Seite - 165 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57

Wittmann, 163 und dann während des Feldzuges in Un» aam die ah. Belobung, am 18. August 1839 aber für sein Verhalten bei Palestro, Magenta und Solferino das Militär-Verdienstkreuz. Am 23. Juni H87i) wurde er zum Commandanten des fteirischen Landwehr-Bataillons Nr 17 in Gratz ernannt. Tbürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen 188«, Prochaska, gr. 5".) Vand I, S. 363, Jahr 1839. — Svoboda (Johann). Die Zöglinge der Wiener-Neustadter Militärakademie u. s. w. (Wim l87<>. Geitler. Ler. 8".) Sp. «98 MttMlNM, Ev. (Naturforscher, geb. in der zweiten Hälfte des 48. Jahr- hunderts, Todesjahr unbekannt). Die biographischen Notizen über diesen seiner- zeit vielgenannten und nicht unverdienft» lichen Naturforscher sind sehr lückenhaft. Im zweiten Decennium des laufenden Jahrhunderts (l812—4817) kam er aus Lemberg, wo er Botanik vorgetragen hatte, unter der Aeglde des Fürsten Hein> rich Lubomirski Md. XVI , S. 418^ nach Wien, um, wie es den Anschein hat, daselbst ein naturgeschichtliches Zehramt — es sollte eine besondere Professur für die Naturgeschichte der Schwämme gegründet werden — zu erhalten. Ob- wohl er von dem Fürsten Lubomirski m seinem Vorhaben unterstützt wurde/ wollte doch die Verwirklichung des Pla» nes nicbt gelingen. Der Vorgang aber, mit welchem Wi t tmann seine Bewer« bung um ein Lehramt einleitete, war jedenfalls eigenthümlich. Vor Allem rich' tete er die Aufmerksamkeit des Publicums auf das Studium der Schwämme und eröffnete zunächst mykologische Privat» Vorlesungen, in welchen er die Wichtigkeit der Scbwämme, ihren Nutzen, ihren Werth, ih.re Nacbtheile u. s. w. erörterte. Im sogenannten rothen Hause in der Alservorstadt miethete er einen geräu» migen Salon und wurde in der Eintel- tung zu seinem Unternehmen von dein Fürsten Lubomirski, von Karl Baron Doblhoff , dann von einigen polni° schen Edelleuten und Dilettanten unter- stützt. Eigenartig traf er die Vorberei- tungen zu seinen Vorlesungen. Vor Allem entlehnte er aus der damals berühmten Antiquar-Buchhandlung Gräffer meh- rere große naturhistorische Kupferwerke, mit deren Ansicht sich die Zuhörer vor Beginn des Vortrages unterhielten. Zu- gleich gab er für Freunde materiellerer Genüsse gratis ein Dejeuner ü. la Mo - naiL, bestehend aus Sardellen/Häringen und Branntwein snicht Liquenr), Leb» kuchen u. d. m. Während zwei Auf« Wärter dieses Frühstück den Anwesenden reichten, ging er selbst unter den Gästen umher, sprach mit ihnen über allerlei, den nächsten Stoff boten die zur Besich- tigung vorhandenen naturhiftorischen Prachtwerke, und nachdem eine Stunde und auch mehr unter diesen geistigen und materiellen Genüssen vorübergegangen, bestieg er die mykologische Kanzel und las aus einem Manuscript über Natur, Bestimmung u. s. w. der Schwämme, erzählte mitunter ein paar bezügliche Anekdoten und betonte immer wieder die Nnerläßlichkeit der Lehrkanzel, für die er eben candidirte. Nur noch einmal ver- sammelte er in beschriebener Weise seine wißbegierigen Gäste um sich, die Errich» tung der Professur erfolgte jedoch nicht. Nun sah er sich auf eine andere Specu» lation angewiesen und warf sich auf die Dendrologie, indem er eine Baum- Bibl iothek anlegte, welche damals auch für einige Zeit auf der Tagesord« nung stand. Der Gedanke selbst, wenn gleich nicbt übel, artete doch mehr in