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) Franz 288 Julius
diese Idee zur That, und den Bemühun
gen unseres Arztes verdankt der Verein
in erster Linie seine Existenz. Für den
selben entwickelte Wurmb eine rastlose
Thätigkeit, warb Mitglieder für ihn
ermunterte sie zu den ebenso schwierigen
als nicht immer ungefährlichen Versuchen
mit den zu prüfenden Heilmitteln und
ging dabei in Allem mit gutem Beispiel
voran. Das Zweite, was ihm ein blei-
bendes Andenken sichert, ist die von ihm
j830 ins Leben gerufene homöopathische
Heilanstalt, hinsichtlich deren sein Bio>
graph ausdrücklich bemerkt: daß dieselbe
ohne Wurmb's Ehrgeiz und Feuereifer
wohl noch sehr lange auf sich hättte
warten lassen können, so daß ihm der
volle Anspruch auf den Ruhm des
Gründers gebührt. Ungeachtet einer
ausgebreiteten und sehr anstrengenden
Praxis vertrat er doch von 4830—1862
m dem von ihm gegründeten Spirale die
Stelle eines Ordinarius, und die in dieser
Anstalt aufgenommenen beinahe aus-
schließlich der niederen und armen Volks-
klaffe angehörenden Kranken hatten an
ihm einen sorgfältigen, gewissenhaften
und humanen Arzt. Schon im December
j 862 wurde er von einem Leiden be-
fallen, das er gar nicht beachtete; wohl
suchte er auf Zureden seiner Freunde
dagegen Hilfe in wiederholtem Sommer»
aufenthalt zu Ischl, aber er pflegte sich
doch nie, wie es nöthig war, sondern gab
sich immer wieder den aufreibenden An-
strengungen seines ärztlichen Berufes
hin, so daß das bei gewissenhafter Scho«
nung heilbare Leiden einen tödtlichen
Ausgang nahm und ihn im Alter von
39 Jahren dahinraffte. Aus seiner 4832
mit Luise Waldmül ler geschlossenen
Ehe hinterließ er zwei Töchter, Cor»
nelia vermalte Edle von Kendler und
Bertha und drei Söhne: Heinrich, Architecr, Julius, der in Seiner Ma»
jestät Marine diente, und R udol f.
Watzke (F. Ant. Dr.). I)!-. Franz Wurmb.
Biographische Skizze. Ein Scück Geschichte
der Homöopathie in Wien (Wim 486», 8^.).
Noch sind anzuführen: 1. Adolf von Wurmb,
welcher als Hauptmann bei Kaiser Franz
Joseph «Infanterie Nr. l sich im Feldzuge
4839 das Militär>Verdienstkreuz erkämpfte.
Stufenweise vorrückend, wurde er Oberst!jeute»
nant im Infanterie« Negimente Baron Rei,
schach Nr. 2l. als solcher zugleich zum Vor-
stand in der 6. Abtheilung des Reichskriegs'
Ministeriums berufen. In dieser Eigenschaft
sah er sich am 24. December 4882 zum
Generalmajor befördert. Für ausgezeichnetes
Verhalten vor dem Feinde ward er mit dem
Ritterkreuze des österreichischen Leopoldordcns.
4866 mit dem Orden der eisernen Krone
dritter Classe mit der Kriegsdecocation aus»
gezeichnet. Außerdem verliehen ihm das
Königreich Italien und der Schah von Per»
sien Ordensauszeichnungrn. Im Ruhestände
starb er zu Koritschan in Mähren am 2l. Sep'
tember 4888. — 2. Cornelius Ritter von
Wurmb, welcher im k. k. Ingenieurcorps
seine Ausbildung erhielt, wurde 4843 Haupt«
mann in demselben und Fortifil.'ations'Local«
director zu Brunn l848 Major im Corps
und Feldgeniedirector dei der Südarme, 48öy
Oberstlieutenant, dann Oberst im Geniestade.
Geniedirector und Genietruppen-Brigadier
in Krakau, 27. Mai 4869 Generalmajor und
Oenieinspector für Oalizien in öemberg, 4862
Vorstand der 7. Abtheilung beim Landes'
Generalkommando in Prag. Für ausgezeich,
netes Verhalten in den italienischen Feld'
zügen 4848 und 1849 ward er mit dem
Militär'Verdienstkreuzc und mit dem Orden
der eisernen Krone dritter Classe mit Kriegs»
decoration geschmückt. — :t. Ju l ius von
Wurmb, der gleichfalls in der k. k, Armee
diente, befand sich l843 als Hauptmann im
Ingenieurcorps zu Rastatt im. Großherzog'
thum Baden in Station; 484« wurde er
Major im Corps, 4849 Oberstlieutenant und
4850 Oberst. Am 20. Mai 4837 zum General'
major befördert, bekleidete er zugleich die.
Stelle eines Präses des Geniecomit<3s und
rückte am 3. Juni 4865 mit Belastung in
derselben zum Feldmarschall'Lieutenant vor.
Der General war in seinem Fache auch
schriftstellerisch thätig und gab ein „Lehrbuch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon