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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 192 -
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Seite - 192 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58

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^Rudolf Bürgertugenden allen ein erhebendes Beispiel gegeben, ein ewiges Gedenken. Mit dem oberwähnten kaiserlichen Hand- schreiben wurde Graf Wrbna zum Oberstkämmerer ernannt und mit dem Großkreuze des St. Stephansordens ausgezeichnet, und zwar mit der Beiner» kung, daß „sein Wirkungskreis nicht bloß auf die gewöhnlichen Verrichtungen des Oberstkämmerers eingeschränkt bleibe, sondern auch auf alle wichtigen Staats- geschäfte ausgedehnt >ei, welche der Monarch zu seiner Beruhigung und zum Wohle seiner Länder Wrbna zu über- tragen für nöthig erachten werde." I n der That genoß von nun ab der Graf das ungetheilte Vertrauen des Kaisers, blieb auf allen Reifen dessen unzertrenn- licher Begleiter und in allen wichtigen Angelegenheiten des Staates ihm ein treuer Rathgeber. Als sich Kaiser Franz im Jänner i808 wieder vermalte und aus diesem Anlaß Auszeichnungen an vei> dienstvolle Staatsmänner verliehen wur> den, erhielt Graf Wrbna das höchste Zeichen kaiserlicher Huld: den Orden des goldenen Vließes, womit vor ihm zwei Sprossen seines Hauses, sein eigener Vater Eugen Wenzel und sein Nr> großvater Johann Franz, waren ge> schmückt worden. Wieder umwölkte sich der politische Horizont Europas, als nach dem Tage von Bayonne am 6. März 1808 die Fürsten des Conti- nents inne wurden, daß nach der Art und Weise, wie der Eroberer das Völker» recht ausübe, keine Krone auf einem Fürstenhaupte mehr sicher war, und es also galt, dem Corsen gegenüber sich zu rüsten. Die Schaffung der Landwehr aber betrachtete Napoleon als eine Kriegserklärung, welche' es ja in der Theorie auch war, und das Kriegsjahr 1809 begann. Und wieder war es Graf ^ Nudolf Wrbna, der in diesen ebenso großen als denkwürdigen Tagen treu an der Seite des Monarchen stand, während seine bei- den Söhne Eugen und Dominik in dem Heere des' Kaisers gegen den Corsen kämpften. Um sich aber ganz der Sache seines Monarchen widmen zu können, und alle Wechselfalle des Lebens er» wägend, erwirkte er durch kaiserliches Handschreiben aus Komorn <1äo. 15. Juli 1809 die Großjährigkeitserklärung seines ältesten, damals erst 17 Jahre alten Sohnes Eugen und trat ihm in einer zu Znaim am 8. Juli d. I . ausgestellten Urkunde sein ganzes Vermögen ab, ihm aufs wärmste das Schicksal seiner Geschwister empfehlend. Und nun gehörte der Graf ganz seinem Monarchen. Da der größte Theil der österreichischen Waffenschmieden sich in feindlicher Ge- walt befand, begab sich der Graf nach Neusohl, um dort die Errichtung einer Gewehrfabrik zu beschleunigen, welche auch in kürzester Zeit unter Leitung des Artillerieobersten Franz Tihavsky ins Leben trat. Als dann Napoleon bei dem Widerstände, der ihm von dem öster» reichischen Heldenheere entgegengestellt wurde, es für gerathen fand, Frieden zu schließen, übernahm der Graf wie im Jahre 1803 das Amt des landesfürst- lichen Hofcommissärs und entwickelte wie schon früher seine segensreiche Thä« tigkeit. Wieder zeigte er gegen den über> wüthigen Feind seine unbeugsame Energie und rettete dem Staate Millionen. Als 1811 infolge des neuen Finanzplanes ein neues Papiergeld — die Ginlösungs« scheine — ausgegeben wurde, veranlaßte das allgemeine Vertrauen, dessen sich der Graf in allen Theilen der Bevölkerung erfreute, den Kaiser, ihn zum Präsidenten der bei diesem Anlasse aufgestellten Ein« lösungs» und Tilgungsdeputation zu
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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