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(Künstlerfamilic)
und Geburtshilfe. Im nächsten Jahre
erhielt er die Stelle eines Adjuncten an
der dortigen Klinik, spater die des Sup>
plenten für die Lehrkanzel der Geburts'
Hilfe und theoretischen Chirurgie mit
gleichzeitiger Verwendung an dem da-
mals sogenannten medicinischen Institut
zur Heranbildung künftiger Geburts-
Helfer. 1811 zum provisorischen Professor
der Entbindungskunst an gedachter
Klinik und 1812 zum wirklichen Pro-
feffor der Chirurgie und themetischen
Geburtshilfe ernannt, wurde er, als
später das Kuratorium der Universität
ms Leben trat, im März 4829 seines
Lehramtes enthoben, trat aber bei vel>
änderten Verhältnissen im Jänner 1831
wieder in dasselbe ein. ohne jedoch es
lange mehr genießen zu können^ da er
bei Ausübung seiner Praxis zur Zeit der
im Sommer 183t in Krakau herrschen-
den Cholera als eines ihrer Opfer fiel.
Zieleniewski widmet dem Verstor»
benen einen ehrenvollen Nachruf. I n
demselben sind die Verdienste Woznia»
kowski's um die ärztliche Wissenschaft,
vornehmlich im Gebiete der Geburts»
Hilfe, in welcher er die vielen im Westen
Europas gewonnenen Fortschritte auch
in seinem Vaterlande verwerthete, dar»
gestellt. Durch den Druck hat Woz n ici>
kowski nur eine Gedächtnißrede auf
den Doctor. der Philosophie und Medicin
Joseph Naphael Czerwiakowski unter
dem Titel: ^oolinala. ^äseta.
äokbora" in den „Jahr»
büchern der Krakauer wissenschaftlichen
Gesellschaft" (Roosinkl il.ll.u1c ^rak.)
Bd. I I I (1s!7) S. 133 veröffentlicht,
welche aber auch im Sonderabdruck er»
schienen ist.
d. i. Beitrag zur Ge« schichte drr Geburtshilfe in Polen (Wa»
schau l837).
Wrabecz, die Künstlerfamilie. Der
Vater Mensel (geb. zu Böhmisch.Brod,
gest. daselbst 1737), hörte die Humani-
tätsclassen und philosophischen Studien
in Prag, wo er aus letzteren auch die
Magisterwürde erlangte. Nun kehrte er
in seine Vaterstadt zurück und erhielt da»
selbst das Amt des Schulrectors und
Organisten an der St. Gotthardskirche,
in welcher Stellung er auch starb. Er
war ein ebenso tüchtiger Lehrer als guter
Componist. Als ersterer hat er viele
Schüler in der Musik ausgebildet; als
letzterer zeigte er besonders in KirHen<
stücken ein nicht geringes Compositions-
talent, doch sind von seinen Arbeiten
nur noch wenige vorhanden. Sein Musik-
talent ging auch auf die meisten seiner
Kinder über, von denen Anton, Io '
seph und Wenzel Joachim sich als
tüchtige Musiker bemerkbar machten. Letz»
terer aber gewann als Arzt, und der
vierte Bruder, Franz, als Maler einen
Namen, und folgen über Beide be>
sondere Biographien. 1. Von den Vor»
genannten war Anton sgeft. 1789)
ein trefflicher Violinspieler. Zuerst ein
Schüler seines Vaters, ging er dann zur
weiteren Ausbildung nach Wien und
Preßburg. Vom Jahre 1769 aber lebte
er wieder in seiner Vaterstadt Böhmisch«
Brod als Schulgehilfe bei seinem Bruder
Joseph, bis er das Amt eines Contri«
butionseinnehmers bei der Stadt erhielt,
in welcher Stellung er auch starb. Er
hat mehrere sehr gute Sonaten und Con»
certe für die Violine componirt. — 2. Io-
seph. der ältere Bruder des Vorigen,
gleichfalls in Nöhmisch°Bwd geboren,
wurde als Sängerknabe in das Benedic»
tinerstift Sazawa aufgenommen, in wel»
chem er auch seine ersten Studien machte,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon