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Wothe l3tt
und für jenes im Feldzuge gegen die
Preußen in Böhmen am 3. October 4866
mit der ah. belobenden Anerkennung.
Thürh eim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus
der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen
Armee (Wien und Teschew t880. Prochaska.
gr. 8".) Bd. I, S. 332. Jahr 18ö9; S. 472.
Jahr l866.
Mslllick, Vincenz (Bi ldhauer,
geb. zu Humpole cz in Böhmen
3. April 1860). Mit hervorragenden An-
lagen zur Kunst begabt, ging er nach
Wien, besuchte als Zögling die k. k. Aka-
demie der bildenden Künste daselbst und
wurde ein Schüler des Bildhauers Anton
Paul Wagner M . I.II, S. 89^. In
der anläßlich der vierzigjährigen Regie,
rung Seiner Majestät des Kaisers Franz
Joseph im Wiener Künstlerhause 4888
veranstalteten internationalenIubiläums'
Kunstausstellung war er durch eine in
Gyps ausgeführte Porträtbüste (Privat-
eigenthum) vertreten.
I l lustr i r ter Katalog der internationalen
Iubiläums-Kunstausstellunss im Künstlerhause
(Wien i888. ^r. 8") l l . Auflage. S. 2ii7.
Nr. i2(>4.
Wotllwll, siehe: WottlUM sS. 138^.
Wothe, Ludwig (k. k. Hofschau»
pieler, Ort und Jahr seiner Geburt
unbekannt, gest. in Ob er-St. Veit
nächst Hietzing bei Wien am 26. August
1869). Bei der Nachricht von seinem
Tode wurde er als mit 66 Jahren ver?
storben angeführt, sonach wäre er 1803
geboren; da er aber 1811 beim Burg.
theater engagirt worden, so müßte er
damals erst acht Jahre alt gewesen sein.
Dies ist aber nicht möglich. Er war also,
als er
starb,
unbedingt älter als 66 Jahre,
und wir werden kaum fehlgehen, wenn
wir die 66 mit 76 Jahren verjausc^n.
Auch über seinen Geburtsort fehlen sichere
Angaben, nur so viel steht fest, daß er ! einer älteren deutschen in die ersten
Zeiten des regelmäßigen Schauspiels
zurückreichenden Schauspielerfamilie ent-
stammt. Eines Herrn und einer Madame
Wothe gedenkt das Buch: „Galerie
von teutschew Schauspielern und Schau»
spielerinen der älteren und neueren Zeit" ,
(Wien 1783, 8".) auf S. 26Z, wochr
Madame Wothe als Berlinerin bezeich-
net wird. Der Vater spielte Chevaliers,
Officiere, alle Arten von Wildfängen'
die Mutter war Sängerin. Ludwig
Wothe kam, wie erwähnt, 18l1 zum
Burgtheater und mochte damals die
Zwanzig überschritten haben, sonach fiele
seine Geburt kurz vor oder nach dem Be>
ginne des letzten Decenniums des acht»
zehnten Jahrhunderts, also um 1790.
Er blieb bis 1830 an der Hofbühne, in
welchem Jahre er am 20. Juni penfio«
nirt wurde. Er war eines der ersten
Opfer des Laube'schen Regimes und
fiel, obgleich schon ein Sechziger, viel zu
früh, da er gleich Anderen, wie An»
schütz, die Haizinger, noch sehr gut
verwendbar war, aber er mußte gehen,
um einem Anderen Platz zu machen. In
der ersten Zeit spielte er Liebhaber, mit
wenig Glück; später trat er in komischen,
namentlich in Dialektrollen, mit entschie»
denem Erfolge auf. Zu seinen typischen
Rollen gehörten Vatol in „Ehrgeiz in
der Küche", Reitknecht Stiefel in
Kotzebue's „ Pagen streiche", (5 r e>
cendo in „Der Gang ins Irrenhaus",
Pfeffer in „Nr. 777", Farbenreiber
Girolamo im Weißenthurn'schen
Lustspiel „Des Malers Meisterstück",
welche Rolle, mit jener des Vatel und
Crescendo,Davisonnichtverschmähte,
ihm auf Gastrollen nachzuspielen. In
Bauernfeld'schen Stücken schuf er
manche gute Rollen und war überhaupt
einer jener talentvollen, zielbewußten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon