Seite - 123 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Bild der Seite - 123 -
Text der Seite - 123 -
(Gcncalögic) 123 Moyikc.WSk.v (Genealogie)
selben die Kämpft jener Tage mit. Beide
erhielten auch in Würdigung ihrer bei
dieser Gelegenheit geleisteten Dienste
1639 eine Wappenverbefferung. Wenzel
Kar l starb 1660 als Beisitzer des obersten
Burggrafenaml.es und ist der Stifter der
älteren Linie dieses Geschlechtes, während
sein Bruder Danie l die jüngere Linie
pflanzte. — 4. Letzterer war mit einer
Venik von Peter sdorf vermalt, welche
ihm den Sohn Danie l Franz gebar.
Dieser studirte die Rechte an der Prager
Universität, trat dann in öffentliche
Dienste, die er so rühmlich versah, daß er
m Würdigung derselben und der von
seinen Vorfahren geleisteten mit Diplom
vom 18. Februar 1683 in den alten
böhmischen Ritterstand erhoben und zum
k. Rath ernannt wurde. Er hinterließ
drei Söhne: Wenzel, Daniel und
Bohuslaw Johann, von denen nur
Letzterer als für unser Werk von Interesse
in Betracht kommt. — 3. Bohuslaw
Johann saß schon viele Jahre als
Rathsherr im Prager Stadtrathe, über-
nahm nach des Primators Sachs im
Juni 1698 erfolgtem Tode die Leitung
der militärischen Angelegenheiten des
Stadtrathes, bis er am 12. Jänner
1709 mit kaiserlichem Rescrivt zum
Primaior und Oberstwachtmeister von
Prag ernannt wurde, welche Würde er
durch 23 Jahre bekleidete. Die in die
Zeit seiner Amtswirksamkeit fallenden
Ereignisse werden in dem unten angege-
benen Werke von Tomek „Die Prima»
toren" ausführlich berichtet. Das wich»
tigfte und zugleich traurige Ereigniß ist
eine am 23. Juli 1713 in der Juden»
stadt ausgebrochene Pest, die sogenannte
rothe Ruhr, welche trotz aller Absperrung
sich auch über die christliche Bevölkerung
ausdehnte und so wüthete, daß die Zahl
der Todten auf 100 im Tage stieg; erst« spät im Herbst ließ die Seuche allmälig
nach. Für seine Verdienste erhielt Wo-
rzikowsk^den Titel eines kaiserlichen
Rathes. — 6. Von der von Wenzel
Kar l abstammenden (älteren) Linie ist er<
wähnenswerth Karl Nikanor, der die
Rechte in Prag studirte, daraus die
Doctonvürde erlangte und dann mehrere
Jahre die Advocatur übte, worauf er
zum Secretär und zuletzt zum Rath bei der
böhmischen Hofkanzlei in Wien ernannt
und für seine Verdienste am 9. November
1730 in den alten böhmischen Ritterstand
erhoben wurde. — 7 Noch ist erwäh-
nenswerth Kar l Ferdinand (geb.
18. April 1828). ein Sohn des am
9. October 1863 verstorbenen k. k. Be-
zirkshauptmanns Adam Johann. Er
trat im Jahre 1838 zur militärischen
Ausbildung in die Wiener»Neustädter
Akademie, aus welcher er 1843 als
Cadet zu Wocher - Infanterie Nr. 23
kam. Im Regimente rückte er bis 4837
zum wirklichen Hauptmann vor und
im April 1869 zum Major bei Je.
laöiä-Infanterie Nr. 69. Später wurde
er Oberst und Commandant des 46. In-
fanterie«Regiments. Zur Zeit lebt er
als wirklicher Oberst a. D. zu Sze-
gedin in Ungarn. Er hat die Feldzüge
der Jahre 1848, 1849, 1839 und 4866
mitgemacht. Ueber den heutigen Stand
der Familie, ältere wie jüngere Linie,
geben die unten angeführten Quellen
ausführliche Nachricht. Die öechische
Familie VokikowskF wird in deut-
schen Werken gewöhnlich W o r z i-
kowsky geschrieben.
Erben (Kar! Iaromir), Die Primatoren der
königlichen Altstadt Prag (Prag 1858, Hanse.
8") S. 89. 90. 114. 127. 144—147. 149,
izg. — Svoboda (Johann). Die Zöglinge
der Wiener-Neustädter Militärakademie (Wien
l870. schm. 4".) Sp. 738. — Genealogi»
sches Taschenbuch der Rit ter« und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon