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^ Wolf, Andreas 264 Andreas
bach. Bremer, Rieman gänzlich un>
bekannt.
Nach Aufzeichnungen in der Sammlung von
Biographien, welche im Archiv des Musik«
Vereines in Wim aufbewahrt werden.
Wolf, Alois, siehe: Wslff, Vincenz
^Bd. I^VIII, S. 40, in den Quellen,
Nr. ĂĽ.1.
Wolf, Andreas (Arzt und Schrift
steller, geb. zu GroĂźau in Sieben
bärgen 13. October 4744, gest. in Her
mannstadt 47. August 1842). Er be-
suchte das Gymnasium in Hermannstadt,
betrieb aber nebenbei Musik, insbesonder«
das Clavierspiel, worin er es zu groĂźer
Fertigkeit brachte, und das Studium der
walachischen Sprache, als des Idioms
eines groĂźen Theiles der Bewohner
seines Geburtslandes. Nach beendeten
Studien wendete er sich zunächst dem
Lehramte zu und versah von 1767 durch
sieben Jahre das Amt eines Nectors an
der Trwialschule zu Heltau; in der
MuĂźe aber, welche ihm sein Lehrberuf
übrig ließ, beschäftigte er sich mit Musik
und camponirte mehrere SingstĂĽcke, zu
denen er den Text selbst dichtete. Zuletzt
für die Arzeneiwissenschaft als Lebens«
beruf sich entscheidend, bezog er im Früh«
linge 4774 die Universität in Wien, von
4777 ab jene zu Tyrnau und ging dann
nach Erlangen, wo er das medicinische
Doctorat erlangte. Gegen Ende 4777
kehrte er nach Hermannstadt zurĂĽck, lieĂź
sich daselbst nieder und ĂĽbte die Praxis
aus, bis er 1780 einem Rufe nach Iassy
folgte, wo er zunächst bis Ende 4782
verblieb. Wahrend des TĂĽrkenkrieges
4788—1790, dann 4794 durch zehn
Monate und wieder 4793—1797 brachte
er in der Walachei zu und erwarb sich den größeren Ortschaften dieses Landes
einen bedeutenden Ruf als Arzt und
zugleich ein ansehnliches Vermögen. I n
den anderen Jahren übte er seine ärzt>
liche Praxis in Hermannstadt aus, wo er
sich niedergelassen hatte. Als ihm eigenes
körperliches Leiden den Krankenbesuch
unmöglich machte, ertheilte er daheim
oder schriftlich seinen ärztlichen Rath, die
ĂĽbrige Zeit aber verwendete er zu seiner
LectĂĽre, zu Studien und seinen schrift-
stellerischen Arbeiten. Diese sind fol-
gende: ),As ^66/6 HoonH^S/mw Hs-
ss?^« '^c> e'n^mF«?'«/«'^ sI^ri>Hvia6 4.777,
§».). — „ZiebenburgiLch-sächZische Hochzeit-
uerse" (Hermannstadt 4792, 8".); —
„Beiträge zn einer ötütiZtisch^hiZtorischln Ne-
Schreibung deZ Fiil5tentljumZ Moldau", 2 Theile
(ebd. 1803, 4- Theil mit 2 KK.; 2. Theil
mit Autoren- und Sachregister von
S. 227—260, 8".); dieses Werk hat
Wolf dem Erzherzog Palatin Joseph
gewidmet, dessen schmeichelhaftes Er»
durch feine arztliche Behandlung in den
vornehmsten Familien von Iaffy und Widerungsschreiben die „Siebenbürgischen
Prouinzialblätter", Bd. I I , S. 400 ent-
halten. I n der „Siebenbürgischen Quar»
talschrift" veröffentlichte er: „Ueber
einige erhebliche Hindernisse der Gesund-
heit in SiebenbĂĽrgen und besonders im
Hermannstädter Bezirke" IDand I I I ,
208—240^; — „Ein Wort über
Faschingskrankheiten" s^Bd. IV, S, 39
is 88^>; — „Was ist von der Oelein.
reibung als einem neu entdeckten Heil»
mittel gegen Pest zu halten? und wie
muĂź dieses gebraucht werden?" ^Bd. VI ,
S. 83—448, 493—218; auch im Se-
paratabdruck (Hermannstadt 4798,
— „Ueber den bei Lebelang neuent»
deckten Wafferbrunnen nebst einer chemi-
schen Analyse desselben" Wand VI ,
S. 263 — 279; auch separat gedruckt
Hermannstadt 4798, A'.)^. I n den letzten
Lebensjahren steigerte sich sein Leiden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon