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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Windisch-Wolf, Band 57
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Modianer von Aapriora 202 Modianer von Aapriora im Kaiserstaate vorkamen. Er wurde Mitgründer der Staatseisenbahn, bracht durch die Opposition, welche er gegen das , französische Institut einzuleiten verstand, der Staatsbahn großen Nutzen und ent- wickelte als ihr Präsident eine Thätigkeit, wodurch sie zu großer Entfaltung sich entwickelte. So wuchsen sein Ansehen und sein Einftuß in stetiger Weise, und alle ersten Geldinstitute der Monarchie, vornehmlich Wiens, waren bemüht, seinen Namen für sich zu gewinnen. So war denn Freiherr von Wo dianer Vice- Präsident des Verwaltungsrathes der Staatseisenbahngesellschaft, Präses der k. k. Börsekammer, Gouverneur-Stell- Vertreter der Nationalbank, Präses der Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft,Ver. waltungsrath der ungarischen allgemeinen Creditbank und der Theißbahn, Präses des Wiener Großhandlungs-Gremiums, Director der Vöslauer Kammgarnfabrik und Mitglied der k. k. Weltausstellungs- -commission 1873. Er galt als financielle Kapacität in Oesterreich'Ungarn, und bei seinen geschäftlicheil Beziehungen in Cis> wie in Transleithanien Mvar er in der Lage, bei allen großen Unternehmungen diesseits und jenseits der Leitha mitunter entscheidend einzugreifen. Im Juni 1887 erhielt er das Ritterkreuz des Franz Ioseph-Ordens, im Mai 1863 den Orden der eisernen Krone zweiter Classe und den Ordensstatuten gemäß den Freiherrn- stand mit demPrädicat von Kapriora. I n einer Geschichte des Finanzwesens Oesterreichs wird sein Name neben R o t h. schild und den Matadoren des euro» patschen Geldmarktes eine große Rolle spielen, deren nationalökonomische Beur« theilung sich der Aufgabe unseres Leri- kons entzieht. Thatsache ist es, daß Wodianer aus dem berüchtigten Krach, der im Jahre 1873 einen großen Theil der österreichischen und zum Theile auch die auswärtige Finanzwelt mitriß, un- berührt hervorging. Hoch gingen nach seinem Tode die Erwartungen über den Inhalt des Testaments, da man in dem» selben großherzige Bestimmungen umso sicherer zu finden hoffte, als er bei Leb- zeiten mit bemerkmswerthen Wohlthätig» keitsacten niemals in die Oeffentlichkeit getreten war. Das Gesammtvermögen stand im Testamente auf etwa fünfzehn Millionen angegeben. Im Publicum wurde Wodianer auf über dreißig ge« schätzt. Zum Universalerben war des Verstorbenen einziger Sohn Albert Freiherr v. Wodianer ernannt, die eine Tochter, vermalte Gräfin Nemes, mit einem bedeutenden Legate, die zweite, vermalte Gräfin Ferry, mit dem gesetz» lichen Pflichttheile bedacht. Für die Armen von Wien und Pesth, sowie für andere wohlthätige Zwecke hatte Wo° dianer die Summe von zehntausend Gulden festgesetzt. Die Münchener Allgemeine Zeitung glosfirt diese letzt» willige Verfügung mit folgenden Wor- ten: „Nicht ohne Interesse dürfte das Zusammentreffen des Ablebens Wo« dianer's und Moskauer Millionärs Chludow sein, der circa sechzehn Mil» lionen Rubel hinterließ und eine Mit» l ionRubel zum Bau eines Arm en- hauses testirt hat." Nach einer Mitthei- lung der „Neuen Freien Presse" hätte W o d ian ^ r an humanen Legaten 23.0U0 ft. für Wien^ind ebensoviel für Pesth vermacht. Allgemeine Zeitung, 9. Juli 1885. Nr. 188/ S. 2759; Nr. t90. S. Ü79l. — Illustrir« tes Wiener Weltausstellungs-Album- (schni. 4°.) 22. Mai 1873. Nr. 4> — Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt, Fol.) l883. Nr. ?49l. Abendblatt. S. 2; 1883. »Nr. 7492, Morgenblatt. S. Z; 1883. Nr. 7493, Morgenblatt, S. 4.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Windisch-Wolf, Band 57
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Windisch-Wolf
Band
57
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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