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Mnrianne
trag, daß jene Offmere, welche infolge
der kriegerischen Ereignisse bis dahin ver
hindert gewesen, ihre Ansprüche auf den
Orden zur Geltung zu bringen, ihre Ge-
suche einreichen sollten. Darauf berieth
das Capitel vom 13. März bis 14. August
i80! unter Vorsitz des Feldmarschalls
Lacy, und unter den 80 Ausgezeichneten
befand sich auch Wolf. Im Mai 480t
trat derselbe nach 4jjähriger Dienst,
leistung in den Ruhestand, den er aber,
nachdem er in seine Vaterstadt Mons
sich zurückgezogen, nur wenige Jahre
genoß, da er schon 1804, erst 88 Jahre
alt, daselbst starb.
Hirtenfeld (I.). Der Mil''tär<Maria.The'
resien»Orden und seine Mitglieder (Wien
l837, Stllatsdruckerei. schm. 4".) Bd. I,
S/592.
Wolf, Ludwig, siehe: Wolff, Vincenz
^S. 20, in den Quellen, Nr. 33^.
Wolf, Luigi, siehe: Wolff, Vincenz
^S. 21, in den Quellen, Nr. 34^j.
Marianne fSch ri ftstelle-
r in , geb. zu Hermannstadt am
17. März 1837, gest. zu Gratz in
Steiermark am 4. Februar 1886). Eine
Tochter des k. k. Ministeriell- und ehe«
maligen siebenbürgischen Thesaurariats»
rathes Michael Conrad, führte sie
vier Namen: C o n r a d , Hempel ,
W o l f und den Schriftstellernamen
C. Michael . Ende der Vierziger»
Jahre, damals ein kaum 13jähriges
Mädchen, übersiedelte sie, als der Vater
in die k. k. Hofkaminer eintrat, mit ihren
Mern nach Wien, wo sie in ihrem
16. Jahre mit dem Rittergutsbesitzer im
Königreich Sachsen F e r d i nand Hem»
pel sich vermalte. 1870 verwitwet,
schloß sie spater mit dem Bergrath und
Chefgeologen der k. k. geologischen Reichs- ; Wolf, Marianne
anftalt in Wien, Heinrich Wol f , die
zweite Ehe, welche 1882 durch den Tod
des Gatten wieder gelöst wurde. Seit»
dem lebte die zweimal Verwitwete bei
ihren in Gratz weilenden Verwandten.
Ihre alte Heimat Siebenbürgen hat sie
nie wieder gesehen. Spät trat sie als
Schriftstellerin öffentlich auf. Die bio»
graphischen Nachrichten über diese merk»
würdige Frau stießen sehr spärlich, und
was wir hier mittheilen, verdanken wir
ihrer Landsmännin, dem Fräulein Marie
von Hrussoczy, der geistvollen unter
dem Pseudonym Mar i am Teng er
schreibenden Dame, deren Lebensskizze
wir im 43. Bande, S. 278 ausführlicher
mitgetheilt haben. Erst Ende der Sieben«
ziger»Iahre erschien Mar ianne Wolf
unter dem Pseudonym C. Michael in
der Keil'schen „Gartenlaube" mit ver>
schiedenen Arbeiten vor dem Publicum,
unter welchen eine Artikelreihe „Ve^
nünftige Gedanken einer Hausmutter"
solches Aufsehen erregte, daß dieselbe
später in Buchform herauskam und das
vielbegehrte Werk in kurzer Zeit zwei
Auflagen erlebte. War M a r i a nn e auch
spät als Schriftstellerin öffentlich auf»
getreten, so war doch der Schaffensdrang
rühzeitig in ihr erwacht, und schon wah«
rend ihrer ersten Ehe hatte sie Mehreres
geschrieben, was jedoch erst in der Folge
zum Druck gelangte. Es wird mir
nun eine ganze Reihe von Schriften
als von Mar ianne Wol f verfaßt mit«
getheilt, doch hier muß eine zweite Ma«
rianne Wolf ^siehe den Schluß unserer
Skizze^ von ihr geschieden werden. So
gab sie l880 das Buch: „Ochr dr« Umhus
nnd des Aberglaubens", ein Jahr später die
Erzählungen: „Nag OriZtrrschiff", „Nie
uZgllöte", „Nie Zchnle des Mens",
„Nrr Mann mit der WmiZchelrntlir" und „Zm
iZe der NuhelllSen" heraus, welch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon