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) Fl^derike Wllhelmine Georg
Königsberg (äechisch Klimkovice) in Teschen.
Der Graf war nüt Nana 2iöussa Herzogin
von Holsiein-Iondetburg vermalt, wodurch die
Familie Wrbna in verwandtschaftliche Ver-
hältnisse mit den meisten Fürstenhüfen des
Kontinents tritt. Die Witwe vermalte sich
nach des Grafen Tode. der. wie E. M. O et<
tinger's ^^lonitoui' äss <1g.t68" tolus VI"^,
pHF. 20 meldet, durch Vergiftung erfolgte,
im Jahre 1711 mit Kar l Anton Gia«
n in i , welchem sie eine Tochte Eleonore
gebar, die sich mit Johann Wilhelm
Freiherrn von Würtz vermalte. — l i . Flora
Gräfin <^s. die besondere Biographie S. 187).
— 12. Franz Wrbna lebte in der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts. Er ist mit
seinen Brüdern Stephan dem Aelteren,
Andreas und Stephan dem Jüngeren
Stifter der Frauenkirche und des Cister»
cienserklosters in Grießau s^iehe Andreas
Wrbna. S. 175. Nr. ^ . — 13. Friederike
Wilhelmine (geb. 4. Februar 1686. gest.
2^. October 1744), eine Tochter des würt>
tembergischen Obermarschalls Friedrich
von G raeuen i t z und Schwester des
Fr iedr ich W i l h e l m von Graeve«
nitz, der bei Herzog Eberhard Ludwig
von Württemberg sehr großen Einfluß besaß.
Der Herzog lebte mit seiner Gemalin Io«
Hanna El isabeth, einer geborenen Prin»
zessin von Bad en'Dur lach. mit welcher
er sich am 16. Mai 1<;97 vermalt hatte, nichi
in glücklicher Ebe, und Friederike Nil«
helminc Graeoenitz erfreute sich seiner
besonderen Gunst. Er wollte sich von seiner
Gemalin scheiden lassen und seine Favoritin
heiraten, aber die Herzogin weigerte sich, in
die Scheidung zu willigen, und wendete sich
an Kaiser Joseph I. Die Sache nahm eine
so ernstliche Wendung, daß Fr ied erike
Graeucnitz sich nach Genf begeben mußte.
In dieser Zeit vermalte sie sich mit dem verwit-
weten Grafen Johann F r anz Ferdinand
W rbna, kaiserl. Kämmerer und Kauunerrath
in Schlesien. Nun ernannte Herzog Eber«
hard Ludwig denselben zum württembergi»
schen Landhofmeister, und Ir iederike oon
Graevcnih kehrte als Gräfin Wrbna nach
Stuttgart zurück. Während ihr Gemal die
10.000 ft. seines Landhofmeistergehaltes in
Wien verzehrte, blieb sie am württembergischen
Hofe, und der Herzog soll sich mit ihr haben
trauen lassen. Er wandte ihr seine besondere
Gunst zu, verlieh ihr den Titel einer Gräfin
von Aurach, schenkte ihr Schloß und Amt
u. Würzbach. biogr. Leiikon. I.VIII. lG
edr Stetten und legte ihr zu' Gefallen l?08
Schloß und Stadt Zudwigsburg an. Lange
währte das gute Einvernehmen Beider, bis
es so mächtig wurde, daß es die Be»
sorgniß des Bruders Friederikens er«
regte, der nun Alles zu ihrem Sturz vor»
bereitete und ihn auch bewirkte. Die nächste
Veranlassung zum Zwiespalt der Geschwister
war, daß der Bruder rine Annäherung des
Herzogs an den preußischen Hof wünschte, wäh»
rend die Schwester einein solchen widerstrebte.
Sie wurde nun nach dem Schlosse Aurach,
nach welchem sie den Titel einer Gräsin führte,
gebracht. 1732 mit einem Proceß bedroht
und sogar der Zauberei angeklagt. Aber sie
rief in ihrer Haft die Hilfe des kaiserlichen
Hofes in Wien an, und gegen Ende 1732
erschien Johann Ferdinand Graf Kuef-
stein am herzoglichen Hofe, um die Ange»
legenheit zu ordnen, und brachte auch einen
anständigen Vergleich zu Stande. Der Herzog
sühnte mit sein« rechtmäßigen Gemalin sich
aus. Fried erike Graevenitz aber mußte
das Land verlassen und ging zunächst nach
Wannheim. Ihre Hoffnung, der Herzog würde
zu ihr zurückkehren, vereitelte dessen Tod. der
am 31. October 1738 erfolgte. Die Grae»
venitz siedelte nun nach Berlin über. wo es
ihr gelang, ihre Nichte an einen Günstling
des Kronprinzen zu verheiraten, und wo sie
im Genuß eines bedeutenden Vermögens im
Alt« von 38 Jahren starb. — l4. Georg,
welcher in der zweiten Hälfte des 16. und in
dcr ersten des 17. Jahrhunderts lebte, war
ein Sohn Heinrichs aus dessen erster Ehe
mit Rebecca von W r bna. Dem Waffen«
diensiL_nach der Sitte der Edlen jener Tage
sich widmend, machte er seine Schule darin
in Frankreich und Italien, lag aber auch den
Studien ob. Nach seiner Heimkehr wurde rr
1396 Kreishauptmann von Olmütz. dann
Mundschenk des Erzherzogs Deutschmeister
Mar imi l ian . den er nach Polen beglei'
tete, wo dieser die ihm angebotene Krone in
Empfang nehmen sollte, aber auf Widerstand
stieß, weil das von verschiedenen Parteien
zerklüftete Land ebenso viele Bewerber um
die Krone zählte, als es Parteien gab.
Darüber kam es zum Kampfe, Die Partei
Zamoyski's hielt zu dem schwedischen
Prinzen Sig ismund. jene Zborowski's
zu Erzherzog Maximil ian. Bei dem hart
an der Grenze Polens gelegenen schlesischen
Städtchen Bitfchin fand am 2ö. November
1388 die Schlacht statt, welche Mar imi l ian
12. Aug. 1889.1 12
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon