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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 161 -
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Seite - 161 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58

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Mratisla«, Wenzel 161 Wenzel grn, neuen friedlichen Verhältnissen und einem daraus entspringenden neuen Gedeihen ent« gegenzuführen. Mit seiner Gemalin, gebo> renen üragirz von Aragk hatte er einen Sohn. der den Geschlechtsnamen Wratisla.w seines Hauses als Taufnamen führte und mit M a r» garethe von Wrtby den Stamm fort« vflanzte. — 30. Nudolf Gonstantitt Graf Mhe die besondere Bioqraphie S. l67). — ^ll. Sabine (gest. 1397). Sämmtliche Söhne des Freiherrn Wenzel und der Barbara Namberska von N o h a t e cz: Nicolaus, Johannes, Sebastian, Christoph, Stephan, Wra t i s law und Georg, hatten Nachkommenschaft und bildeten ver» schiedene Zweige dieses Geschlechtes. Die Nachkommenschaft Wrat is laws erlosch in seinem Sohne Wenzel; jene des Nico» laus in dessen Enkelin, der einzigen Tochter Georgs und der Magdalena Wan- czura. Diese Enkelin, Namens Gab ina. dat, wie unsere Quelle berichtet, „mit dem Ruhme einer großen Heiligkeit die Welt gesegnet", und mit ihrem 1397 erfolgten Tode ist der von Nicolaus gestiftete Zweig er» loschen. — 32. Wenzel (geb. l9. Juni l376, gest. 22. November 4633), der Stifter der Linie, welche nach ihm ob seiner Neise in der Türkei und den auf derselben bestandenen Gefahren und Drangsalm die „türkische" ge» nannt wird. Der älteste Sohn des Freiherrn Stephan aus dessen Ehe mit Kathar ina von Bieschin, erhielt er den ersten Unter- richt von den damals von Kaiser Ferdi» nand I I . nach Böhmen berufenen Jesuiten. Bei dem feurigen Sinne des Jünglings ging es aber mit der Erlernung des Latein nicht besonders vorwärts, und er war vielmehr von dem Dränge el füllt, die verschiedenen Länder der Erde zu besuchen. Als er das l3. Lebensjahr erreicht hatte, trug er seine Absicht den Eltern vor, die ihn jedoch für zu schwach erklärten, die Strapazen einer Neise auszuhalten, und ihn auf eine spätere Zeit vertrösteten. Der Jüngling aber gab nicht nach, und als eben damals wieder eine Oe» sandtschaft an den Sultan vorbereitet wurde, baten die Eltern Kaiser Rudol f I I . um die Erlaubniß, daß ihr Sohn sich dieser Gesandt» schaft anschließen dürfe. Die Erlaubniß wurde gewährt, und Wenzel Wrat is law trat in der Eigenschaft eines Edelknaben des kaiserlichen Gesandten Friedrich von Krech witz die Reise an. Dieselbe ging durch das damals von den Türken zum größeren Theile u. Wurzbach, biogr. Lerikon. I^VIII. sGedr. eroberte Ungarn im Herbste l39l vor sich. Bis Gran reiste die Gesandtschaft unter kaiserlichem Geleite. Von da ab kam sie unter die Obhut der Osmanen. die bei der feindlichen Stellung, welche diese den Kaiser' lichen gegenüber einnahmen, nicht gerade zärtlicher Natur war. Doch ging die Reise auf der Donau im Ganzen anstandslos vor sich. besonders in der Strecke durch Bu!^ garien wirkte sie auf den Jüngling an- ziehend. Nur einmal, als sich Wrat is law mit einigen Reisegefährten zu weit vom Schisse entfernt hatte und an den Meercc« strand gerathen war. kam er in die Gifahl, von Seeräubern ergriffen zu werden. Det< selben entging er zwar durch eiligste Flucht, der Gesandte aber, nachdem er den Vott^ll vernommen, bedrohte den jungen Wratis» law mit körperlicher Züchtigung, und dieser blieb nur durch die Fürbitte der Türken verschont, welche den jungen Edelmann auf diesem Ausflug begleitet hatten. Der Auf» enthalt in Constantinopel brachte im An- beginn keine Gefahren und Unannehmlichkeiten. Nm der Besuch eines Harems, in den 'er nicht aus eigenem Antrieb gelangte, sondern durch einen geglückten Bestechungsuersuch von Sme- der Bewohnerinen des Harems, die den Ge« sllndtschaftsaga gewonnen und beredet hatten, ihnen den jungen Wrat is law, den sie wiederholt gesehen und an dem sie Gefallen gefunden, zu überbringen, trug ihm die- empfindliche Strafe von Seite seines Gl> sandten ein, von der er einmal auf Fürbitte Anderer verschont geblieben. Als um diese Zeit mehrere böhmische Edelleute in Con< stantinopel auf der Durchreise nach Ieru» salem ankamen, wollte sich der junge Wra- t islaw den Wallfahrern anschließen, gab aber wegen Ausbruches der Pest in Syrien sein Vorhaben auf. Indessen gestalteten sich die Beziehungen zwischen der Pforte und dem Kaiser, da dessen Truppen in Ungarn einige Vortheile gegen die Türken errungen hatten, immer mißlicher und gediehen zuletzt so arg, daß der Gesandte von Krechwitz von den Türken festgenommen wurde, worauf er im Lager des türkischen Heerführers infolge der erlittenen Mißhandlungen gestorben sein soll. Die übrigen Gesandtschaftsmitglieder wurden verhaftet. Wrat is law an den Gesandt« schaftscaplan Johann Winorze angekettet und in den sog mannten schwarzen Thurm gebracht. Die Haft. welche Wrat is law zu erdulden hatte, war grausam, alle Versuche, 28. Juli 1889.) 41
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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