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Mrbna, Werbo5law l83 ^ Zdenko
seph Wenze l sie an Paul Czerke uou
Baden fe ld verkaufte. M!:;8 erhielt er
das böhmische Incolat und durch F e r o i»
nand I I I . 6äo. St. Polten 28. August
i64Z die Bewilligung zur Errichtung eines
F a m i l i e n « F i d e i r o m m isse s. Graf
Wenzel war mit Elisabtth Aegina Dem.
öinsliz,^ von Oemöin vermalt, welche ihm die
Güter Waltersdorf, Bochdalek und Hcrotitz
zubrachte. Aus dieser Ehe stammt der einzige
Sohn Graf J o h a n n Franz. der erste
Ritter des goldenen Vließes im Hause
Wrbna. Auf einer Reise durch Italien
wurde Graf W enzel zu Venedig vom
Tode überrascht. Er ruht zu Padua. Zum Ge-
dächtniß an seine Ergebung in -den Grgfm«
stand ist folgende Medaille geprägt: Avers:
Brustbild. Mischrift: ^VNN6N8I^II8 00-
klNs VN ^VKLK^. N evers:' Wappen.
Umschrift: N'1
Sie ist in
Silber, t"/,<; Loth schwer, vorhanden. Eine
Abbildung enthält M iltne r's „Beschreibung
der böhmischen Priuat'Münzen und Medaillen
(Prag 1832) auf Tafel I^XXVI, Nr. 630.
— 40. Wenzel Albrecht (geb. 1639. gest.
N. September 1732). ein Sohn des Grafen
Georg S t e p h a n aus dessen zweiter Che
mit M a r i a El isabeth Grafin Kinsky.
wurde kaiserlicher Kämmerer, dann Landes«
hauptmann zuerst zu Iägerndorf. i?22 zu
Aegnitz und im September desselben Jahres
wirklicher geheimer Rath. Er hatte sich am
3. Mai l?l:> mit Nuria August« Prinzessin
yon Hürsteuöerg vermalt, welche ihm einen
Sohn Kar l Wenzel, den Leyten dieser
Linie, und zwei Töchter gebar. Graf Wenzel
Albrecht starb zu Liegnitz. Sein Sohn
K a r l Wenze l blieb N37 im Felde und
schloß die schlesische Linie des Hauses
Wrbna. — 4l. Werboslaw. An diesen
Namen, um welchen Sage. Legende, Mythe
und mündliche Ueberlieferung förmlich einen
Kranz schlingen, knüpfen die Wrbna den
Ursprung ihres Geschlechtes. Das Wahre aus
diesen Legenden — allem Derartigen liegt
ein Körnlein Wahrheit zu Grunde — heraus«
zuschälen. ist eben schwer. Werbos law.
von den Genealogen als der Ahnherr des
Hauses W r b n a bezeichnet — thatsächlich
verknüpfen sich die Namen Werbos law
und W rdna auch sprachlich miteinander —
lebte im 9. Jahrhunderte, um 890, und scheint
der Heldensproß eines schon damals ange« sehenen Geschlechtes zu sein. Nach Quellen
die über ihn berichten, focht er in den
Kriegen wider Frankreich um die Abhängigkeit
Lothringens, dann in jenen um die Wieder.
Vereinigung Italiens uno Deutschlands. Der
französische König soll dem gefürchteten
Gegner, nach altem ritterlichen Brauche,
durch Wortgruß und Handschlag den Bruder«
namen beigelegt. Tisch und Becher mit ihm
getheilt, der Kaiser aber ihm drei Lilien in
des Sch'ldes Obertheil gesetzt, der französische
König noch weitere drei Lilien in den unteren
Theil — wie sie in beiden Feldern noch
heute im Wappen der W rbna zu sehen
sind — hinzugefügt haben. Als der Trotz der
Römer gebrochen wurde, durchschoß Wer»
bos law Mit seinem Wurfpfeil ihren
Kriegsfürsten aus dem Geschlechte der C o»
lonna. zu weichem iui alten Rom Sena»
toren. im päpstlichen Rom mächtige Fürsten
zählten. Kaiser Ot to I. der Große setzte
aber die vom Pfeile durchschossene Säule
(Co lonna) auf Werboslaws Schlacht«
Helm. Es ist eben eine reizende Wappensage,
in welcher alles klappt, für deren Nachweis
aber alle Belege fehlm. Thatsächlich besitzt
auch eine, wie Paprock i berichtet, aus
Schlesien nach Großpolen eingewanderte
Familie Wierzbna in Polen das Wappen
der heutigen Wrbna, und zuin Wappen«
geschlechte derselben zählen die polnischen
Familien Nydzenski in Großpolen und
Pawlowski . Vergleiche das bei Johann
Wrbna lS. <80. Nr. 24) erwähnte Werk
von Barth. Paproct i . S. 742. Die Namen
Wierzbna und Wrbna aber sino zu
ähnlich, als datz sich ihre Zusammengehörig»
keit bezweifeln ließe. — 42. Zdenku, der
im <l. Jahrhunderte lebte, erscheint mit
unter den Siegern bei Mailberg. tl)82. wo
Herzog Leopold der Schöne aus dem
Hause Badenderg. welcher für Papst
Gregor VII . gegen Kaiser Heinrich IV.
Partei genommen und dafür von diesem
seines Markgrafenthums verlustig erklärt
worden war. gegen Wrat is law von Böh
men. dem der Kaiser das Markgrafenthum
verliehen hatte, um den Besitz seines Landes
kämpfte, aber von dem Slavenfiusten ge«
schlagen wurde. Unter den Kämpfen: in
Wrat is laws Heere befand sich Zdenko
Wrbna. Der Vühmenfürst aber erfreute
sich nicht lange seines Besitzes, denn i083
gewann Azzo von Gothadöburg für
Leopold das Land zurück, und dieser be»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon