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MresowiH-Sekerkll (die Grafen) 202 Wresswih-Sekerka ftie Grafen)
«1369. Die Abbildung eines auf ihn ge
prägten Silberjetons enthält Miltner's
„Beschreibung der böhmischen Privat
Münzen und Medaillen" auf Tafe!
Nr. 633. — 4. Ein Wolfgang
Wresowitz (f 4383) erwarb
sich, wie Balbin, berichtet, Verdienste
um die Prager Hochschule und ist der
Verfasser des später gedruckten Glaubens
bekenntniffes der böhmischen Brüder. Er
wird wohl mit Wenzel Wkesowitz,
deffen Bald in an derselben Stelle ge>
denkt, und der am 48. Juni 4383 ge-
storben ist, identisch sein. Dieser letztere
Wkesowitz war ein großer Förderer der
Wissenschaften, und wenn er auch selbst
nicht fchrieb, 1'o unterstützte er doch die
Ausgabe gelehrter Kerke seiner Zeit.
Dem Magistrat der Prager Kleinseite
legirte er letztwillig seine Bibliothek. —
3. Ein Johann Wresowitz war königl.
Rath, 1396 Burggraf des Königgrätzer
Kreises, 4602 Oberstjägermeifter. —
6. Ein anderer Wolf von Wresowitz
wurde nach der mit der Schlacht am
weißen Berge vollendeten Niederwerfung
der böhmischen Rebellen am 27. Sep»
tember 462! vor die Hochverrathscom»
mission auf dem Prager Schlosse vor»
geladen und wegtzn Einverständnisses mit
den Feinden des Kaisers daselbst in den
Kerker geworfen, aus welchem es ihm
aber gelang, noch im nämlichen Jahre
spurlos zu verschwinden. — 7. Gin
Wilhelm von Wresowitz war 4398
Steuereinnehmer des Saazer Kreises,
1612 Oberstmünzmeister des Königreiches
Böhmen, wurde jedoch ^618 von den
Aufständischen des Landes verwiesen.
Nach der Schlacht am weißen Berge
kehrte er aber zurück, erhielt die Stelle
eines Kammerpräsidenten und bekleidete
von 4623—4628 wieder das Münz-
meisternmt. — 8. Ein Wolf Ilburg von Wresowitz, 4607 in den Herrenstand
aufgenommen, ward 4640 k. Rath und
bestellter Oberst über ein Reiter-Regiment,
4620Oberstjagermeister. — 9. Im Jahre
4668 wurden die Brüder Wilhelm und
Ferdinand in den alten Herrenstand
mit dem Titel twchwohlgeborene Frei«
Herren aufgenommen und ihr Wappen
ward vermehrt. — 40. Nun ist von den
Wresowitz lange nichts zu hören, da
wird in der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
Hunderts ein Zaroslaro Sekerka von
Sedöic, der Sproß einer Familie,
welche noch im 48. Jahrhunderte in
Böhmen blühte, in den Grafen stand
erhoben und ihm die Erlaubniß ertheilt,
Namen und Titel der Grafen von Wre-
sowitz zu führen. Ob aber die Se»
kerka von den Wresowitz wirklich ab»
stammen, ist nicht festgestellt. Iaroslaw
erhielt am 6. Juli 1663 das Grafen«
diplom mit Vem Titel Iaroslaw Wre-
sowitz» Sekerka von Sedsic und
mit Diplom vom 27. März 4666 die
Bestätigung und Erneuerung des böhmi-
schen Grafenstandes. — 11. Zur Zeit
sind Wresowitz in Preußen und in
Oesterreich, in letzterem zunächst in Ga«
lizien seßhaft. Preußischerseits erhielten
sie am 49. October 4747 die Anerken.
nung des Grafenstandes, und am 28. Fe-
bruar 1830 und 21. März 4830 die Ge<
nehmigung, sich Wresowitz Sekerka
und Sedsic zu schreiben. Von der
preußischen Linie ist für uns nur Graf
Ludwig Kar l Friedrich (geb.
1. August 4821), ein Sohn des preußi«
schen Hauptmaunes Grafen Wilhelm
aus deffen Ehe mit Maria Theresia
geborenen Kohl, bemerkenswerth. Er
widmete sich dem geistlichen Stande,
wurde Weltpriester, war Domprediger in
Linz, zog sich aber dann in das Capu»
cinerkloster zu Melnik zurück, in welchem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon