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Wolf) Ferdinand Joseph 273 Molf, Ferdinand Joseph
lliwe. Wolf ist auch Ausschußmitglied
des Haydn-Vereines und Mitglied des
'Wiener Männergesangvereines. — Sein
Bruder Joseph, geboren in Olmütz,
widmete
sich gleichfalls dem musicalischen
Berufe und starb als Domcapellmeister
zu Raab in Ungarn 4871.
d'Eluert (Christian). Geschichte der Musik in
Mähren und Oesterreichisch-Schlesien. Mit
Rücksicht auf die allgemeine böhmische und öster-
reichische Musikgeschichte (Brünn l87ij, gr. 8".)
in dm Beilagen S. 187 sonach diesem ist
Wolf am 9., nach Mendel's „Musib
Lerikon" am 23. März 182S geboren^.
Wolff, Daniel, siehe: Wolff, Vincenz
j^Bd. I.VIII, S. 41, in den Quellen,
Nr. 9 j^.
Wolff, Eduard Ritter von, siehe:
Wolff, Vincenz ^Bd. I^VIII, S. 10, in
den Quellen, Nr. 1(H.
Wolff von Wolffenberg, Eduard,
siehe: Wolff, Vincenz IHand I.VIII,
S. 12, in den Quellen, Nr. 1 I^j.
Wolff, Ernst, siehe: Nolff, Vincenz
M . I^VIII, S. 12, in den Quellen,
Nr. 12).
Wolf, Ferdinand Joseph (gelehrter
Romanist, geb. zu Wien am 8. De>
cember 1796, gest. daselbst am 18.,
nach Anderen am 19. Februar 1866).
Seine erste wissenschaftliche Ausbildung
erhielt er am akademischen Gymnasium
in Wien; nachdem aber 1899 seine
Eltern nach Graz übersiedelt waren, b>
suchte er in dieser Stadt das Gymna»
sium und die Hochschule, an welcher er
die Rechtswissenschaft beendete. 1819
nach Wien zurückgekehrt, widmete er sich
nach dem Wunsche seines Stiefvaters,
der Advocat war, der Advocatur, Als
ihm aber diese Beschäftigung auf die
Dauer wenig zusagte, bewarb er sich um
v. Würzbach. biogr. Lexikon. eine seinen literarischen Neigungen ent-
sprechende Anstellung an der k. k. Hof-
bibliothek, an welcher er noch im selben
Jahre als Conceptpracticant Aufnahme
fand. Daselbst wurde er nun zunächst
bei der Anfertigung des alphabetischen
Kataloges beschäftigt, bei welcher Arbeit
sich ihm der ganze Reichthum der Wissen»
schaft nach den verschiedensten Gebieten
erschloß und ihn zunächst jene Werke
kennen lernen ließ, die ihm das Feld
zeigten, auf dem er später als Kenner,
Uebersetzer und Forscher so hervorragte.
1827 wurde er Scriptor, 1833 nach
I . von Eichenfeld's Iubilirung dritter
Custos, als welcher er zur Abtheilung
der Handschriften kam, der er dann bis
an sein Lebensende vorstand. Wien hat
der Gelehrte nur zweimal verlassen, als
Student zu einer Ferienreise in die
Schweiz und im Winter 1849/30 im
amtlichen Auftrage, um an der Verstei-
gerung des Tieck'schen Bücherschatzes
in Berlin theilzunehmen und manches
werthvolle Stück aus demselben für die
Hofbibliothek zu erwerben. Die Länder,
mit deren Literatur er sich sein Leben«
lang, und zwar mit ebenso viel Liebe als
Erfolg beschäftigte, und welche, als er
schon in hohen Jahren stand, das Ziel
seiner Sehnsucht blieben, Frankreich und
Spanien, hat der Gelehrte nie betreten.
I n den Rahmen dieses schlichten Ge-
lehrtenlebens fällt aber ein reiches gei-
stiges Schaffen. Schon während seiner
Studien in Gratz betrieb er mit allem
Eifer das Studium neuerer Sprachen
und Literaturen. Wie uns seine Biogra»
phen melden, beschäftigte er sich auch
fleißig mit Musik, und einige seiner inter-
essantesten Werke behandeln Episoden
der Geschichte dieser Kunst, in welcher er
auch gediegene theoretische Kenntnisse
besaß. Auch der Poesie blieb er nicht
21. Iän. 1889 ) 48
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Windisch-Wolf, Band 57
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Windisch-Wolf
- Band
- 57
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon