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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
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Engelhard Thcodorich 37 Woikenjtein, Engelhlnd Theodorich Roden egg. gestorben im Jahre 1349. ist eine Tochter Michaels aus dessen Ehe mit Bar« bara von Thun und eine Schwester R e gina Blancas s^iehe diese S. 68, Nr. 32) Mit Walfgang Grafen Nonlforl (gest. 21. März 1340). österreichischem Statthalter in Inns brück, vermalt, erfreute sie sich hoher Gunst am erzherzoglichen Hofe und war Taufpathin der zu Innsbruck geboren/n Erzherzogin Margarethe, welche Bischof Fad er taufte, wie dies aus einigen Versen in Simon Schar dius' „Orat. aa viszi. in, tunero 1366) I, ?. 326, ersichtlich ist. — 8. Elisa- beth, Gemalin Hans Jacobs Freiherrn von Wolkcnstein-A öden egg, welche im 16. Iahrhun« derte lebte, ist eine Tochter des Nicolaus o. Madruz, den Kaiser Kar l V. bei Eroff' nung des Trienter Concils zu dessen Schirm- vogt ernannte. Sie wurde in Rom erzogen und genoß daselbst den Unterricht des Bischofs von Saluzzo, Johann Iuvenal Ancino, bei dem sie die lateinische Sprache erlernte, und der seiner Schülerin ein Buch über die Ethik des Aristoteles widmete. Sie zählte zu den gelehrten Frauen ihrer Zeit, und ins» besondere rühmte man die Schönheit der von ihr geschriebenen Briefe. — 9. Vngelhard Theodorich uon Wolkenstein »Trost« bürg (geb. 1366 auf Schloß Trostburg, gest. daselbst am 18. December 1647). Ein Sohn Wi lhelms I I . aus dessen zweiter Ehe mit Benigna Freiin von Annen» berg, wurde er mit seinen Geschwistern Wi lhe lm. Marc Si t t ich und Euphro. syne lediglich von der Mutter erzogen, da der mit Staatsgeschäften überbürdete Vater nicht Zeit hatte, viele Aufmerksamkeit seinen Kindern zuzuwenden. Als derselbe 1377 starb, zog Engelhard Theodor ich, der zu dieser Zeit etwa t2 Jahre zählte, mit der Mutter nach Meran, wo er nebst ihr von den Bedrückungen der Brüder aus erster Ehe Manches Zu leiden hatte. Sie schickte ihn dann auf die Schule in Innsbruck, später auf die Universität der Jesuiten zu Ingolstadt und uon dort nach Bologna. Die Stief« brüder, vereint mit seinem älteren Bruder Wi lhe lm, wendeten Alles daran, ihn zur Wahl des geistlichen Standes zu überreden, um sein Erde für sich zu gewinnen, und hatten für ihn, ohne ihn zu fragen, bereits ein Canonicat am Dome zu Trient erlangt. Er nahm dasselbe wohl an. dachte jedoch nicht an den geistlichen Stand, sondern stu< dirte in Bologna eifrig die Rechte, und als die Brüder auf ihn einredeten. Geistlicher zu werden, weigerte er sich lange Zeit dagegen, bis er endlich dem hartnäckigen Andringen nachgebend, sich zur priesterlichen Haarschur herbeiließ und die Einkünfte des Canonicates bezog, von denen er indeß keinen Kreuzer für sich verwendete. Von Bologna begab er sich nach Rom, wo er viel mit den ersten Häup. tern der Kirche und den angesehensten Man« nern Italiens verkehrte. Nun, war er auch, über Loretto heimgekehrt, nicht Sinnes. Priester zu werden, so hatte er doch in Rom sich zu seiner Aufgabe, in seinem Vateilande den katholischen Glauben zu schirmen, ordent- lich vorbereitet. Großjährig geworden, legte er sofort sein Canonicat nieder, nahm sein väterliches Erbe in Anspruch und erhielt in der Theilung mit seinen Brüdern Trostburg und Wolkenstein in Gröden. Die bedenklichen Zeiten des dreißigjährigen Krieges bedrohten auch Tirol, und als die Landesregierung daran ging, das niedere Eisackgediet mit den Engpässen des Kuntersweges und allen um- liegenden Gebirgshühen fest und uneinnehm» bar zu machen und dadurch dem Eindringen der Feinde in Tirol zu wehren, wurde Wol» kenstein zum Pfleger der drei Herrschaften Villanders, Gusidaun, und Ritten bestellt. So ward er Herr über den ganzen Straßen» durchzug und traf alle Anstalten zur nach» drücklichsten Vertheidigung des Landes. Neben» bei war er aber noch in anderer Weise für die Stärkung seiner Kirche im Lande thätig; so wendete er den in Tirol aufblühenden Häusern des Jesuitenordens große Geld« summen zu. baute den Capucinern in Bozen das Kloster. Da in der damals von dm politischen und religiösen Wirren bewegten Zeit auch die Sittenreinheit des Weltpriefter» standes gelitten und Manches zu wünschen übrig ließ. und der benachbarte Bischof von Briren nicht energisch genug eingriff, um die Kirchenzucht in seiner Diöcese aufrecht zu erhalten, schritt Engelhard Theodorich mit seiner ganzen Autorität ein, dem Uebel zu steuern, und that es in erfolgreichster Weise. In der Gemeinde Waidbruck, die bis dahin priesterlos gewesen, stiftete er eine Pfründe und besetzte sie mit würdigen Geist« lichen. So gewann er alsbald großen Einfluß auf die Angelegenheiten der Diöcese Briren, und wie er gefürchtet war uom verdorbenen Theile des Clerus, ebenso war er eine mäch» lige Stütze und ein weiser Rathgeber aller
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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