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, Iiri (Georg) Lukas
und „sVscnnsn Üoi'a.6 OarlovieisuLiL".
Wolny erscheint auch mit V (Volny) ge«
schrieben. Ein Sohn des Obigen ist vielleicht
der Doctor der Medicin Stephan Wolny,
wacher l833 in Pesth die medicinisä)e Doctor-
würde erlangte und bei dieser Gelegenheit
als- Inauguraldissertation die pharmaceutisch»
medicinische Abhandlung ^,1)6 Oleo gacli
ir.ai-riiutz" (Pesth t833. Beimel, 8".. IV und
26 T.) herausgab. ^Kanitz (August). Ver»
such einer Geschichte drr ungarischen Bo-
tanik. Aus dein XXXIl.1. Bande der „I^in-
nasa." besonders abgedruckt (Halle 1863,
Schwetschke. 8«.) S. 149.) — 2. Georg
W o l n y. Eines G W o l n y gedenkt
Tschischka »in dem unten angegebenen
Werke als eines Historienmalers, der zu
Freiberg in Mähren uon t76l—4776 chatig
war. Von ihm befinden sich daselbst im
Presbyterium der Decanatskirche Maria Ge»
burt zwei Altarblätter: „St. Wendelin" und
„St. Isidor". Dieser Notiz liegen wohl die
Angaben in Dudik's Abhandlung „Kunst-
schätze aus dem Gebiete der Malerei in Mäh»
l-en". welche in Sckmidl's „Oesterreichischen
Blättern für Literatur und Kunst" l844.
Nr. ?o u. f. abgedruckt ist. sowie die An-
gaben in Nagler's „Künstler«Lerikon" zu
Grunde. Der Künstler, welchen Dudik aus«
drücklich G e o r g nennt, wahrend ihn
Tschischka und Nagler nur mit dem
Initial G. seines Taufnamens bezeichnen,
möchte wohl zur Familie des Benedictiners
und Geschichtsforschers Georg Wolny ge»
dören, der auch ans Freiburg in Mahren
stammt. ^Tschischka (Franz). Kunst und
Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate
geographisch dargestellt (Wien i836. Franz
Beck'sche Buchhandlung, gr. 8".) S. 28ö unter
Freiberg: S. 408.) — 3. Ein Gregor
Wolny , auö Bochn'.a in Galizien gebürtig,
erscheint l38tt als Mitglied der Krakauer
Malerzunft und zehn Jahre spater als
Meister. Ueber seine Arbeiten ist nichts
bekannt. ^aöw/'ows/ci ^'^V/is/m.). Oecn?
kl-alcow^kit'. lull 6^it^ti" i. t. ä., d. l. Die
Krakauer Zünfte. Ihre Geschichte u. s. w.
(Krakau <80<>, 8".) Seite 94. — 4. Ii»', '
(Georg) Wolny. Ein neckischer Natur»
dichter des 18. Jahrhunderts. Er wurde zu
Ende des i7. Jahrhunderts in Vöhmen ge«
boren und starb 1743 als Schäfer in dem
Dorfe Kratonohy in der Nähe der Stadt,
Raudniß. Dem böhmischen Culturhistoriker > Alfred Waldau uno dem
schen „slovinlc naueu^" verdanken wir
einige Nachrichten über diesen Poeten, von
dessen Gedichten jedoch der größte Theil bei
dem Brande, welcher am 24. Februar 1730
das Dorf Milcic einäscherte, zu Grunde
ging; denn dort befand sich die vollständige
Sammlung seiner Lieder in der Abschrift,
welche der Vater und der Tkcim Vaväk's,
der auch ein öechischer Naturdichter war und
dessen unser Werk im 50. Bande. S. 7 u. f.
ausführlich,gedenkt, angefertigt hatten. Wolny
hielt in seinen Gedichten den Dorfgenossen
ihre sittlichen Fehler und Thorheiten wie in
einem Spiegel vor und suchte auf ihre Bes«
serung und Veredlung hinzuwirfen. Die uns
erhaltenen Proben, in denen sich lebhafte
Darstellung, COcnffinn. gute kernige Einfälle
und Adel der Gesinnung zeigen, stellen sich
als treffliche charakteristische CulturMhouetten
seiner Zeit dar. Was sich von jener Abschrift
erhalten hat. ist uon Wenzeslaus Hanka
gesammelt und in Küniggrätz unter dem
Titel „^ i r l l io ^Volnöko v«Le1v pisnL"
(l822. 12"? S. 70) herausgegeben, worden.
Ginige Bruchstücke aus den erhaltenen Ge>
dichten „Der Tanz", „Der gute und oer
schlechte HHuswirth", „Die Maske des Ka«
schingö" und „Der Tabak" hat A. Waldau
ins Deutsche übersetzt. — Auch gedenkt Letz«
terer noch zweier anderer Naturdichter gleichen
Namens, und zwar des Iukas Wolny,
der als Schäfermeister im Dorfe Kratonohy
zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebte, und
den er für den Vater des obigen I i r i Oolny
hält. und des Wacslav Wolny. wohl
auch eines Perwandten des Vorigen. Von
Ersterem verzeichnet Iungmann folgende
Druckschrift: „ I^opoiü essak im" NimskM
tenki'Ht mils poeiwN 1i6nk)s; -W5Ä.K <7o8et
z>i"vvni ci8»,5 Mis z»iin 1iA nimi poNvi'äil
>vZsds> nilm, vivat ^so86l". Zu Ende: ^V?-
ti8t«uu v^ Zt. in. ?ra,Zsk«m u ^.nn^ Kate-
5w7 ^i-nolto^)' 1710, 4". Der Inhalt dieser
Gedichte erzählt das Entstehen der Schäfer,
zunft unter Kaise« Leopold I. (4704) und
die Bestätigung ihrer Privilegien durch Kaiser
Joseph I (1709) nebst ihrem blühenden
Gedeihen. Auch davon übersetzt Waldau
ein Bruchstück in dem nebengenannten Buche.
lWaldau (A.fred). Böhmische Naturdichter.
Itterar»historische Studie (Prag l860. Kath.
Gerzabek. 12°.) S. 24-33. — /unFmanw
/"/o«.> M8toi-i6 Ilterawi-^ öscks. Orniis
v/äänl, d. i. Geschichte der öechischen Lite^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon