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Möber, Anton 213 Mölkl
chischer Solo atenfreund (Nicn. gr. 4".^
1832, S. 143.
Noch sind anzuführen: 1. Johann Freiherr
von W'öber (geb. zu Wien 10. Februar
1774. gest. in St. Polten 1ö. Juli 1831).
Wohl ein Sohn des ehemaligen niederoster«
reichischen Regierungspräsidenten I acob
Freiherrn von Wob er, trat er im November
1782 zur militärischen Ausbildung in die
Wiener-Neustadter Akademie, aus welcher er
im Juli 1794 als Fähnrich zu Deutsch«
meister'Infanterie Nr. 4 eingetheilt wurde.
Nachdem er bis September 1800 in verschie«
denen Regimentern gedient und es bis zum
Hauptmann gebracht hatte, kam er im August
1813 als Major zu dem Regimente zurück,
in welchem er seine Soldatenlaufbahn be»
gönnen, und wurde in demselben im Februar
182l Oberstlieutenant und noch im Juni
desselben Jahres Oberst und Commandant.
Freiherr von Wob er machte alle Feldzüge
von 1794—18l4 mit. bewährte sich stets als
tapferer Officier und zeichnete sich namentlich
im Gefechte bei Mozambano am 8. Februar
1814 und 1821 bei Führung eines Streif«
zuges zur Pacificirung Neapels nach der
Basilicata aus. Im November 1632 wurde
er Generalmajor und trat als solcher 18:t4
in den Ruhestand über. welchen er noch
17 Jahre, bis zu seinem Tode, genoß. sS v o«
bod.a (Johann). Die Zöglinge der Wiener-
Neustädter Militärakademie (Wien <87<>.
schm. 4".) Sp, 186.) — 2. Ein August
Freiherr von Woeber diente i«4:t als Ober»
lieutenant bei Piret-Infanterie Nr. 2? und
war 186<; Oberst und Commandant des
Infanterir'Regimentes Erzherzog Siegmund
Nr. 46, mit welchem er den Foldzug des«
selben Jahres in Böhmen mitmachte, wo er
sich den Orden der eisernen Krone dritter
Classe erkämpfte. — 3. Ein Baron Woeber
aber. dessen Taufnamrn wir nicht kennen,
stand I79;l als Oberlieutenant im Artillerie'
Füselirr-Bataillon und zeichnete sich als solcher
besonders bei der Erstürmung der Weißen«
burgcr Linien am j! l . October dieses Jahres
aus. Alle diese Freiherren Woeber schcinen
einer und derselben Familie anzugehören,
welche im Mannesstamme, und zwar mit
Joseph Freiberrn von Woeber (geb. 1782.
gest. 9. Juli 1862). k. k. Obersten a. D.. er<
loschen ist. — 4. Ein Anton Wob er aber
diente 1813 als Major bei Wilhelm von
Preuhcn.Infanterie Nr. 34 und zeichnete sich ? genannten Jahre in der Schlacht von
Kulm bei Verfolgung des Feindes und in
der Schlacht bei Leipzig so aus. daß er in
der Relation rühmlichst genannt wurde. —
3. Joseph August Wöber (geb. in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts) lebte
noch 1820 in Wien, wo er im Staatsdienste
als Rechnungsrath bei der k. k. Staatsbuch-
haltung in geistlichen und weltlichen Stif-
tungssachen stand. Neben seinem Beamten«
berufe beschäftigte er sich auch mit der Obst-
. zucht, war Mitglied der k. k. Landwirth'
schaftsgesestschaft in W'rn und auf diesem
Gebiete schriftstellerisch rhatia. Im Druck sind
von ihm erschienen: „Physisch-vrakcische Ab-
handlung über die Zucht und Veredlung des
Obstes u. s. w. Nebst einer Anleitung zum
Schnitt der jungen Hochstämme" (Wien i808.
Doll. 8".); — „Unterricht zum Schnitt der
jungen hochstämmigen Obstbaume" (ebd. t812,
Müsle. 8".); — „Physisch'praktisches Lehr-
buch über das Ganze der Zucht und Ver»
eolung des Obstes. Nebst einer nach den
Grundsätzen der Natur entworfenen Anleitung
zum speciellen Schnitt u s. w. und einem
Entwurf zur Anlegung einer Provincial«
Baumschule" 2 Theile (Wien 1814, gr. 8".).
Wöcll, Anton sComponist, geb.
zu Braun au am Inn 23. September
1829). Der jüngste Sohn des Stadt-
pfarrmeßners zu Braunau, war er
mit eilf Jahren bereits Doppelwaise.
Mittellos kam er 1842 in das Dom-
smgkliaben - Institut zu Salzburg und
beendete das achtclassige Staatsgymna»
sium daselbst. Nun wollte er an der
Wiener Universität Medicin studiren,
aber verschiedene Hindernisse vereitelten
diesen Plan, und Nahrungssorgen zwan-
gen ihn, vorläufig als. Diurnist bei der
k. k. Cameral'Hauptbnchhaltung einzu»
treten. Wir laffen nun seine eigene Mit-
theilung folgen: „Einmal im Actenstaube
begraben, war der arme Teufel auch
verloren. Nach Ablegung der Prüfung
über Staat.swifsenschaft, Telegraphie
u. s. w. von einer Kanzlei in die andere
geworfen (aber schon als Student Musik
und Composition betreibend), bald in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon