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Woian von WolanSki 264 Wolan von
dlk-n^ic^ (Prag l?:n. 4".. und wieder l
und ^Rli^Äni 0 8>v. Leruaräu", d. i.
digt über den h. Bernhard (ebd. l734).
von Wolllllskl, Erasmu
Ritter von (Mitgl ied des Abgeord
netenhauses des österreichischen Reichs
rathes, geb. zu Panszäwka in Podoliei'
4824). Der Sproß einer polnischen Adels
familie, über welche die Quellen S. 233
nähere Nachricht geben. Er besuchte da
Iesuitencollegium in Tarnopol, in wel
chem er das Gymnasium und die philo
sophischen Studien beendete, ging dann
nach Wien, wo er sich
am polytechnische
Institute weiter bildete, und kehrte 4831
in seine Heimat zurück, um fein Gu
Czarnokonczyk selbst zu bewirthschaften.
In den späteren Jahren machte er größere
Reisen. Die politischen Angelegenheiten
Oesterreichs nahmen immer seine Auf»
merksamkeit in Anspruch; daß er nach
dieser Richtung hin 4860 mit Däak
und Eötvös in Pesth conferirte, wurde
bekannt, ebenso daß diese Conferen;
resultatlos verlief. Aber wer ihm das
Mandat zu diesen Unterhandlungen ge
geben, oder ob er sich
aus eigener Macht.
Vollkommenheit dazu deputirte, das ist
nicht bekannt geworden. Doch machte er
sich in seinem engeren Vaterlande Gali
zien immer bemerkbar, so als Mitglied
der Lemberger landwirthschaftlichen Ge-
sellschaft, dann der wechselseitigen Brand»
schlldeN'Versicherungsgesellschaft und in
der Bezirksvertretung, in welche er als
ObmcmN'Stelloertreter gewählt worden
war. Seit 4874 ist er auch als Abgeord'
neter des Großgrundbesitzes im galizi-
schen Landtage thätig. Am 30. Juni
4879 wurde er seitens der Landgemeinden»
bezirke Husiatyn - Trembowla in das
Abgeordnetenhaus des österreichischen
Reichsrathes gewählt, in welchem er
natürlich zur polnischen Fraction hält. .Im landwirtschaftlichem Gebiete ist es
besonders die Pferdezucht, welcher er
seine ganze Aufmerksamkeit zuwendet,
dahei? wir ihn nicht nur als thätiges
Mitglied aller galizischen Pferdezucht»
commissionen, sondern überhaupt als die
Seele alles dessen sehen, was in Galizien
in Bezug auf diesen Sport geschieht, und
dies ist mit Rücksicht auf den Umstand,
daß das kleine, aber ausdauernde pol-
nische Pferd in der Race sehr herunter»
gekommen, für eim edlere Aufzucht des
galizischen Pferdes hochverdienstlich. So
hat er im Interesse der galizischen Pferde»
zucht wiederholt England besucht, wo,
wie allgemein bekannt, die Pferdezucht
zu höchster Vollendung gediehen ist. Noch
bemerken wir, daß er auf seiner Besitzung
auf eigene Kosten im Jahre 4876 eine
Kirche erbauen und vollständig einrichten
ließ. Erasmus Wolan Ritter von
Wolanski ist Eigenthümer der Güter
Czarnokonczyki und Zuwalik^t in Gali»
zien und mit Mathi lde Edlen von
Slobek vermalt. — Erasmus' jün-
gerer Bruder Nicolaus (geb. auf dem
Gute Panszowka in Galizien 4826)
beendete wie Ersterer auf dem Tarno»
poler Iesuitencollegium die Studien und
widmete sich dann der Landwirthschaft.
Drei Jahre versah er die Stelle eines
Obmanns der Bezirksvertretung von
Czortkow, wurde zu wiederholten Malen
in den galizischen Landtag gewählt, aus
em er 4870 zum ersten Male in das
Abgeordnetenhaus des Reichsrathes ge-
angte, in welchem er bis 1873 saß. In
>er Legislaturperiode 4873—4879 ge»
lörte er demselben nicht an, doch erfolgte
m 30. Juni 4879 seitens der Land-
emeinden Buczacz und Czortköw seine
Wiederwahl an Stelle des Ruthenen
ozyzanowski. Nicolaus von Wo-
n ski ist unvermält.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon