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Mrtbn (die Herren von> 207 Wrtby <die Herren von)
welche Wretschko in der „Zeitschrift
für österreichische Gymnasien" entwickelte,
ist allgemein avprobirt und bis jetzt in
vier Auflagen erschienen; — „Vehrbnch
der Vutanik tür UehlerbilduugLllnstlllten" (Wien
1886, Holder, 8«.). Außerdem schrieb
Wretschko den Text zu Dr. Fitzin»
ger's in der Wiener Staatsdruckerei
1867 erschienenen „Naturgeschichte der
Wirbelthiere", mehrere Artikel über Un»
terrichtsfragen in der Gratzer „Tages,
post" und in der Nnterrichtszeitung der
^Neuen Freien Presse" und hielt mehrere
Vorträge im Wiener Vereine zur Ver-
breitung der naturwissenschaftlichen
Kenntnisse. Für diese mannigfachen Ver>
dienste um das Schul» und Unterrichts»
wesen im Kaiserstaate wurde er 1877
durch Verleihung des Ordens der eisernen
Krone dritter Classe ausgezeichnet, worauf
1883 seine Erhebung in den österreichi»
schen Nitterstand erfolgte. Er ist seit
27. September 1867 mit Luise gebore-
nen Rautner verheiratet, und sind aus
dieser Ehe vorhanden: Alfred lgeb.
7. Mai 1869), Oskar (geb. 6. Februar
1872) und Helene (geb. 31. October
1879).
RitterstandS» Dip lom ääo. Wien. 27. Fe<
druar l883.
Porträt. Unterschrift.- Facsimile des Na.
menszuges: ..Dr. M. Wretschko". Holzschnitt
ohne Namen des Zeichners und Xylographen
als Titelbild in Fromme's „Oesterr. Stu<
denten<Kalender für Mittelschulen. Fach« und
Bürgerschulen auf das Iadr 1883/86".
Wrtatko, Ant. Iarosl., siehe:
Nrtlltko
M . I.II, S. 8 u. f.^j.
Wrtby, die Herren von. Ein altes
öechisches Geschlecht, das zugleich mit
den Herren von Gutt stein von dem
frommen Hro»nata, dem Stifter der
Klöster zu Tepl und Chotssov, dessen Vater Sezima 1179 in der Schlacht
bei Lodenic geblieben, seinen Ursprung
ableitet. Für diese gleiche Abstammung
spricht das Beiden gemeinschaftliche Wap-
pen: drei Paar rothe Hirschgeweihe im
goldenen Felde, wie solche heute noch
das Wappen der Tepler Abtei zeigt. Den
Namen Wrtby nahm das Geschlecht
von der im Pilsener Kreise bei Bela ge-
legenen Burg Vrtba an, auf welcher sie
seit dem 14. Jahrhundert seßhaft waren.
Sie erscheinen in früherer Zeit auch mit
den Beinamen Stepanowitz und Pro»
stiborsky. 1. In geschichtlichen Vorder»
gründ tritt erst Johann StepanowiH von
Wrtby, welcher sich in den Hussiten»
kriegen, in denen er auf Seite der Katho-
lischen kämpfte, hervorthat; im Jahre
1432 ging er mit der Gesandtschaft nach
Basel und spielte überhaupt in den An«
gelegenheiten des Landes eine einfluß»
reiche Rolle. — 2. Hroöimta von
Wrtby gehörte zu den böhmischen Re>
bellen, welche
sich gegen Ferdinand II.
auflehnten, diente dem
ständischen
Heer»
führer Kaspar Pflug von Rab stein
als Spion, rettete
sich nach der Schlacht
bei Mühlberg (24. April 1347) durch die
Flucht in das Ausland, kehrte dann
1348 heimlich zurück, wurde erkannt,
verhaftet, in den weißen Thurm und nach
seiner Aburtheilung nach Pürglitz ge»
bracht, wo er in der Gefangenschaft
starb. — 3. Seine Nachkommen rafften
sich wieder zu Macht und Ansehen
empor, besonders aber Sezima Wrtby
(geb. 1378, gest. 6. März 1648), welcher
oberster Landkämmerer, Statthalter, Ge-
neral'Kriegscommiffär und des größeren
Landrechtes Beisitzer in Böhmen wurde.
Da er in den
ständischen Wirren 1618
bis 1620 treu zum Kaiser gehalten,
erhob ihn dieser am 20. December 1624
in dcn Grafenstand. Von seiner ersten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon