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Wurmbrand. Friedrich 296 Mltnnbrand) Gundakar Heinrich
in Or. Rud. Puff's „Berühmte Männer vo
Gratz in Steiermark".^Z — 14. Ir iedrich, de
in den bewegten Zeiten des 13. Iahrhunder
leblt», warLorenz v. Wurmbrand's un
Kathar inens Truchseß von Emme
berg zweitgeborener Sohn. Cr that si
wiederholt in den Kämpfen seines Vate
lllndes hervor, so 1446 bei der Belagerung
von Neustadt durch den Ungarkönig Hu
nyady und wieder bei der Belagerung oed
selben Stadt im Jahre 1452 durch, Gl
Ulrich von Ci l l i , als dieser die Aus>
lieferung des jungen Königs Ladislau
vom Kaiser Friedrich I I I . (IV.) erzwinge,
wollte. Auch in der harten Belagerung, welch
der Kaiser in seiner Wiener Burg 1462 vo
seinem Bruder Albrecht zu erdulden hatte
stand Friedrich in den Reihen der der
Kaiser treu gebliebenen Mannen und bewährt
sich als tapferer Streiter. Infolge der in
allen diesen Kämpfen bewiesenen Treue nahm
ihn auch der Kaiser Friedrich unter seim
Ministerialen aus. Als dann der berühmti
Franciscanermönch Johann Capistran au>
dem Stephanskirchhofe in Wien zur Befreiung
Belgrads aus den Türkenhänden aufforderte,
eilte auch Friedrich von Wurm brand in
die Reihen der Kämpfer, welche den Osmanen
diese ,Vuriuauer Ungarns in der Stunde
der höchsten Noth entrissen. In jenen
Tagen, in welchen die Zwistigkeiten zwischen
Papst Eugen und den Vätern des Baseler
Conciliums (1431 — 1443) nicht ohne Einfluß
auf die Gemüther blieben, war er mit seiner
Gemalin Ursula für sein Seelenheil besorgt
und wandte sich in seiner Glaubensnoth zu
gleicher Zeit an den Papst und an das Con«
cilium, uon welchen ihnen Ersterer die Frei»
heit gab in Vezug auf die Wahl ihres Beich-
tigers und der gemachten Gelübde; letzteres
aber durch den Cardinal Bernhard „oer-
möge der Auctoritat des ah. Kirchenrathes
von Basel, der im heiligen Geiste rechtmäßig
versammelt ist und die allgemrine Kirche
vorstellt", ihnen die Erlaubniß ertheilte, zu
ihrer und ihrer Hausgenossen Erbauung einen
Tragaltar zum Messelesen zu haben. Beide
Privilegien aus dem Jahre 1443 theilt dem
Wortlaute nach das Zedler'sche „Universal«
Let,kon" mit. Was nun Würden, Aemter
und Besitz Friedrichs von Wurm brand
anbelangt, so stand rr seit I43l) als Hof«
cavaliec in Kaiser Friedrichs Diensten,
dann nahm er den Titel eines obersten Erb'
Landküchenmeisters in Steiermark an. Von dem Grafen Hugo uon Mont fo r t erhielt
er jene Güter, die ehedem Eigenthum der
Familie von Stadecl waren, dann von
Herzog Albrecht 1437 einige Besitzungen,,
welche in der Nähe von Stuppach lagen und
zum Warten steiner Dominium gehörten.
Friedrich von Wurmbrand hatte sich
zweimal vermalt, zuerst mit Varliara von
De.renpcck (?) und dann mit Ursula von
Fwingenlierg verwitweten uon 5ch«ul)ingen.
Nur von Letzterer hatte er Kinder, und von
den Söhnen pflanzten Johann und Anton,
aber nur der Letztere dauernd, den Stamm
fort. sZ e d l e r's Uniuersal'Lerikon, Bd. 60.
Sp. 74 und 73.) — 13. Georg Ehren-
«eich I I . (gev. 3l. Oktober 1768. gest.
30. Octodec 1813), von der steirischen Linie.
' Der älteste Sohn des Grafen Phi l ipp aus
dessen Ehe mit Mar ia Anna Gräfin von
Stubenberg, erwählte er den Waffendienst
in der kaiserlichen Cavallerie. Im Jahre 1809
wurde er Oberstlieutenant deö damaligen
13. leichten Dragoner-Regimentes Franz Fürst
Rosenberg'Orsini. Im Feldzuge 1813 focht
dasselbe am 9. November bei der Einnahme
uon Hochheim, und namentlich die entschloß
sene Haltung einer seiner Abtheilungen führte
zum siegreichen Erfolge dieses Tages. Auch
betheiligte sich das Regiment bei der weiteren
Verfolgung deö Feindes gegen Kassel, bei
welcher Gelegenheit Oberstlieutenant Graf
Wurmbrand tödtlich verwundet wurde.
In Hanau, wohin er zur Pflege kam. erlag
er in einiger Zeit seiner Verwundung. Graf
Georg Ehrenreich war seit u>. November
1801 mit Theresia Gräfin AolUllinsKu uon
Aottulil! verheiratet, und sein Sohn Joseph
Georg pflanzte den Stamm fort. s,T h ü r<
heim (Andr. Graf). Die Reiter»Regimenter
der k. k. österreichischen Armee (Wien 1863.
F. B. Geitler, gr. 8".) Bd. H l : „Die
Nhlanen", S. 288 und 311 unter Jahr 1809.1
— 16. Gundakar lIehe die besondere Bio»
graphie unter Ladis laus Gundakar
S. 3U9 l^. "- 17. Gundakar Heinrich (geb.
30. Mai 1762, nach Anderen 1763, gest,
20., n. A. 21. April 1847). von der österrei»
chischen Linie. Ein Sohn des Grafen G un«»
dakar Thomas, welcher wirklicher ge-
heimer Rath und Commandeur des St. Sie»
phansordens war, aus dessen Ehe mit
Mar ia Antonia Prinzessin von Auers«
p erg, folgte er 1791 seinem Vater im Ma-
jorat. Er wurde 1796 erzbischöflich salz-
burgischer wirklicher geheimer Rath und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon