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in, Theodor Veit
welcher ein vergoldeter Originalguß (l^/,« Loth
in Silber. Größe i" 3'") im e. k. Münzcadinet
zu Wien aufbewahrt wird. Dieselbe zeigt
den Grafen im rechtsseitigen bärtigen Brust»
bild, im Jahre 1344. im Alter von 3i Jahren,
mit seiner Devise:^ ?a.ti6nti»,. Vxpsi-ißntig..
gxss. — 33. Siegmund Ignaz Graf
Wolkenstein (gest. 23. September 1696)
widmete sich dem geistlichen Stande und
wurde Domcapitular am Grzstifte zu Salz»
bürg. Als solcher von dem Salzburger Dom«
capitel, welchem die Aufstellung der lZandi»
daten für die Blsthümer Gurk, Cdiemsee
und Lavant zustand, zum Bischof von
Chiemsee erwählt, erklärte er, diese Wahl in.
solange nicht anzunehmen, bis er nicht vom
Papste die Erlaubniß erhalten würde, nebst
dem Biäihum die Salzburger Dompräbende
beibehalten zu dürfen. Denn es waren die
vorgenannten Bisthümer mit so vielen Ab«
gaben belastet, daß die Bischöfe ohne die Dom»
probende nicht wohl bestehen konnten. Das
Capitel richtete an den Papst diese gegründete
Vorstellung, dieselbe hatte den erwünschten
Erfolg, und Domcapitular Graf Sieg mund
Ignaz Wolken stein wurde von dem Erz«
bischof Johann Ernst aus dem Grafen«
hause Thun am l3. April <689 zum Bischof
von Chiemsee geweiht. Unter seiner Regierung
hat er den Chiemseer Hof ;um Theile er»
neuert, zum Theile neu erbaut. Zum Uni-
versalerben ernannte er seinen Bruder Franz
Friedrich, Domherrn zu Augsburg und
Ellwangen. C'r starb nach siebenjähriger Ver»
waltung des Bisthums und wurde im Dome
zu Salzburg beigesetzt. — 34. Theodor Graf
Wo lken stein » Rodenegg (gefallen bei
Mainz am 29. October i793), diente in der
kaiserlichen Armee, in welcher wir ihn l79l) zum
Generalmajor vorgerückt finden. Als solcher
stand er im Feldzuge 4793 im Armeewws des
FeldzeugmeisterS Grafen Clerfayt. welcher
am 20. April dieses Jahres das Commando
beider Rheinarmeen (des Ober« und Nieder«
rh>ins) übernommen hatte. Als Pichegru
am 22. October bei Mannheim von General
Wurms er geschlagen wurde, eraab sich diese
Stadt den Oesterreichern. In der Nacht vom
28. Octouer führte dann (Nerfayt einen
Theil seines Heeres über die Rheinbrücke bei
Mainz, erstürmte am folgenden Tage die l
Verfchanzungen der französischen Bloquade«
armee, und hierbei fand General Theodor
Graf Wolkenfrei« den Chrentod auf der
Wahlstatt, sH'irtenfeld und Mkvneit . Oesterreichischer Militär < Kalender für das
Jahr l832 (Wien, 8°.) I I I . Jahrg.. S. lZ3 j
— 33. Veit (gest. 1498), ein Sohn OS«
walds des Jüngeren von Wolkenstein-
Röden egg aus dessen Ehe mit Bar»
bara von Trautson. wurde durch Kriegs»
gewandtheit und Muth einer der Lieblinge
Kaiser Mar imi l ians I. In der Schlacht
bei Guinegate (7. August t479) rettete er
denselben aus augenscheinlicher Todesgefahr
Im Jahre l488 theilt er zugleich mit Wolf.
gang und Martin von Pol heim und dem
Grafen Adolf von Nassau die Haft des
Kaisers, den die Empörer von Brügge und
Gent gefangen genommen hatten. Ebensu
weise im Rath. wie todesmuthig im Kampfe,
ordnete er das Reichskammergericht, dessen
Zeitung ihm der Monarch übertragen hatte
Im neuerlichen Kriege elftürmte er das bis
dahin unbezwingbare St. Oiuer. l49<) wurde
er vom Kaiser zum Kämmerer, am 5. Jänner
j49l zum königlichen obersten Feldhaupt-
mann ernannt und dann, der erste tirolische
Edle. mit dem Orden drs goldenen Vließes,
der höchsten Auszeichnung, begnadet. Am
22. Juli l49l erhielt er uom Kaiser die
Herrschaften Ivano und Rodeneag mit allen
Gerechtsamen und Hoheiten zum Gesckenkr
und führte infolge dessen urt seinem Vruder
Michael und dessen Söhnen die Würde
eines unmiltelbar freien Neichsstandes im
österreichischen Kreise. Er starb als Statt»
Halter von Oberösierreich und liegt im Frauen»
Münster zu Freiburg begraben. Seine Ge«
malin Zuöissa entstammte dem alten ulämi-
schen Geschlechte de Aoo und Archot, doch
entsprossen aus dieser Ehe keine Kinder, den
Stamm pflanzte Veits Bruder Michael
IM. 26) fort. Im „Freydal" erscheint der
Freiherr dreimal, zweimal im deutschen Ge>
stech und einmal in einem Geschiftrenueri
mit dem Kaiser dargestellt. ^Freyda l. Des
Kaisers Mar imi l ian I. Turniere uno
Mummereien. Herausgegeben unter der Lei'
tung des k. k. Oberstkämnierers. Feldzeuss-
Meisters Franz Grafen Folliot de Crenneville
von Quirln von Leitner (Wien 4880—l882,
Folio) S Ol l uno Tafeln 49. 133. l66. —
Bergmann (Ios.). Medaillen auf berühmte
und ausgezeichnete Männer des österreichischen
Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Iabr-
Hunderte (Wien t844 u. f.. Tendler. 4".)
Bd. I, S. 164. — Denkwürdiger und
nützlicher rheinischer Ant iquacius
u. s. w. Von einem Nackforscher in histori»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon