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icki, Johann Cantius i, Petwnella
I I . Denkwürdige Sprossen des Grasenge schlechtes
WodMki. 1, Heinrich Graf Wodzicki
(geb. 2. December 1813. gest. 29. October
1884). ein Sodn des Grafen Joseph aus
dessen Ehe mit P e t r o n e l l a Fürstin
I a b l o n o w s k a. Er war Präsident der
k. k. Zandwirthschaftsgesellschaft zu Krakau
und vertrat im galizischen Landtage den
Großgrundbesitz des 2!olkiewer Kreises, in
welchem er Erbherr auf Poremla Wielka
war. Am 2. März 1867 wurde er in das
Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichs«
rathes gewählt. Der Graf hatte sich zweimal
uermält, in erster Ehe am :;. Juli I8:t8 mit
Tllida Aarolins geborenen Prinzessin 5uwow5lin
(geb. 10. April 1811. gest. 28. September
1839). in zweiter Ehe am 20. October 1840
mit deren Schwester Thercse (geb. 14. De'
cember 1815). Seine erste Gemalin schenkte
ihm den Sohn Roman, seine zweite die
Sohne Stan is laus . Joseph, Anton
und die Töchter Helene und Luise ^uergl,
die Stammtafel). — 2, Johann Eantius
(geb. zu Radomyäl in Galizien I74ä, gest.
in Mogila 1819). Ein Sohn Peters von
Wodzicki. Kastellans von Biec, spater von
Sandec, und der Constantia D^dinska
von Rawicz. Ueber die abweichenden Ge«
burtsangaben vergleiche man Hoszowski's
unten angeführtes Werk. Seine Eltern schickten
ihn nach Italien, wo er die theologischen
Studien machte. 1760 trat er als Coadjutor
Anton Beldowski 's, Domherrn von Kra«
tau, in das Capitel der dortigen Kathedrale;
177!) ging er als Deputirter desselben zum
Krontribunal. 1736 gemeinschaftlich mit dem
Krakauer Domherrn Sebastian S ie ra»
kowsk i auf den Reichstag zu Proszowic.
bei welcher Gelegenheit ihm König Sta«
nislaus August den weißen Adlerorden
verlieh. Schon 17<',u ernannte ihn sein Oheim
Bischof Michael Wodzicki als Abt von
Mogila zu seinem Coadjutor. Nach dem Tode
Michaels wurde Iohcl'nn (5antiu6
dessen Nachfolger in der Abtwürde. Als er
18<9 im Alter von 74 Jahren das Zeitliche
segnete, hatte er nahezu 69 Jahre dieselbe
bekleidet, und zwar so lange wie keiner der
bisherigen Aebte. Hoszowski bemerkt: daß
die Abtei Mogila ein Jahreseinkommen von
etwa 2ttl>.0l>tt Gulden polnisch abgeworfen
habe. Wodzicki also in der Lage gewesen
sei. über große Mittel zu verfügen. Wie der
Abt dieselben, ob zu wohlthätigen Zwecken.
Stiftungen u. d. m. verwendete, berichtet
o. Wurzbach. biogr. Lerikon. I.VII. Hoszowski nicht. Tt l ln ls laus Graf
Wodzicki. Präsident des Senates der
freien Stadt Krakau. Senator und königlicher
Woiwode. errichtete dem Andenken seiner
Familie, namentlich seines Vaters Franz
(gest. 1804) und seiner Mutter Sopbi?
geborenen Gräfin Ärasiiiöka (gest. 181^)
sowie seines Oheims Johann Cantius,
Abtes von Mogila, in der Krakauer Käthe«
drale ein Denkmal, dcssen Inschrift in pol'
ni sch er Sprach e H oszowSk i mitthei!5.
xastUF Oz'ltto^ HlaFiIäkick, d. i. Gemälde
des Lebens und der Verdienste der Nebte
von Mogila (Krakau l8«;7. 4".) S. löi. —
lato^ i kanoilikuvs Krlil<0''.v8kic!i, d. i. Ver«
zeichniß der Bischöfe, Prälaten und Dom«
Herren von Krakau (Krakau 1853. Unioersitäts»
druckerei. s".) Bd. IV, S. 234. — 3. Ka-
simir Graf ssiehe die besondere Biographie
S. 2ii^j. — 4. Ludwig (geb. in Galizien
19. August 1834). ein Sobn o?ä Grafen
Alexander aus dessen Ebe mit Isabel la
von I endcz ejewicz und ein Neffe der
Grafen Heinrich fNr. <^j und Kasimir
l,2. 2ii^j. Er ist Erbderr auf TlU'znn im
Rzeszower Kreise Galiziens. seit 1863 Ab,
geordneter im galizischen Landtage, in wel«
chem er anfänglich drn Krakauer Großgrund«
besitz, von i879 aber den Landgemeindenbezirk
Tyczyn vertrat. 1867 — 1877 saß er im Ab.
geordnetenhause des Reichsratbes und schloß
sich im Frühjahre 1873 dem Strike der pol<
Nischen Abgeordneten an. 1877 folgte er dem
Fürsten Sapieda als Landmarschall i«
Galizien und erdielt zugleich die Würde eines
geheimen Rathes. Am 19. December d?s,
selben Jahres wurde er zum lebenslänglichen
Mitgliede des Herrenhauses berufen. Auch
war er Präsident der galizischen Pank für
Handel und Industrie und ist zur Zeit GM»
verneur der t. k. priv. österr. Länderdank und-
Ritier des Ordens der eisernen Krone erster
Classe. Graf Ludwig vermalte sich am
12, Mai 1868 mit hedwig geborenen bn^jusz
von Zamasc Gräfin äamogska (geb. 11. April
1844). k. k. Palastdame, und ist Vater zweier
Söhne und einer Tochter, welche aus der
Stammtafel ersichtlich sind. ^Die Presse
(Wiener polit. Blatt) 21. Juli 1877: „Cor»
respondenz aus Wien ciäa. 20. Iuli^. —
8. Michael von Wodzicki ssiehe die be-
sondere Biographie S. 206). — 6. Petro-
nella, (gest. in Krakau am 6, November
3. Iän. 1889) 14
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon