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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 231 -
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Mürth, Joseph 23 i Würth. Joseph ^848 von dem Reichsverweser Erzherzog Johann als Minister des Innern be« rufen, ernannte ihn zu seinem Unter« staatssecretär. I n der Paulskirche hielt Würth treu den österreichischen Stand« punkt fest und zählte nächst Som» maruga und Beda Weber zu den mt> schiedensten Parteigängern Oesterreichs, und als am 42. März 1849 nach der denkwürdigen Rede Welcker's auf Ueber, tragung der erblichen Kaiserwürde an die Krone Preußen die Dinge eine Wendung nahmen, welche es einem wahren Oester« reicher unmöglich machten, länger Mit« glied dieser Versammlung zu bleiben, meldete Würth, zugleich mit dem alten ehrwürdigen Arneth seinen Austritt aus derselben mit der Erklärung an: „Meine Hoffnung und mein Wunsch l!egt darin, daß die künftigen Beziehungen zu Oesterreich und dem übrigen Deutsch« land so innig als irgend möglich ge> regelt werden mögen. Dafür in Oester» reich zu wirken, soll mir stets eine heilige Pflicht sein." Nach seiner Rückkehr nach Oesterreich trat er seinen amtlichen Posten wieder an, wurde zum k. k. Ober- landesgerichtsrathe ernannt und starb als solcher in der vollsten Manneskraft im Alter von erst 38 Jahren. Aber in diese ihm vom Geschick gesetzte kurze Spanne Zeit fällt eine ungemein ver- dienstliche Wirksamkeit auf rechtswiffen» schaftlichem, namentlich strafgesetzlichem Gebiete. Schon vor dem Bewegungs» jähre 1848 erschien von ihm das Werk: „Die neuesten ' Fortschritte des GekÜngimz- Wesens in Frankreich, Gnglantl. Fchüttlllnd, Nrlgirn nnil der Schiuch" (Wien 1844, Fr. Beck), zu dessen Bearbeitung er eine neunmonatliche Studienreise ins Ausland unternommen, auf derselben die reichsten Materialien gesammelt, mit eigener Be- obachtung die reiche Quelle einer un« mittelbaren Berathung mit den meisten Fachberühmtheiten, französischen, eng. tischen und belgischen Gefängnißinspec« toren verbunden und die verschiedenen Gefängnißsyfteme kritisch geprüft hatte. Fand dies Werk in der Fachliteratur die günstigste Aufnahme, so hatte es auch den Erfolg, daß schon im Jahre 1846 Pläne nach dem Isolirungsprincip für ein auf 800 Gefangene berechnetes Zellengefang- niß in Wiener-Neustadt ausgearbeitet und 1849 der Grundsatz dei Einzelhaft allen künftigen Neubauten von Gefäng» niffen infolge einer a. h. Entschließung zu Grunde gelegt wurde, ein Ergebniß, das der als Referent im Justizministerium v. Schmerling fungirende Oberlandes- gerichtsrath v. Würth durch seine her« vorragende Autorität in dem Fache der Gefängnißkunde mit herbeiführte. Von anderen Arbeiten Würth's im Vormärz kennen wir in der Wagner'schen »Zeit- schrift für österreichische Rechtsgelehr- samkeit" den „Rechtsfall über die Frage: Welches Vorzugsrecht der Nationaldank auf die bei ihr verpfändeten Effecten im Falle eines Concurses über den Ver- Pfänder zustehe? ^ 4 4 , Bd. I, S. 63, u. f.^; — dann „Das Stadtrecht von Wiener-Neustadt aus dem XII I . Jahr- hundert. Ein Beitrag zur österreichischen Rechtsgeschichte" s1846, Bd. I, S. 203 u. f., 263u.f., 333u.f.^, auch iinSonder- abdrucke (Wien l846, Sollinger, 8")', worin er, gegen die bisherige einseitige ungeschichtliche Jurisprudenz ankam» pfend, den BoiWn der Rechtsgeschichte be- trat und das Bedürfniß betonte, daß die einheimische Rech'tsliteratur fich den leider nur zu lange vernachlässigten Studien der vaterländischen Rechtsge» schichte zuwenden möge. Im Wildner> schen „Jurist" erschienen aber seine Ad' Handlungen: „Rechtsfälle überdieFrage,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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