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Vranitzky, Paul 443 Vranitzky, Paul
der Societat zum Besten der Ton»
künstlerwitwen gewesen und dieselbe sich
unter seiner Mitwirkung, besonders durch
seine gute Wahl der aufzuführenden
großen Singstücke, offenbar gehoben hat.
Seine Thätigkeit fällt in eine Zeit, in
welcher die hellsten Sterne der Tonkunst
an Oesterreichs musicalischem Himmel
glänzten, Beethoven, Ios. Haydn,
M o z a r t , und noch die Triumphe
der Gluck'schen Periode nachklangen.
Wenn man die Zeitschriften jener
Tatze durchblättert, so sticket man, daß
Wranitzky nicht minder gefeiert und
in jenen Tagen von Alt und Jung
gepriesen wurde. Aber mit seinem Tode
war er bald verschollen, und heute kennt
man außer seinem Namen, den ein Musik
kundiger auch nur oberflächlich erwähnt,
nicht eine Note mehr von seinen zahl»
reichen zu seiner Zeit auf allen Theatern,
in allen Concerten und in den Musik-
' cirkeln der hohen Wiener Gesellschaft mit
Vorliebe vorgetragenen Werken. Für
diese merkwürdige dem großen Haufen
unverständliche Wandlung gibt der be-
rühmte Culturhistorikcr W. H. Riehl in
seinen „Musikalischen Charakterköpfen",
in welchen er auch unseren Wranitzky
vorführt, zutreffende und allgemein ver>
standliche Aufschlüsse. Wir lassen nun
hier in einer Uebersicht die Composltionen
Wranitzky's folgen, soweit es uns ge»
lungen, dieselben aufzufinden.
Paul Wralntzky's Campafitiauen. a) Drama»
tische. Opern und Operetten: „Oberon.
König der Elfen". Operette für Wien 178L
Gestochen fürs Clauier, Mannheim bei
Heckel. desgleichen zu Offenbach, dann auch
als Harmonie für zwei Clarwetten, 2 Horner,
2 Fagot; diese Oper wurde zu Frankfurt
während der Kaiserkrönung innerhalb sechs
Nocken 24mal mit stets gleichem und großem
Beifall aufgeführt. — „Der dreifache
Liebhaber". Operette für Wien um 479!.
^- „Tie Poststatian". Operette ebenda»
u. Würz bach. biogr. Lerikon. I^VIIl. selbst um 1793, — .Merk u r der H eirats.
sti fte r". Operette für das Wa ri nell i'sche
Theater zu Wien um 1793. — „Das ma-
rokkanische Reich". Operette für Wien.
— „Die gute Mutter". Operette für
Wien 1794. Die Tenorarie daraus: ,,^m
/i'Mssisn I/ai'ssen" u. s. w. wurde fürs
Clauier gestochen (Wien 1794). — „Das
F e st d e r L a z z a r o n i". Op.er für Wien 1793.
gest. fürs Clauier in Offenbach bei Andrs,
dann auch zu Braunschweiss. — „Der
Schreiner". Operette um 1799. Ballett:
„Die Weinlese". — „Zephyr und
Flora". Vallet für Wien. gestochen fürs
Clauier bei Artaria in Wim 1796. —
„Zemire und Azor", — „Das Wald»
mädchen". Musicalische Begleitungen
zu nachfolgenden Schauspielen: „Io»
Hanna von Montfauron". — „Nudolf von
Felseck oder Ia tsinpLLt«.". — „Siri'Vrahe"
„Nolla'ä Tod" uno die zweiactige Cancate
„Die Fürstenfeier". mit 7 Recitativen,
6 Arien, 1 Duett, 2 Quartetten und 10 Chö-
ren. Die auftretenden Personen sind: die
Milde, die Gerechtigkeit, die Weisheit, die
Tapferkeit und der Chor des Volkes. Diese
Cantate wurde zuerst in Hien, aber 1798
auch in Eisleben aufgeführt k) Kammer-»
Musik, Concerte, Sextette, Quintette,
Quartette, Trios, Duos und Ssli :
„8 L aii2.t65 poui' Iß clavecin avoo violon
st violoueeNs" 0p. l ; unter dieser Opus»
zahl erscheinen auch: „l! ciuartetti P- Kauw,
viol'i, alto 6 bü,8Lo^ (Wien 4794). dann
„8ß2tstti o ^nintstti" (Offenbach 1790) und
nOneVrto" (Verlin bei Hummel 1799). —
„8)'Mptioni6 ä l'ocensian äu couronneNbut
äu roi ä'UonsriL" 0^. 2 (Offenbach 1736),
mit der nämlichen Opuszahl findet sich auch
eine „Lonkte y- cl^v., v. kt d." (Wien bei .
Artaria 1796) und „6 Duos a 2 ü.« (Berlin
^798) ___ ^ i .Huat. ll ü., v., Ä. st d."
0p. ä (Wien 1792). — ^VI Huat. x.
viol." 0x. 9 (Zpeier 1792); dabei befindet
sich das einzige bekannte Bildniß Wra»
nitzky's. — ^VI «Huat. V- ^loi." 0p. 10.
I.ivr. 1 et 2 (Offenbach 1790). — »3 3^-
O^inxboniOZ" 0i>. 11, I^lvr. 1, 2, 3
(Leipzig N91), unter dieser Opuszahl auch
ein ^Ooneert p. violon" (Ossenbach 1811).
— „VI Du 02 H 2 tt." 0?. 13 (Varis
1798). „6 Huatuoi-g" 0p. 13, I^ivi-. t
st 2 (Ossenbach und Wien 1791). — «3 3?.
O^mßko n." 0p. 16, I^ivr. 1, 2, 3 (Leipzia
1791) ; unter dieser Opuszahl erscheinen
:. 22 Juli 1389 1 ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon