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men, und in denen sie als eine würdige
Nebenbuhlerin der berühmten polnischen
Iugendschriftftellerin Clementine Hoff.
manN'Tariski erscheint. Die ersten
Arbeiten, welche sie niederschrieb, bracht
das in Polen stark verbreitete Fami
lienblatt ,,?i-2v^oi6l. wän", d. i. De,
Freund des Volkes; bald fühlte si
sich aber zu höherem Flug berufen und
veröffentlichte mehrere selbständige Schrif-
ten, deren Titel sind: „S^A os^in^
0/6K c?/K szma", d. i. Eines Vaters letzt
Rathschläge für seinen Sohn (Breslau
4842), dieses Buch gab sie unter dem
Pseudonym Karol. Nowowiejsk
heraus; — „>3^o^K ^aneö?/ <H/M «ö^«/^
«?s^s^e// sl!a^6«?") d. i. Worte de
Wahrheit zum Gebrauche für alle Ständi
(Leipzig 1842; 2. Ausg. ebd. 1846), von
dem Geistlichen 3. Nowak herausgege
ben; — f,A<? ??zHtsH H)oösAz<?H s/<5«
HHa", d. i. Einige Worte an die polni
schen Mütter (ebd. 1843; 2. Aufl. ebd.
1830; 3. Aufl. Brüssel 1862); —
^^'s?'s6w)H/^3<Hö^/i«'", d.i. Großmütter-
chens Ringlein, 4 Bande (ebd. 1843;
wiedergedruckt mit Auslassungen in War
schau 18!i2); — yS/nsH^Ss^'SSIm^o^a
5<?U<2", d. i. Gpheublätter einer jungen
Polin (Lelpzig 1846; 2. Aufl. Brüssel
1862, 8".), enthalt Gedichte. Diese
sämmtlich der Jugend gewidmeten
Schriften bekunden einen gesunden Sinn,
religiöses Gefühl, Liebe zum Vaterlande
und zu seinen Sitten und einen feinen
geläuterten Styl. Leider raffte ein früher
Tod diese vielversprechende Iugendschrift»
stellerin dahin.
M/i?'i'?i<? 5M5a<A's^a«^. Kurt, P
Lki«.^ , d. i. Lehrcurs der polnischen Literatur
(Posen t866. I. C. ^upaüski. gr. 8".) S. 2»2.
kiätor^esno-ki'H^osn^m xarMio, d. i. Die
polnische Literatur in historisch-kritischen Um«
riß (Krakau t868, gr 8«.) Bd. I I , 3. 235. Uojniakowski, Kasimir (polnischer
Historienmaler, geb. in Krakau
um 4770, gest. 20. December 4812).
Seine Eltern, arme Leute in Krakau,
konnten nur wenig für ihn thun, wes»
halb sich Sebastian Graf Sierakowski
M . XXXIV, S. 260^, Propst und
Kroncustos der Krakauer Kathedrale,
des Knaben annahm und, da derselbe
großes Talent und Neigung für die Ma-
lerei zeigte, ihn dem Maler Baccia»
rel l i mit einer Summe zur Ausbildung
übergab, in dessen Schule Kasimir in
dieser Kunst Unterricht erhielt. Nun
machte der junge Mensch unter seinem
Meister so tüchtige Fortschritte, daß er
sich bald eine selbständige Stellung und
einen angesehenen Namen als Künstler
schuf. Aber mit diesen glänzenden An»
lagen für die Kunst verband er leider
große Neigung zu einem ausschweifenden
Leben, ergab sich bald, nachdem er in
schlechte Gesellschaft gerathen, der Leiden«
schaft des Trunkes und ging, ohne die
hohe Stufe in der Kunst zu erreichen, zu
der ihn Talent und technische Ausbildung
befähigten, im schönsten Mannesalter,
kaum 40 Jahre alt, elend zu Grunde.
In letzter Zeit gänzlich verarmt und ver»
kommen, fand er in dem Maler I . Ko«
sin Ski den Menschenfreund, der sich
liebevoll des so tief Gesunkenen und
gänzlich Verlassenen annahm. Die Zahl
der Arbeiten Wojniakowsk's ist nicht
eben gering, aber die meisten sind so zer-
streut im Besitz von Privaten, daß ein
Verzeichniß derselben nur sehr schwierig
zusammenzustellen ist. Er malte Oel- und
Pastellbilder, doch sind letztere nur sehr
selten, er malte Altarbilder, meist aber
Bildnisse, welch letztere jedoch durch die
argestellten Personen und ihre scenische
Auffassung oft den Charakter eines Histo»
rienbildes besitzen. Wir führen von seinen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon