Seite - 130 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
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WiZniowski, Thcophil 130 i^ Theophil
SĂĽddeutschland (Talzburg l87U, Pustet,
gr. 8") lvorlm im dritten Programm der
Lehrerbilminsssanstalt in Salzburg 187<:^ . —
Waitzen egger iFrain Joseph). Gelehrten«
und Schriftstl'ller'Lexikon der deutschen katho«
tischen Geistlichkeit (Landshut l822. Joseph
Thoman. gr. 8«) Bd. I I I , S, 4^l, -
Hcindl. Biograplvon der berĂĽhmtesten Pa-
daqogen (Augsburg Mili). — Almanach
der bayrischen Akademie (MĂĽnchen. 8".)
Jahrgang!85ö. — Als Wismayr's Tades«
dämm qibt Hoindl den .^ . Juli H838 an,
der Münchener Diöcesan-Schematismus für
j859 nennt den !>. September, welcher An-
gabe wir folgen.
Wisniewski, s. Wiszniewski ^S. j 38).
Uedrigens besteht m Schreibung des Na-
mens WiSniewski eine unglaubliche
WillkĂĽr. Jeden Trager dieses Namens
finden wir auch Wiszniewski, Wis-
niĂĽwski und Wiszniowskl geschrien
ben. Wir halten uns an die von be-
währten Quellen angenommene Schreib-
weise ersuchen aber unter jeder Schrei'
dĂĽng nachzusehen.
MsjMwski, Theophil (P räsideut
des RevolutillUĂĽtribunals im galizischen
Aufstand H846, geb. zu Iaztowiec im
CzorWwer Kleise Galiziens I8l)b', hin-
gerichtet zu Weinberg am 3!. ,^.uli
i847). Er beendete 1829 die Rechts-
studien an der k. k. Universität in Lem-
berg, begann aber schon frĂĽhzeitig an
Unternehmungen, welche auf Vertreibung
der kaiserlichen Regierung, aus Galizien
mit Gewalt und Anwendung aller nur
denkbaren verbrecherischen Mittel abzielt
ten, sich zu betheiligen. Schon !833, als
er erst Z9 Jahre zählte, wurde er wegen
Verdachtes der Betheiligung an hoch-
verrätherischen Umtrieben in criminal-
gerichtliche Untersuchung gezogen, aber
i836 wegen Abganges rechtlicher Be-
weise wieder freigelassen. Dies steigerte
seine Verwegenheit, und er trat nun mit
d«)n Häuptern einer revolutionären — der sogenannten demokratischen — Partei,
welche sich bereits vor 4772 gebildet und
Jahrzehnte hindurch im Geheimen ihre
Pläne mit allen ihr zu Gebote stehenden
Mitteln förderte, in unmittelbare Ver-
bindung. Der Zweck dieser Partei, welche
in Verfolgung desselben in allen Theilen
des Landes und in den Hauptstädten des
Auslandes geheime Vereine bildete, war
die Herstellung eines unabhängigen demo-
kratischen Polen in dessen alten Grenzen.
Diese Partei trat auch mit der berĂĽch-
tigten in Italien rastlos thätigen Gesell-
schaft der Carbonari in Verbindung.
Viele Jahre lang waren heimliche Vor-
bereitungen zu einem allgemeinen Auf»
stände, der für die Mitte der Vierziger»
Jahre geplant wurde, gemacht worden.
FĂĽr Galizien, das einen groĂźen Theil des
alten Polen bildete, wirkten eine Anzahl
eminenter Verschwörer, so Napoleon N o>
wicki. welcher bereits ^833 bei der
sogenannten „Partisanteiulnlerilehmung"
gegen RuĂźland eine hervorragende Rolle
spielte, Severin Goszczyilski, der
33 in Krakau und Lemberg die Vorbe»
reitungen zu einer Erhebung traf, dann
Robert Chmielewski, Leslaw ^uka°
siewicz, Alois Tworowski , Thomas
W a l ino w ski, Faustin F i lauowicz
u. A. Diese waren sämmtlich entweder
Theilnehmer oder Häupter geheimer Ver«
bindungen, welche unter den Namen
„das junge Polen", das „junge Sarma»
tien" u. s. w. ihre nächste Aufgabe, näm-
lich allgemeinen Umsturz der bestehenden
politischen Verhältnisse in den polnischen
Gebietstheilen, als Zweige einer in allen
Ländern des Continents verbreiteten und
energisch thätigen Gesellschaft, des söge»
nannten „jungenEuropa", förderten. Der
mit einer Umsicht ohne Gleichen geplante
Umsturz sollle auch nach militärischer
Seite hin gehörig unterstützt werden, und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon