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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 35 -
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Mslfsberg Molfsderg" bis 1813, die sogenannte Hundsgräfin, aeb. zu Idr ia in Krain 1783, gest. zu Gnigl bei Salzburg im April 4843). Die Tochter eines Bergmannes Kraus in Idria, empfing sie in der Taufe die Namen Gva Cäci l ia Victorine Emilie. Nach dem Tode ihres Vaters erhielt sie in Philipp M ^ . ., einem k. k. Hofsecretär der Artilleriedirection. spä» terem hofrathe bei dem k. k. Hofkriegs- rathe in Wien, einen Pflegevater. Eva, oder wie sie sich selbst schrieb, E m i l i e Victor ine, besaß außer einer ganz un- gewöhnlichen Schönheit, zu deren klein- sten Reizen nicht eben ihr prächtiges blondes Haar zählte, weder Bildung, noch als Tochter eines mittellosen Berg- mannes Vermögen. Ihr Pflegevater, vielleicht seit Jahren sich mit dem Ge- danken tragend, mit der Pflegetochter ein Geschäft zu machen, brachte sie im De- cember 4803. bald nachdem Napoleon jeinen Wohnsitz in Schönbrunn aufge- schlagen, auf unbekanntem Wege zum Kaiser, der an ihr Gefallen fand, und in dessen Gefolge sie — um den Blicken der Neugierde zu entgehen — in Mannes- kleidern verblieb auf allen seinen Fahrten und Zügen von 1803 bis zu seiner Ab» dankung im Jahre 18t3. Kurz vor seinem Falle soll er sie zu einer Freiin von Wolfsberg ernannt haben. Sie behauptete, mit dem Kaiser getraut wor» den zu sein, wobei ein Marquis Mon< tholon als Zeuge gedient habe, und bemerkt unsere Quelle: „unmöglich wäre das eben nicht, da es dem rücksichtslosen Cäsar auf eine Komhdie mehr oder weniger nicht ankam, wenn es die rasche Befriedigung seiner Lust galt." Materiell war auch nach des Imperators Fall ihre Zukunft sicher gestellt, da in einer eng» lifchen Bank ein Capital von circa 480.000 fi. erlag, wovon sie 24.000 fi. jährliche Zinsen bezog — /Apanage", wie sie es prinzeßlich nannte. Die betref- fenden Papiere waren dkm mittlerweile zum Hofrath beim Hofkriegsrathe beför- derten Philipp M zur Verwaltung übergeben und dMser noch überdies mit dem Orden der Ehrenlegion geschmückt worden!! Als das Geschick den Kaiser nach Helena geführt hatte, trat wenige Jahre später Emil ie Victorine in den Ehestand. Sie heiratete 18l3 den Wiener Advocaten Schönauer. von dem sie sich aber schon 1320 wieder trennte. Als dann Napoleon im letzt- genannten Jahre starb, verminderte ihr Pflegevater Hofrath M aus „eige« nem Antriebe" ihre „Apanage" und zahlte ihr statt 24.000 fi. nur noch 9000 fl. jährlicher Zinsen. Mit dem Tode Napoleons verfolgte diese Frau aller» Hand Mißgeschick. Die beträchtliche Re- duction ihrer Einkünfte wurde eben er> wähnt, ebenso der Trennung von ihrem Gatten nach fünfjähriger Ehe gedacht. Nach derselben verließ sie Wien und zog mit Mutter und Schwester, welche sie zu sich genommen hatte, nach Bregenz, wo sie ein kleines Haus mit Garten kaufte. Aber nach ihrer Trennung von ihrem Gatten lies! ihr das Herz doch keine Ruhe, und sie heiratete zum zweiten Male — dieses Mal einen fünfzehn Jahre jün- geren Mann, den „simplen" Chirurgen Vincenz Brauner. Als dieser 1828 zum Kreiswundarzt in Salzburg ernannt worden, übersiedelte Emil ie Victo» rine mit ihm und einem in Bregenz ersparten Vermögei^ von 40.000 fi. — ihre Mutter war 1826 in Bregenz ge» storben und liegt dort begraben — nach Salzburg. Daselbst miethete sie anfangs eine Wohnung mit Garten am Mirabell' platze um den damals ziemlich hohen Zins von 300 fi., hielt auch eine Loge
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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