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Wüüerftorf.Urbair 22< Wüüerftorf-Nrbair
nationalö'konomische Literatur des In> und
Auslandes ward in gleicher Weise studirt.
geprüft und verwerthet und in einer beson«
deren Bibliothek systematisch geordnet zum
Gebrauch für die Beamten des Ministeriums
aufbewahrt. Zugleich besorgte das Departe-
ment die Redaction der handelspolitischen
Wochenschrift „Austria" nach erweitertem
Programm, arbeitete auf Grund des gesam-
melten wirthschaftlichen Materials Gutachten
und Denkschriften aus und leitete einen
directen Verkehr mit den bedeutendsten Jour-
nalen des In» und Auslandes ein. um auch
in dieser Richtung in Bezug auf die Absichten
und Zwecke des Handelsministeriums infor»
mirend, belehrend und berichtigend zu wirken.
Als dann im Mai 1867 Herr von Necke
das Handelsministerium provisorisch über«
nahm. schien er einen besonderen Werth
darauf zu legen, alle Maßregeln seines Vor«
gängers rückgängig zu machen, alle Zweige
neu zu organisiren und mit Perionen nicht
glimpflicher vorzugehen als mit Departe-
ments. Das Departement für Handelsstatistik,
eine Lieblingsschöpfung W ü l l e r st o r f's,
fiel dieser Präpotenz der Unwissenheit am
ersten zum Opfer, Die wunderlichsten Gründe
wurden hervorgesucht, um gerade das Gegen«
theil uon dem zu beweisen, was B ecke's
Vorgänger anderthalb Jahre früher mit den
triftigsten Gründen darzuthun sich bemühte.
Und es ist wohl die größte Genugthuung
für W ü l lerstorf, daß mehrere Jahre später
das Departement für Handelsstatistik als
unbedingt nothwendig auf gleicher
Basis wie das uon vr. Scherzer orga»
nisirte wieder hergestellt und sogar noch be-
deutend erweitert wurde, so daß dasselbe
gegenwärtig eines der wichtigsten und nütz«
lichsten Departements im Barbarastift bildet.
l l . Porträts, l) Unterschrift: Facsimile des
Namenszuges: „Wüllerstorf. L.'Schiffscap."
Kriehuber (lith) 1837. Druck uon S. I .
Hal ler (Fol.) ^treffliches, sprechend ähn>
liches. ganz in der idealen Weise Krie«
huber's ausgeführtes Bildnis. — 2) In
der Mitte eines Gruppenbildes: A. Basso,
G. Frauenfeld. B6la Gaäl de Gyula.
F. Hochstetter. Ign. Kohen, Dr. A.
Lal lemant. A. v. L i t t row. Ed. v. Ma>
rochini, Baron v. Pöck, Vr. K. R u<
zicska. Dr. K. o. Scherz er, Dr. E.
Schwarz. Dr. o. Sel ig mann. I . Sel<
leny. I . Zelebor. sämmtlich Mitglieder der „Novara"'Erpedition, in der^Illustrirten
Zeitung" 16. Jänner 1838. S. 4t. — 3) Zu'
gleich mit Dr. Karl Ritter von Scherz er
in zwei Medaillons, in Wald Heim's
„Illustrirter Zeitung". 10. Mai 1862. Nr. 19,
— Holzschnitt aus E. Hallo erger's ryl.
Anst. in „Ueber Land und Meer". Bd. VI ,
44. Juli 1861. S'. 636. nach einer Photo-
graphie ^treffliches und sehr ähnliches Bildniß
als Commodore). — 3) Holzschnitt in der
Payne'schen «Glocke" (Leipzig. Fol.) 4861.
Nr. 171. S. 108. — 6. Lithographie von
E. Kaiser (Wien 4866. bei Stammler und
Karlstein, kl. Fol). — ?) Unterschrift:
„LLrnkarÄ 6k >Vü1!sr5toss (210) et ^.rbkir
(äio), commauäaut Ia ÜottL «.uti-ickisnus
äa,uL lg. Lklti<ius«, in der Pariser «IIIuLtrÄ.-
tion«, 43. Bd.. 1864. Nr. 11U9, S. 840. —
8) Holzschnitt in Waldheim's „Illustrirten
Monatsheften". l86ö. S. 321. — Holzschnitt
in der Leipziger „Illustcirten Zeitung" ( I . I .
Weber. Fo!) 4. November j«63. Nr. 1166.
— Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners
und Xylographen in der „Neuen Illustrirten
Zeitung" vom 13. August 1883. S. 74t,
III. Denkmal Wüllerftorss. Dieser verdienst«
volle und wie es denn so oft vorkommt, erst
nach dem Tode seinen Verdiensten entspre»
chend gewürdigte Viceadamiral und Groß<
üsterreicher ist auf dem Friedhofe in GrieS
nächst Bozen begraben. Dort ruht er zu den
Füßen der Berge, die er iber Alles liebte,
und auf seinem Grabdenkmal liest man fol-
gende Inschrift:
Dein Weg das Weltenmeer.
Dein Heim da« Skrnenheer,
Dein Tudtenbetc di? freien Nergeszinnen,
So stcind'st Du fest und schlicht.
Ein Steuer und ein Licht,
IV. Zur Genealogie der Freiherren von Müller-
storf-Arbair. Der Adel dieser Familie, deren
ursprünglicher Name Hörmann ist, reicht
in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts, in
welcher der königliche Richter Nalthasar
mit Diplom des Kaisers Ferdinand I I .
ääo. 13 September 1627 mit Bestätigung
des von seinen Eltern und Vorfahren ererbten
adeligen Wappens als von Wüllerstorf
und Urbair in den Neichsritterstand
erhoben wurde. Den Freiherrnstand er«
langte mit Diplom ääo. 13. Februar 1860
unser Viceadtniral Bernhard. Dieser befaß
noch eine Schwester RosaUe (geb. ts13),
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon