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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 63 -
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Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58

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Molkenstein. Nicolaus 63 iN) Nicolaus diesen veralteten und wenig zweckmäßigen Brauch abzuschaffen und erbot sich. dem Ma« gistrate jährlich einen reichlichen Ersatz in Barem für die Stadtarmen ausfolgen zu lassen. Zu seinem nicht geringem Verdrusse aber lehnte die Bürgerschaft ab. Man hat sich gewöhnt, die Geistlichkeit in Tirol für eine Unzahl Mißbrauche verantwortlich zu muchen, deren Aufrechthaltung wenig dem Geiste der Zeit entspricht. Wie vorstehender Fall beweist, steckt das Uebel tiefer, und ist der eigentliche Factor nicht in der Geistlichkeit allein, sondern in den verrotteten Bräuchen eines Volkes zu suchen. 5as wie jedes Berg« volk zähe an allem Althergebrachten hält. — 23 Michael (gest. 4328), ein Sohn Os< Walds, ersten Freiherrn von Wolken» steiN'Nodenegg, aus dessen Ehe mit B a r b a r a von Trautson, zählte zu den Günstlingen des Kaisers Max imi l ian 1. Er war Oberstland- und des Kaisers erster Obersthofmeister und Ritter des goldenen Vließes. Der Kaiser uno dessen Gemalin hoben der Gattin Wolkenstein's, Barbara geborenen Thun, ein Kind aus der Taufe, und legten als Geschenk eine Perlenschnur im Werthe von 300 fl>, eine hohe Summe für die damalige Zeit, ins Kindbett. Michael Frei» Herr Wolkenstein mit seiner Gattin liegt in der Pfarrkirche zu Lienz begraben. Sein Sohn Veit pflanzte mit Susanna von Welöperg die heutige Rodenegg er Linie der Wolkenstein fort. ^Freydal, Des Kaiserö Maximilian I. Turniere und Mum« Mt'reil'n. Herausgegeben unter der Leitung des k. k. Oberstkämmerers, Feldzeugmeisters Franz Grafen Folliot de Crenneuille von Qumn von Leitner (Wien 1880—1882. Fol.) S, ^'ll.j — 5«. Michael Freiherr von Wolkenstein'Nodeneg'g (gest. zu Salz« durg <;. Juni 1604), ein Sohn Christophs deö Aclteren aus dessen Ehe mit Ursu la Freiin von Spaur , trat in den geistlichen Stand und wurde am 23. Juni 1386 Dom» Propst und ErzPriester zu Salzburg, wo er in der Georgencapelle zu St. Peter begraben liegt. Michael hat die Domprupstei größten« theils neu erbaut. Eine Beschreibung seines prachtvollen Denkmals findet sich in dem leider unvollendet gebliebenen Werke des Dr. W a lz : „Die Graddenkmäler von St. Peter und Nonnberg zu Salzburg" (Salzburg 1874. Ler. 8".) 4. Abth.. S. 320. Nr. 270. — 27. Nicolaus Freiherr Wol« kenstein «Nodenegg (geb. 1387. gest. in Padua am 4. April 1624), der letztgeborene Sohn des Freiherrn Christoph des Jün- geren aus dessen Ehe mit Ursula Gräsin Spaur, trat. während Fortuna:, sein ältester Bruder, den Stamm furtpflanzte, in den geistlichen Stand und erhielt eine Dom« Herrenstelle im Erzbisthum Salzburg unter der Regierung des unglücklichen und durch seine Geschicke geschichtlich denkwürdigen Erz< bischofs Wolf Dietrich aus dem Hause Raitenau. Derselbe war mit Bayern in Feindseligkeiten geratben, und Maximi l ian, der Herzog dieses Landes, drang feindlich gegen das Erzstift vor. Der Kirchenfürst rüstete sich wohl zur Vertheidigung, konnte aber dem Vordringen seines Gegners nicht Einhalt thun, und dieser stand am 22. October 1611 bereits vor Tittmoning. Nun traf Wolf Dietrich, der es bald inne geworden, daß es auch auf seine Person abgesehen sei. An- stalten zur Flucht, legte aber vorher die Re- gierung in die Hände des Domcapitels nieder. Bei dieser Gelegenheit, in welcher das letztere sich wenig ehrenhaft gegen seinen Regenten, mag derselbe immerhin der Schuld- tragende gewesen sein. erwiesen hatte, über« nahm Domherr Nicolaus Wolkenstein die Stelle eines Präsidenten des das Erz» bisthum verwaltenden Hofcathes. W o l f Diet r ich kehrte nach Salzburg'nicht mehr zurück, sondern wurde an der kärntbnerischen Grenze von bayrischen Reitern, welche ohne Rücksicht dieselbe überschritten hatten, gefangen genommen, nachdem sein Postmeister Hans Reicharo Rottmayr. der ibn führte, den niederträchtigsten Verrath an ihm geübt. Auf die Veste Werfen gebracht, starb er daselbst nach fünfjähriger Haft am 16. Juni 1617. Nicolaus Wolkenstein ward. nachdem das Domcapitel, noch während W o l f D ie t r ich am Leben war. im Aufträge des Papstes am 18. März 1612 zur neuen Wahl geschritten, aus welcher Marc Sit t ich aus dem Hause Hohenems hervorging, mit einer Deputation nach Rom gesendet, um vom Papste für den neuen Erzbischof das Pallium zu holen. Er überbrachte das« selbe im August 1612. Als am 9, November t6<8 der Bischof von (Hiemfee Ehrenfried von Khuendurg gestorben, verlieh Erz« bischof Marcus Sitt ich das Bisthum dem Domherrn Nicolaus Wolkenstein. Nur fünf Jahre versah derselbe diese Kirchen- würde, auf einer Reise nach Italien wurde er zu Padua am 4. April 1624 vom Tode
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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