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Wolf, Marianne Moif, Max
letztere rasch nacheinander zwei Auflagen
erlebte. Ihre letzte größere Arbeit waren
die im Jahre 4884 erschienenen „RnnZtler-
geZchichten". Auch die Iugendschrift „NingF
mn die TVelt" wird ihr zugeschrieben.
Endlich gilt noch das im Verein mit
B. Spieß herausgegebene „Weihnachts-
bnch", wovon gleichfalls zwei Auflagen
erschienen find, als ihr Werk. „Es ist
geradezu erstaunlich", steht in einem ihr
gewidmeten Nekrologe, „wie diese seltene
Frau, welche Mutter von acht Kindern
war, bei aller gewissenhaften Erfüllung
ihrer Mutter« und Hausfrauenpfiichten
dennoch immer Muße fand, ihrem litera-
rischen Schaffensdrange zu genügen."
Wie schon bemerkt wurde, zog
sich
Ma«
rianneWolf nach ihres zweiten Gatten
Tode zu ihren Verwandten in Grah
zurück, wo sie vor vollendetem fünfzigsten
Lebensjahre starb und auf dem Friedhofe
St. Ieonhard begraben ist. I n die eben
angeführten Lebensdaten tritt eine ge>
wisse Unsicherheit ein, da zu fast gleicher
Zeit der Tod einer zweiten Marianne
Wolf (gest. zu Hamburg am 47. Februar
4886) gemeldet wird. Diese Letztere war
eine geborene Niemeyer, in erster Ehe
mit dem berühmten Dichter Karl Im»
mermann vermalt, dem sie, 19 Jahre
alt, im October 1839 die Hand reichte.
Ihre zweite Ehe aber schloß sie mit dem
Hamburger Eisenbahndirector I . G.
Wolf. I n dem Nekrologe der Keil'schen
„Gartenlaube" 4886, Nr. 9, S. 164,
den ein Dietrich The den über unsere
Siebenbürgerin Marianne Wolf ge-
borene Conrad mittheilt, wird eine
Stelle aus einem Briefe Mariannens
abgedruckt, in welchem sie über die
Anfange ihrer Schriftstellerei berichtet,
denen zufolge sie 1379 noch in Sachsen
gelebt hätte, was mit der Thatsache, daß
sie ihren ersten Gatten, einen geborenen Sachsen, bereits 1870 durch den Tod
verlor und sich bald danach mit dem in
Wien lebenden Bergrathe Heinr ich
Wo l f vermalte, nicht gut zu verein»
baren ist.
Siebenbürgisch « deutsches Tageblatt
(Hermannstadt, Folio) l9. Februar 1886.
Nr. 370ö: „Eine Siebenbürger Sächsin als.
Schriftstellerin."
f, Max lCompositeur, geb.
zuWeißkirchen in Mähren im Februar
1840, gest. in Wien am 23. März
1886). Ein Sohn israelitischer Eltern,
welche in Weißkirchen dem Handels«
geschäfte oblagen, sollte auch er die kauf'
männische Laufbahn einschlagen, aber
eine frühe Neigung zur Musik bestimmte
ihn, sich derselben ausschließlich zu wid-
men. Ueber seinen ersten Bildungsgang
fehlen uns alle Nachrichten. Schon mit
16 Jahren betrieb er mit großem Gifer
das Studium der Komposition, welches
er. später unter dem tüchtigen Theoretiker
A. B. M a rr in Berlin und unter Otto
Dessof in Wien fortsetzte. 4868 trat er
mit seinem ersten Werke, der einactigen
Operette „Nie Fchule der Nebe-" auf, welche
unter dem veränderten Titel „Nie Klane
Name" in Berlin 34mal ohne Unter»
brechung gegeben wurde. Derselben folg»
ten: die einactige Operette „Im Namen ilez
Königs" und die dreiactige Oper: „NaZe
nntl Reseda", welche beide von Berlin aus
den Weg über die anderen Bühnen
Deutschlands nahmen. Mit der Beliebt-
heit des Componisten steigerte sich auch
seine Schaffenslust, und in betrachtlich
kurzer Zeiträumen folgten sich: „Nie
PllrtriMllme", welche, nachdem sie in Gratz
mit entschiedenem Beifall aufgenommen
worden, auch im Theater an der Wien
einen günstigen Erfolg hatte; — „Nie
Pilger", gleichfalls oreiactig, 4872 in
Wien beifälligst aufgenommen; — ,<5t>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon