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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58
Seite - 266 -
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Seite - 266 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wolf-Wurmbrand, Band 58

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Wulfen 266 Wulfen 1763 daselbst der'Erste Newton'sche Physik vor. 1764 nach Klagenfurt über. setzt, lehrte er dort bis Ende 1768 Physik und Mathematik. Nach vierzehn- jähriger Thätigkeit im Lehrfache trat er l?69 von demselben zurück und wirkte nur noch in der Seelsorge, die Muße aber, die ihm sein geistlicher Beruf übrig ließ, widmete er mit großem Eifer naturwissenschaftlichen Studien. Dabei trug er sich immer mit der Hoffnung und bereitete sich auch darauf vor, von seinem Orden als Missionär in, fremden Welt» theilen verwendet zu werden, aber die durch Clemens XIV. mit der Bulle vaminus aa Rsäsmvtor noster am 2l. Juli 1773 verfügte Aufhebung seines Ordens vernichtete seine Hoffnungen. Nun nahm er seinen bleibenden Aufent« halt in Klagenfurt bis zu seinem im Alter von 77 Jahren erfolgten Tode. Dieser kam ganz unerwartet, da Wulfen, bis ins hohe Alter rüstig, nach nur drei» tägiger Krankheit einer heftigen Lungen» entzündung zum Opfer siel. Die Nei» gung für Naturwissenschaften und na» mentlich für Botanik war in ihm ziemlich spät, als er bereits 22 Jahre zählte, durch einen Arzt in Wien, den er als Novice 1730 daselbst kennen gelernt, geweckt worden. Als sie aber erwachte, blieb er ihr auch treu und pflegte sie mit einem Eifer sondergleichen. Dabei kam ihm die Kenntniß der bedeutenderen lebenden Sprachen sehr zu Statten, so daß keiner seiner Vorgänger und nur wenige seiner Nachfolger es verstanden, die schwierigen Partien der Wissenschaft, namentlich die Bezeichnung gewisser mor« phologischer und biologischer Verhältnisse von P'flanzen und Thieren mit einer solchen Leichtigkeit, Lebendigkeit und Sicherheit im Ausdrucke zu geben wie er. Daher werden von Fachgenoffen seine Beschreibungen von Pflanzen noch heute als wahre Musterstücke gerühmt und ebensowohl dem Anfänger als dem bereits Geübten zum Studium und zur Nachahmung empfohlen. In weiteren Kreisen wurde er erst durch den berühm- ten Scopoli l^d. XXXIll, S. 210^ bekannt, der von ihm musterhafte Beschreibungen und Bemerkungen in seine „NntomoloFin oarnioliea" und in die zweite Auflage seiner „^loi-g. «ar- nioiloH" aufnahm; seinen Ruf als Ge- lehrter begründete er durch seine in Iac> quin's „NiFo6i1g.ntzk und ^olleütansg." erschienenen Abhandlungen über seltenere und neue Pfianzenarten in Kärnthen und Kram. Leider scheint er, wie Neilreich schreibt, sich mit dem Wiener Gelehrten später entzweit zu haben, worauf er mit I . I . Römer in Zürich in Verbin« düng trat und in dessen Archiv seine ferneren naturwissenschaftlichen Arbeiten fortsetzte. Aber mit seinem Bekannt» werden in Fachkreisen begann auch ein ausgedehnter Briefwechsel mit den ersten damals lebenden Naturforschern in Europa, den er bald in lateinischer, bald in deutscher und französischer Sprache führte, und der für Naturforscher hurch die darin mitgetheilten Beobachtungen und scharfsinnigen Bemerkungen von großem Interesse ist. Wir nennen von den vielen Gelehrten, mit denen er im Briefwechsel stand, Siegm. von Hohen« warth, Freiherrn v. Zois, Schreber in Erlangen, van Royen und Bur« mann in Leyden, Schrader, Noth, Roemer, Scopo l i , D e l l i u s, Hoppe, Willdenow, Frölich. Daß es bei seinem wissenschaftlichen Schaffen nicht ohne Hiebe von Gegnern blieb, ist, wenn man das Gebaren in der Gelehrten- Republik aufmerksam beobachtet, selbst» verständlich; so wurde er von einem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wolf-Wurmbrand, Band 58
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wolf-Wurmbrand
Band
58
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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