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Wlislocki
„Wanderer", deffen ständiger Mitarbeiter
er war. Später schrieb er ausschließlich
Aufsätze über Kunst- und Theater«
aeschichte sowohl in Fachblättern als
auch in der „Neuen Freien Presse" und
der „Wiener* Abendpost"; unter diesen
find vornehmlich anzuführen der biogra-
phische Essay über Friedrich Ludwig
Schröder in der „Wiener Abendpost"
im April 1880; dann eine Folge von
Aufsähen über die Classiker im Burg-
theater in der „Neueu Freien Preffe"
1880. Die wichtigste Arbeit auf diesem
Gebiete ist aber seine „Ghwnik drZ k. k.
HMilrgtlMwZ" (Wien 1876, Rosner,
gr. 8^.), eine Festgabe zur Säcularfeier
im Februar 1876. Dieselbe enthält, wie
der Titel Chronik besagt, eine chroni-
kalische Darstellung der Geschichte dieses
Kunstinstitutes, umfaßt nach einem ge«
drängten geschichtlichen Rückblick auf
die Zeit von 174! bis 1776 das Jahr-
hundert 1776 bis 1876 und bildet
einen ungemein interessanten Beitrag zur
Kunst- und Culturgeschichte zunächst
Wiens, der jedem späteren Forscher
über diesen Gegenstand die Wege ebnet
und einen übersichtlich geordneten reichen
Stoff zu weiterer Bearbeitung dar»
bietet. Regierungsrath Wlassak ist seit
8. Mai 1869 mit Seraph ine Freiin
von Tomaschek, Tochter des Herren»
hausinitgleedes G d u a rd Freiherrn
von Tomaschek M . XI.VI, S. 39^j,
vermalt.
Massits, Franz Freiherr, siehe
auch:
Massits. Franz Freiherr M . QI, S. 103
Wlczek, siehe:
Vlöek M . I'I, S. l i i
Wlislocki, Heinrich von (Sprach'
forscher, geb. zu K r o n st
a d t in Siebenbürgen am 9. Juli 1836). Der
Sohn eines kaiserlichen Finanzbeamten,
erhielt er seine erste Ausbildung an dem
berühmten Honterusgymnasium seiner
Vaterstadt und bezog 1876 die Univer-
sitä't in Klausenburg, an welcher er vor»
nehmlich humanistische Studien betrieb
und unter diesen mit Vorliebe der Ger-
manistik und Philosophie oblag. Da
nöthigte ihn der Tod seines Vaters, auf
eigenen Erwerb bedacht zu sein, den er
kümmerlich als Hauslehrer fand. In-
dessen trieb er seine Studien fort, be«
reitete sich für ein öffentliches Lehramt
vor, erlangte 1879 die philosophische
Doctorwürde, lebte die folgenden Jahre
als Privatgelehrter an verschiedenen
Orten Ungarns und Siebenbürgens, bis
er 1884 eine Professur zu Rosenau in
Ungarn erhielt. Wlislocki wählte einen
Gegenstand zu seinen Forschungen, über
den die Gelehrten verschiedener Völker
noch lange nicht einig, und den erst in
jüngster Zeit ein Sproß unseres erlauchten
Kaiserhauses zu seinen eindringenden
Studien erkoren: die Zigeunersprache.
Im Druck sind von ihm erschienen:
„Heidedliiten. Volkslieder der transninüinschm
Higruner" (Leipzig 1880); — „Gme Mtle-
brlliidükllllllde der tranZbilllllnischm Zigeuner"
(ebd. 1880); — „Nie spräche her trangsil.
mniZchrn Zigeuner" (ebd. 1383); — ferner
in der ungarischen Zeitschrift „NZ-v-6-
tein68 pdiwioHiai 1i<5Mn "^> d. i. All«
gemeine philologische Revue, redigirt von
Dr. Thewrewk und 0r. G. Heinrich,
1883, Heft 1 die Abhandlung: .,Na-
AVÄ.rdol Htvött cüLig-än^ 8xavll.k"f d. i.
Ungarische Lehnwörter im Zigeunerischen;
und ebenda: „Abhandlung über Zigeuner-
romanzen"' — >^ti<H/H N 6^iMM
?l^ 6^ssS6ll iö>^i6/mH6H", d. i. Beitrag <
zur Geschichte der ZigeunerphiloloZie
(Klausenburg l881) und in der von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon