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MMmans'ky v. Mildenfeld Joseph 2N5 Nwdnanskj' u. Nracom, Nathaniet
Ueber die Familie Wodniausky (in öichischer
Schreibung Vodüansk)) und einige Sprossen
derfrlbcn. l. Es gibt eine alte böhmische
Familie der Vodüanskv oon Radkov.
die aber gemeiniglich unter dem Namen Vo-
diüka vorkommt, und von der zweier
Sprossen, Adam und Wenzel, im biogra-
phischen Artikel Vodiöka im 1 .^1. Bande
dieses Lerikons. S. 125. Nr. 1 und S. 127
Nr. U) näbere Erwähnung geschieht. —
2. Tobias Albert Wodniansky. der in
der ersten Hälfte des l7. Jahrhunderts lebte,
bekleidete 1616—j6t!» ein Schulamt bei
St. Martin in der Prager Neustadt. Von
ihm ist in Handschrift vorhanden eine üechische
Ohronik unter dem Titel: „äsdrliui Iiiütoi'ii
eeL!<6in", d. i. Sammlung einiger des Glau«
bens und der Erinnerung würdiger Geschich»
ten vornehmlich auch von dem rühmlichen
«chischen Volke und Königreiche vom Jahre
1572—t<N6. Die Handschrift befindet sich in
der landgräfl. Fürstenbrrg'schen Bibliothek.
Noch schrieb er: ,^g,ua ^j>inH«n 8pi» o
InkomLc^'i", d. i. Des Johann Splnäus
Schrift vom Geize, übersetzt sl6l!>. 8".). —
nuä 8« u a,Ii « r /de in krulsm ll3«)'i'8k.vnl
l-^vit<xil", d, i. Himmlischer Sieg durch die
Engel über den assyrischen König Sena-
herib (Prag o. I . bei Paul Sessia). —
:t. Ein Vartholomäus Wodniansky
war in der zweiten Hälfte deZ <l>. Jahr«
Hunderts Bürger in der Prager Neustadt. Er
vermachte l:;8l ein Haus auf dem Nob»
markte, das St<'tki'sche genannt, der Uniuer«
sisät in Pra.,. Tasselbe wurde spater mit
kaiserlicher Bewilligung verkauft, um die
Inteiessen auf Geld anzulegen. Dieser Bar«
tholomäuS Wodniansky führte das
Prädicat von 3 ö wenb e r g. sT omek
(Wenzel Wladiw^j). (beschichte der Prager
Universität. Zur Feier der fünfhundertjühcigen
Gründung derselben (Prag t849. Haase's
Söhne, ö".) 2.- 184^ — ^. Joseph Wod.
niansky von Wi ldenfeld Freiherr (geb.
zu Wallendorf in Unqarn am 28. November
473l. gest. 23. Ottooer l7!)?). Er trat am
30. Juni <767 in die Wiener Militaraka»
demie, aus welcher er am 7. Jänner l?72 zu
Pellegrini-Infanterie Nr. 49 als Fahnencadet
ausgemustert wurde. Im Negimente stufen«
Weise vorrückend, ward er l793 Hauptmann
in demselben und that sich als solcher bei dem Angriff auf die Woißenburger Liniere
am l3. October gedachten Jahres, bei wel»
chem er eine schwere Verwundung davontrug,
so hervor, daß er in der Relation unter den
Ausgezeichneten genannt wurde. >^Thürheinr
(Andreas Graf) Gedenkblätter aus der Kriegs-
geschichte der k. k. österreichisch-ungarischen
Armee (Nien und Teschen 1880, Prochaska,
Ler. 8".) Bd. I. 3. ^:lu unter Jahr l?U3.^ —
ö. Ein Joseph Freiherr Woduansk<>
Wildenfelo, welcher <8:»2 auf der Jahres»
ausstellung in der k. k. Akademie der bilden»
den Künste zu St. Anna in Wien als Por«
trätmaler erscheint, verband mit seiner Kunst
noch die besondere Geschicklichkeit. seine Bild»
nisse auf Spinngewebe zu tuschen. Er hatte
damals die in solcher Weise ausgeführten
Bildnisse des Kaisers Franz I. und eines
Joseph Prokop ausgestellt. Ob das letztere
den Sänger, oder den Tonsetzer, oder den
Arzt. da alle drei seine Zeitgenossen waren
und den Taufnamen Joseph führten, vor«
stellte, wissen wir nicht. — 0. Ein anderer
Joseph Wodniansky war Frauciscaner.
Er lebte zu Beginn des 16. Jahrhunderts^
und sein Andenken har sich durch ein natu»
historisches Wörterbuch erhalten, das zu Pilsen
13li im Druck erschien. Er behandelt darin,
die drei Reiche der Natur in drei besonderen.
Capiteln, das Pflanzenreich in zwei Abthei-
lungen, nämlich Bäume und Gesträuche mit
106. die Krauter mit 408 Benennungen.
Wegen der älteren uechischen Benennungen
und weil es von spateren Botanikern benutzt
wurde, ist es nicht ohne Werth. Außerdem
schrieb dieser Mönch noch: „Ita/.mlaunHni
n6m poätiti Mizny Älaris", d. i. Gespräch
zwischen Heinuch und Johann über die un»
blutige Empfangniß Marias. Handschrift; —
„8lia/.6in 8krau:i82,... äcriptuni I>«r lliü Ä.H
1'alonum cantoroni VuäinsnLoiu, 1349"»
gleichfalls Handschrift. Wodniansky er»
scheint auch in lateinischer Nebersetzung seines
Namens als Aqu ensis. ^./«^^<???,n ^./o«.^.
NiLtoris NtüriUury o«8lc4. Vruks >v7ätini,
^d. i. Geschichte der cechischen Literatur. Zweite
von W, N. T o m e k besorgte Ausgabe
(Prag l'4i». Itiwnäc:, schm. 4".) T. 103,
Nr. 7<w. 2. l^8. Nr. 327.^ — 7. Ä^atha-
niel W odüans k v uon U ra <: o w. ein
Präger Bürger, der in der ersten Hälfte des
17. Jahrhunderts in Prag lebte und als
Registratur an der Kammer der königlich-
böhmischen Vuchhalterei bestellt war. Ec-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon