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Wouweimans 133 Wouwermans
Fouquö's Dichtung „Held des Nor>
dens", wovon zwei Blätter von I . P.
Walther, zwei von Schwertgeburt
gestochen sind. Anläßlich dieser Blätter
bemerkt der Erklärer im Taschenbuch:
„Nicht das Streben nach Veröffentlichung
und der Gedanke an Künstlerruhm, nur
die reine Absicht, dem Urheber der Dich»
tung die Früchte einiger Mußestunden zu
weihen, hat der gefühlvollen Künstlerin
die Hand geleitet, welche diese Bilder
schuf."
Kataloge der Iahresausstellungen in der
k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien
1824, 1826. i82s. 1830.
i. Ein Wartholomaus W o t t a w a (auch
Wotawa) (gest. zu Wittingau in Böhmen
1787) war ein vortrefflicher Organist. Schüler
und Schwiegersohn des berühmtm I . Se»
ger sSegert. Bd. XXXII I , S. 3l«I hat
t>r viel für Kochen geschrieben, und seine
Fugen, Präludien und Toccaten für die Orgel
wurden noch zu Dlabacz's Zeiten hock«
geschätzt. In den schönsten Jahren ward er
seiner Kunst durch den Tod entrissen. —
2. Nicht zu verwechseln ist dieser Bar t ho-
lomäus mit dem Naiuer Wot tawa
(geb. in Böhmen 1742. gest. zu Teschen in
Schlesien 1779), der dem Orden der barm«
derzigen Brüder angehörte und ebenfalls im
:)luft! eines ausgezeichneten Organisten stand.
Wotj-pka, Joseph, siehe: Votypka
M . I.I, S. 306^.
Wouwmnans, Aimö (Schriftstel.
ler, geb. in Wien 4. März 1814, gest.
daselbst 28. September 1884). Er ent-
stammt einer belgischen Familie, deren
Sprossen zum Theile nach Oesterreich
kamen und meist in der kaiserlichen Armee
dienten. Sein Vater war Major in der»
selben, starb aber schon, als der Sohn
erst zwölf Jahre zählte, dessen Vormund-
schaft nun der aus den Tiroler Kämpfen
rühmlichst bekannte Oberst und Maria
TheresieN'Ritter Martin Rochus Tel-
mer von Wi ldau M . XI. I I , S. 242) übernahm. Dieser hatte sich nach dem
Wiener Frieden nach Gratz zurückgezogen
und lebte dort ausschließlich der Land»
wirthschaft. Sein Mündel, den er zu
sich nahm, besuchte in genannter Stadt
4832 das Gymnasium, fühlte sich aber
nichts weniger als wohl auf demselben
und verließ es schon nach kurzer Zeit,
um, 44 Jahre alt, als Cadet in die
kaiserliche Armee zu treten. Nach Brüm»
mer wäre er zuerst bei der Cavallerie,
und zwar Cadet im 4. Chevauxlegers.
Regimente gewesen. So viel ich weiß,
diente er 4843 als Cadet bei Hessen.
Homburg. Infanterie Nr. 19. Daselbst
wurde er Ofsicier. kam 1842 als 3ieute>
nant zur ungarischen Garde, später in
das Infanterie-Regiment Bianchi. Im
October 4846 trat er aus der kaiser-
lichen Armee in den Staatsdienst über,
arbeitete bei der politischen Behörde zu
Trembowla in Galizien, dann beim
Kreisamte in Tarnopol, verließ aber, als
die Märztage 4848 über Oesterreich her«
einbrachen, seine Stellung, um sich in
Wien der Schriftstellerei zu widmen, für
welche sich damals wohl günstigere Aus-
sichten darboten. Bereits 1847 war er in
Andreas Schumacher's „Gegenwart"
mit einigen kleineren Artikeln aufgetreten;
als er dann 1848 nach Wien kam, erschien
von ihm in Nr. 86 genannten Journals
das Gedicht „Leichenfeier der Censur",
welchem die Bemerkung beigefügt war,
daß es in Lemberg bei Peter Pil ler in
besonderem Abdrucke erschienen und der
Erlös für das Monument der ui Wien
Gefallenen bestimmt sei. Dann warf er
sich zumeist auf die Politik und trat bei
der Redaction der am 4. Juli erschiene«
nen radicalen Zeitung „Der Omnibus"
ein, welche als Wochenbeilage das
Schandblatt „Die Fuchtel" führte, sich
am 47. September desselben Jahres in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon