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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 135 -
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Mllyn» Woyna Worträt. Holzschnitt ohne Angabe des Zeich« ners und Xylographen, wahrscheinlich von Zadnik (übrigens sehr ähnlich), im „Wiener Rothbuch" von Karl Linder und Ferdinand Groß. 1872. S. l3 l . Woyna, Franz Xaver Graf (Vice- kanzler der gallischen Hofkanzlei in Wien, geb. zu Warschau 1730, gest. in Wien 13. Mai 18l3). Er trat früh- zeitig in polnische Kriegsdienste und ge» wann die Zuneigung des Königs Sta» nislaus August, der an dem anstellt- gen, begabten und heiteren Ofsicier großen Gefallen fand, ihn zu seinem Adjutanten und 1772 zum Kammerherrn ernannte. Da er auch der Musik kundig war, wurde ihm vom Könige in der Folge die Oberaufsicht über die Mitglieder der königlichen Buhne übertragen, in welcher Eigenschaft er etliche Stücke aus dem Französischen für das königliche Theater bearbeitet haben soll. Er gewann auch den nachmals so berühmt gewordenen Boguslawski für die polnische Bühne. Im Juli 1781 vermalte sich Woyna mit Therese Czaplik 6 w, durch welche Ehe er mit dem hohen polnischen Adel in Perbindung kam: denn die Schwester seiner Frau war die zweite Gemalin des Fürsten Anton Iab lonowsk i , letzten Castellans von Krakau. Als Brautschatz erhielt er die Starostei von Stanisla« wöw, und als Starost erwarb er sich die Zufriedenheit der Republik. Bald darauf ernannte ihn der König zum General» major und Vicedirector des Cadetencorps in Warschau. Da der eigentliche Com- mandant des Corps meist im Felde stand, so lag die ganze Leitung desselben in Woyna's Händen, der sich in dieser Eigenschaft durch seine treffliche Führung die Liebe der Zöglinge erwarb, worüber die Annalen dieses Institutes reichliche Belege enthalten. Im December 1788 vom polnischen Reichstag zum außer, ordentlichen Gesandten und bevollmäch- tigten Minister am Wiener Hofe ernannt, gewann er in dieser Eigenschaft bald die Gunst desselben und für sein Land manches Zugeständncß, unter Anderem eine nicht geringe Herabsetzung des Salz» Preises in Wieliczka und Bochnia für Polen. Nach der. Targowitzer Conföde. ration mußte er den ihm lieb gewordenen Posten in Wien wieder verlassen und nach Warschau zurückkehren, wo er seine frühere Stelle als Generalmajor und Vicedirector des Cadetencorps übernahm. 1793 zum Rath auf dem Grodzker Land» tage ernannt, suchte er sich von dieser Stelle zu befreien und kehrte dafür unter gleichzeitiger Ernennung zum General- lieutenant auf seinen früheren Posten in Wien zurück, wo er 1794 bleibend seinen Aufenthalt nahm und sich wie früher der besonderen Huld des Kaisers Franz er> freute, so daß dieser ihn für sein Land Galizien zu gewinnen suchte. 1796 wurde er geheimer Rath und Zandrechtspräsi' dent in Krakau, im November 1797 aber Vicekanzler an der k. k. galizischen Hof» kanzlei in Wien. Gin wahrer Freund seines Volkes, empfing er damals daselbst alle seine Landsleutw welche in Italien eine Zuflucht suchten, so unter Anderen die Generale Drzew iecki und Kniaziewicz. Als dann 1802 die böh- mische, österreichische und galizische Hof» kanzlei in einen Gesammtkörper ver> schmolzen wurden, erfolgte Woyna's Ernennung zum Vicekanzler an dieser HofsteÜe, und blieb er auf diesem Posten bis zu seinem Tode. Oesterreich war schon früher und dann in diesem letzten Dienste dem alten Hofmann so lieb und werth geworden, daß er es immer sein zweites Vaterland nannte. Diese Ge> fühle flößte er auch feinen Söhnen ein.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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