'schen Herrschaften Raitz und Blansko in Mäh- ren nach den Grundsätzen seiner Thermo» lampe stabile Verkohlungsöfen bei den dortigen Eisenhütten aufzustellen. Er führte auch diesen Auftrag ganz den Zwecken einer' Verbesserung der Oeko- nomie im Hüttenwesen entsprechend durch. Hugo Altgraf Salm-Reiffer« scheid, als Administrator der genannten Herrschaften mit dieser Aufgabe .betraut, verlieh Winzler den Titel eines fürst' lich Salm'schen Hofrathes. Nach ver» schiedenen Quellen wäre auch der nach- mals berühmt gewordene Freiherr von Reichenbach dabei mitthätig gewesen. Die Winzler'sche Thermolampe erwies sich thatsächlich als lebensfähig, denn 1812 beleuchtete Professor Iaßnüger den großen Saal des Theresianums in Wien mit dem Gas der Thermolampe und stellte auch einen solchen Apparat auf dem gräflich A s p r e m o n t'schen Gute Lednitz im Trentschiner Comitate in Ungarn auf, wo derselbe noch 18 !9 im Gange war. Winzler übersiedelte in der Folge nach Wien, wo er im Jahre 1833 noch am Leben gewesen sein mochte, da in Gräffer's „Oesterreichischer Na« tional'Gncyklopadiö" seines Todes nicht gedacbt ist. Winzler schrieb für Chri« stian Karl Andrä's „Patriotisches Tag- blatt" und „HeZperus" verschiedene das Salpeterwesen und die Thermolampe be' treffende Aufsätze; im ersteren 1811 eine historisch-kritische „Uebersicht der k. k. Salpetererzeugung in einigen Erbstaaten Oesterreichs. Nebst einigen Prolusionen über Holzverkohlung und Steinkohlen- abschwestung zum B'ehuf einer wohlfeilen Salpetererzeugung". Außerdem erörterte er seine Erfindung ausführlich und wehrte alle gegen dieselbe erhobenen Zweifel ab in den Schriften: „Zie Thrrmulamue iu Zeutschland lltler vollständige suinchl throretiZche als praktiZchr Anleitung, den nrZprnngüch in Frankreich erfundenen, nnn aller auch in Nentßch- land entdeckten Vniuerglll-Ducht-, Heiz-, Nllch-, Znd> Nestillir- und ZMoten zu errichten. Mit 4 Knutertllteln" M ü n n 1803, 8".) und „NerichtignngZMllgllzin der Einmotte. Hmritel nnd NedrnlUichKeilen yegrn i>en nen erknnüenen Roch-, Heiz-, Ducht- nnd FMrut'en niler die deuttche Ghennlllampe" (Wien 1803, 8".); in Jacob Andreas Weber's „Anmerkungen über die Sammlung von den Nachrichten und Beobachtungen über die Erzeugung des Salpeters" ist auch seine Abhandlung über Salpetererzeugung enthalten. Auch wird Winzler das 1781 bei Stahlbaum in Berlin erschienene „Zendächreiuen an den erhabenen Unbekannten der echten nnd rechten Frennamerei" zugeschrieben, woraus wir schließen dürfen, daß er Mitglied dieser Verbindung gewesen. Bemerkenswert!) erscheint es uns noch, daß gleichzeitig mit Winzler der paffauische Hofkammer- rath Ioh. B. Wenzler eine „Beschrei« buna. der Thermolampe oder eines Leucht» und Sparofens. Mit l Kupfer" (Paffau im Jahre 1802) herausgegeben hat. Ueber die durch die Aehnlicbkeit der Namen Winz le r , Wenz le r und insor entstandene Controverse, ob der Erfinder der Gasbeleuchtung, welche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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