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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 49 -
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Seite - 49 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58

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Iosrph von gardecommandanr — was, genau be» sehen, bei den bestehenden Verhältnissen reine Soldatenspielerei war — nahm, erhellt aus einem Tagesbefehl, den er am A). August 1849 an die Garde erließ, und in welchem er ganz nach dem Muster kaiserlicher Armeebefehle der Garde seine Zufriedenheit über die an» läßlich der Feier des ah. Gebuttsfestes Seiner Majestät des Kaisers bewiesene Haltung aussprach, mit dem Beifügen, wie stolz er stch fühle, das Commando eines solchen Institutes zu führen. Dieser Gardebefehl erschien in der „Neuen Salzburger Zeitung" 1849, Nr. 161. Die militärische Rolle aber, in welche sich Professor Wolfstein hineingelebt hatte, gefiel ihm so sehr, daß er nach Auflösung der Nationalgarde ein Maje- stätsgesuch einreichte, in welchem er, der damals 45jährige Mann und Professor, bat, ihm zu gestatten, daß er als Cadet in ein Huszaren-Regiment eintrete. Diese Erlaubniß wurde ihm gewährt und der Arzt und Geburtshelfer wurde Husza« rencadet, mußte täglich die Reitschule besuchen, rückte aber schon nach zwei' jähriger Dienstzeit zum Unterlieutenant vor. I n dieser Stellung war ihm seine vorangegangene wissenschaftliche Ausbil» düng insoweit förderlich, als er dem Regimentsinhaber, einem pensionirten General, als Adjutant zugetheilt wurde. Nahezu achtzehn Jahre lebte er in dieser Stellung, dann ward er als Rittmeistor pensionirt, und zwar 1868, in welchem Jahre er auch das Zeltliche segnete. Wohl hatte der gelehrte, Wissenschaft» lich gebildete Arzt den Tact, in Gesell» schaft seiner Kameraden, mit denen er stets verkehrte, nie von seiner früheren Stellung und seinen medicinischen Stu» dien zu reden, doch gab er seine Wissen» schaft niemals ganz auf, sondern widmete N) Joseph von seine Muße der Iecture von Werken über Medicin, welche eben damals einen un» geahnten Aufschwung zu nehmen be- gann. Wolfstein war auch in seinem Fache schriftstellerisch thätig und gab, als er 1826 die Doctorwürde der Medicin erlangte, eine Inauguraldissertation unter dem Titel heraus: „ 1826, 8".); auch glauben wir nicht fehl zu gehen, wenn wir ihn für den Verfasser des „3>a//a^ s^7 <?/^ /s?-a, , welcher 1837 bei Volke in Wien erschienen ist, halten. Als Wolfstein noch Arzt war, beklei' dete er in Wien die Stelle eines Chef' arztes im Wiener Hauptgarnisonsspitale, und während seines vieljahrigen Dienstes in Salzburg wirkte er auch als Präses der Salzburger Landwirthschaftsgesell' schaft. Wenn es in einem ihm gewid» meten Nachrufe heißt, daß er, der ein ebenso origineller als ehrenwerther Cha» rakter war, seiner Eitelkeit seine Pro» fessur und Unabhängigkeit geopfert habe, so hat dies Jemand geschrieben, der keine Ahnung hat von dem wohlthuenden, Herz und Geist erhebenden Vs^rit äs , der im Ofsicierscorps eines öfter« reichischen Regimentes herrscht. Man vergißt darüber alle Beschwerden des Dienstes und ist von einem Gefühle ge° hoben, welches in den Dienstkategorien irgend eines anderen Standes gar nicht gekannt ist. Da ich selbst mehrere Jahre als Officier in der k. k. Armee gedient, kann ich das Vorstehende aus eigener Er« fahrung niederschreiben. ' e r i n 6220 t tuc lo m äu ^ i k ö s i ö u ? (I'sLt) Bd. I l l (<87l) S . 497. — P o g g e n d o r f f ( I . C,). Biographisch - literarisches Hund' v. Würzdach. biogr. Lerikon. LVIII. sGedr. 3. Apr!l 1839.)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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