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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
Seite - 150 -
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Mittu sek 160 Wittasek hung er selbst auf die vielen americani- schen Diners mit fhren oft absonderlich- sten Gerichten zurückführte. Heimgekehrt, suchte er durch Arzeneien und Bäder sein Uebel zu bekämpfen, und da alle Mittel fehlschlugen, griff er zum letzten, das man ihm angerathm, zu einer Operation. Er begab sich infolge dessen im Sommer 4887 nach Berlin. Nachdem der bs- rühmte Kliniker Professor Bergmann, welcher ihn untersuchte, erklärt hatte, es sei eine Operation auf Tod und Leben, unterzog er sich sofort derselben. Als aber die Bauchhöhle geöffnet worden, zeigte sich eine Menge größerer und klei- nerer Krebsgeschwüre, welche eine Ope- ration geradezu nutzlos erscheinen ließen. Dem Kranken wurde der wahre Sach» uerhalt nicht mitgetheilt, und als nach Zuheilung der Operationswunde sich Wit t wohler als je fühlte, schien es, als ob er völlig genesen solle; aber dieser trügerische Zustand war nur von kurzer Dauer, bald nahmen die Wucherungen der Krebsgeschwüre überHand, und unter den furchtbarsten Schmerzen endete der erst 4ljjährige Sänger. Im Jahre 1884 hatte sich der Künstler verheiratet. Sein Repertoire umfaßte alle großen Tenor» Partien der deutschen, italienischen und französischen Oper, und mit dem Schmelz seiner Stimme brachte er in elegischen Partien eine hinreißende Wirkung hervor. Sammler. Beilage zur Augsburger Abend' , Zeitung, <887. Nr. N^. T. 7. Wittasek, Heinrich Erasmus <Fran- ciscanermönch, geb. zu Brunn am 26. Juli 1817). Ein Sohn armer Eltern, verbrachte er seine Knabenjahre im Dorfe HuDnovic bei Velehrad, wo der Lehrer Franz Wals der Erste für die nationale Richtung des Jünglings maßgebend war. Da seine Mittel es ihm nicht gestatteten. die wissenschaftliche Laufbahn einzuschla' gen, entschloß er sich, Lehrer zu werden. Jedoch die Furcht vor dem Soldaten- stände bestimmte ihn, sich in den Fraw ciscanerorden aufnehmen zu lassen, weil der geistliche Stand damals vom Militär» dienste befreit war. So trat er denn im October 1840 bei den Franciscanern in Ungarisch'Hradisch als Mönch ein. Nach. dem er 184! das Noviciat beendet hatte, sandten ihn seine Oberen in ihr Kloster zu Zasmuk im öäälauer Kreise Böhmens, wo er am 27. Mai 1843 die Profeß ab- legte. Daselbst hatte I'. Cölestin Ausob- sky, der damals für die ,.Xvst.^", d. i. Blüten, und andere aechiscke Unterhat» tungsblätter schrieb, großen Einfluß auf ihn. Als Wittasek für einige Zeit nach Kuttmberg kam, lernte er dort den be» kannten Agitator Havliaek kennen und machte unter dessen unmittelbarer Leitung sozusagen die hohe Schule zur Erweckung des Nationalitätsgefühls durch. Nach dem Vorbilde seines Mentors begann er, um die Aufmerksamkeit der Behörden nicht zu erregen, im Stillen seine Saat» körner in besagter Richtung zu legen, was ihm in seiner Stellung als Mönch, der mit dem gemeinen Volke in die innig- sten Beziehungen trat uud unauffällig die Gemüther für seine Pläne bearbeiten und gewinnen konnte, nur zu leicht war und mit großem Erfolge gelang. Für die von Havliöek redigirten Zeitungen „8l<>van" und ,,Mrc>änü novin^" wurde er förmlich geheimer Agent, wo er konnte, empfahl er sie dem Landvolke und war für ihre Verbreitung unablässig thätig. Während seines Aufenthaltes in Zäsmuk ließ er neben kleinen Andachts- büchern das Büchlein drucken: , d. i. Büchlein, enthal- tend die Regeln und Geschichte des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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