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Mretschko 206 Mretschko
Unterrichtsministerium 1871 veröffent.
lichten Werko: „Verhandlungen der
Gymnasmlenquöte im Jahre 1870" er-
sichtlich. Während seines Aufenthaltes in
Gratz half er 4873 in vorderster Reihe
das nunmehr öffentliche Mädchenlyceum
begrĂĽnden und gab auch zu diesem Zweck
die Schrift: „Teber das zn begründende
Mädcheichrcim in Gmtz" (4873) heraus.
Im nämlichen Jahre erhielt er auch
vom Unterrichtsministerium den Auftrag,
mehrere Mittelschulen in Görz und
Istrien zu besuchen und seine Wahr-
nehmungen ĂĽber deren Zustand in einem
Berichte vorzulegen. Auf seinen Vor>
schlag ward nun das Franciscaner'Gym«
nasium zu Pisino in eine Staatsanstalt
umgewandelt und sowohl in dieser als in
jener zu Görz wurden Einrichtungen ge-
troffen, welche die FortfĂĽhrung der
deutschen Unterrichtssprache ermöglichen
sollten. Als er dann 1873 die Schrift:
„Fortbildung und Prnt'nng der MMmtZrandi-
dlltcn fiir Mittelschulen" (Wien, Holder)
veröffentlichte, wurden mehrere der darin
besprochenen Punkte, beziehungsweise
Vorschläge in späteren Verordnungen
berĂĽcksichtigt. In den Jahren 1878 und
1882 nahm er an den größeren zur
Erörterung von Mittelschulfragen vom
Unterrichtsministerium einberufenen C.om>
Missionen werkthätigen Antheil, wie er
denn ĂĽberhaupt bei allen umfangreicheren
organisatorischen Fragen des Mittelschul-
wesens, welche seit 1869 zur VerHand,
lung kamen, mehr oder weniger ein«
greifend mitwirkte, so an den Lehrplänen
fĂĽr Realschulen im Jahre 1870 auf
Grund der neuen Realschulgesetze, 1879
bei der Reform dieser Lehrpläne und
Verfassung von Instruktionen fĂĽr die
Gegenstände der Realschule, 1884 bei
der Aenderung des Gymnasiallehrplanes
und Verfassung von Instructionen fĂĽr den Unterricht an den Gymnasien. 1870
bis 1877 versah er in Gratz neben seinem
Amte die Direction der k. k. Prüfungs»
commission für Volks» und Bürgerschulen,
war ferner von 1871—1877 Mitglied
des
steiermärkischen
Landtages, in welchen
Stellungen ihm Gelegenheit geboten
war, nach mehreren Seiten praktisch zu
wirken. Neues zu schaffen und in geregel-
ten Gang zu bringen und vornehmlich
auf die Vervollkommnung des Schul-
und Unterrichtswesens und auf den wei'
teren Ausbau der Schulgesetzgebung
seinen EinfluĂź auszuĂĽben. Und wie in
Steiermark bis zum Jahre 1877 setzt
Wretschko von da ab seine einfluĂźreiche
und verdienstvolle Wirksamkeit fĂĽr das
Mittelschulwesen in Oesterreich nunmehr
in Wien fort. Außer den bereits er»
wähnten schriftstellerischen Arbeiten haben
wir noch einige anzuführen, so im Pro»
gramm des Laibacher Gymnasiums fĂĽr
1862 die Abhandlung: „Zur Entwicke-
lungsgeschichte des Laubblattes"; — in
der in Halle erscheinenden „Botanischen
Zeitung" des Jahres 1864: „Zur Ent-
wickelungsgeschichte des Umbelliferen»
blattes"; — in den „Sitzungsberichten
der kaiserlichen Akademie der Wissen«
schaften mathem.>naturw. Classe": „Bei-
trag zur Entwickelungsgeschichte getheilter
und gefiederter Blattformen", mit 2 Ta>
feln Md. I., 1. Abthlg,, S. 237—2W;
— „Beitrag zur Entwickelungsgeschichte
der CruciferenblĂĽte", mit 2 Tafeln
>M. I.VIII) 1. Abth., S. 211—226^;
— im Programm des akademischen
Gymnasiums in Wien für 1866: „Bei-
trag zur Entwickelung der Insiorescenz
in der Familie der Asperifolien; —
ferner „Vorschule der Mtunik tiir Oben!ll55ln
ürr Miiklächnlrn" (Wien 1863, Gerold),
dieses Hand» und Unterrichtsbuch ist
nach den "Grundsätzen ausgearbeitet,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon