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Wirthe Nep. Wirth, Max
ner (Berlin und Stuttgart, N. Spemann.
^2",) VI. Jahrg.. S. 292.
Wirth, Johann Nevomuk (Medail-
leur, geb. in Wien 1753, gest. ebenda
27. November 18W). Wohl ein Neffe
oder doch sehr naher Verwandter Fried»
rich Wir th 's , des Seniors jener alten
Wiener Goldschmied- und Graveurfamilie,
aus welcher später die geschickten Me>
dailleure und Ciseleure dieses Namens
hervorgingen. Durch dieses Friedrich
Tochter Anna Mar ia (geb. 1797) war
er auch mit deren Gatten, dem berühmten
Stempelschneider Matthäus und dem
noch berühmteren Bildhauer Georg Ra»
phael D o nn e r verschwägert. Wir th bil-
dete sich zugleich mit seinem Bruder an der
Wiener Graueurakndemiö und wurde nach
dem Ausspruche eines in der Medaillen-
kunde bewährten Kenners, des Herrn
von Bergmann, der ausgezeichnetste
Medailleur Oesterreichs in neuerer Zeit,
wie alle seine Medaillen zeigen. Von
diesen ist eine Folge bekannt, welche er
während der Regierungszeit des Kaisers
Franz I. prägte, und zwar zur Feier der
Krönung desselben zum römischen Kaiser
1 4. I u li 1792: die zweierlei „ Opfer»
Medaillen" zu dieser Krönung; — die
von Kaiser Franz gestiftete „Tapfer-
keitsmedaille" ; — die „Medaille auf die
Geburt des Kronprinzen Ferdinand
l9. April 1793"; — die „große Preis
medaille der k. k. Akademie der bildenden
Künste"; — die „Belohnungsmedaille"
für die acht Ofsiciere vom Ni. großbri-
tannischen Chevaurlegers'Regimente, die
in der Schlacht bei Cambray (24. April
1794) sich ausgezeichnet haben; — „auf
die Huldigung Galiziens" 17. August
1794", früher schon (1784) hatte er die
Medaille auf die Errichtung der Akademie
in Lemberg geprägt; — die österreichische
„Aufgebotsmedaille" 1797; — die Re» versseite der Medaille
nisrsnbi 180!; — „auf die An»
nähme der österreichischen Kaiserwürde"
11. August 180.4; — die „Wahlspruch-
und zugleich mittlere Civilehrenmedaille";
— „auf die Enthüllung der Kaiser
Iosephsstawe am 23. November 1807";
— „auf die dritte Vermälung des Kai-
sers mit Mar ia Ludovica von Este
6. Jänner 1808". Auch die auf die Krö»
nung der Kaiserin Mar ia Ludovica,
Gemalin Kaiser Leopolds I I . , geprägte
Medaille ist ein Werk Wirth's. In
seinem amtlichen Berufe wurde er in An-
erkennung seiner vielfachen Verdienste
k. k. Bergrath, Kammermedailleur und
Director der Kunstschule seiner Section,
in welch letzterer Eigenschaft er im Alter
von 37 Jahren starb. Wir suchen W i rt h's
Namen in den verschiedenen Werken über
Oesterreichs Kunst und Künstler ver-
gebens; nur Weusel gedenkt dieses Me>
dailleurs m den „Miscellaneen artist. In-
halts" im 30. Heft, S. 364.
Bergmann (Joseph). Pflege der Numismatik
in Oesterreich im XVI l l . Jahrhundert mit
besonderem Hinblick auf das k. k. Münz« und
MedaiUmcabinet in Wien (Wien tZ^»7, gr 8")
Vd, l l , Z. «ll».
Wirth, Max (volks wirthschaft-
licher Schriftsteller, geb. in Bres»
lau 27. Jänner 5822). sein Vater
Iohann Georg August Wir th <geb.
zu Hof 20. November <798, gest. in
Frankfurt a. M. 26. Juli 1848) ist der
bekannte Verfasser der „Geschichte der
Deutschen" (Stuttgart 1843 —l843),
welche dann von W. 3 i m m e r m a n n
fortgesetzt wurde und j 860 schon in
vierter Auflage erschien. . Sein Freisinn
zog ihm im Vormärz mehrfache Verfol-
gungen und seine beim Hambacher Fest
am 27. Mai 1832 gehaltenen Reden
sogar die Verhaftung zu, welcher eine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon